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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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Der Kurs von der Ansegelungstonne ist NW, wobei die erste schwarze Tonne 
an B.B. passirt wird und die Wassertiefe bis 6,5m zunimmt, bis man die an 
beiden Seiten des Fahrwassers befindlichen Fischerstöcke passirt hat, oder bis 
die Westkante von Pto-Do-Son in Eins mit der höchsten Spitze des Petit 
Mirador peilt. Hierauf führt der Kurs N’/sW über eine zweite Barre, welche 
bei Niedrigwasser nur 2,6 bis 2,9m Wasser hat, aber aus weichem Schlick 
besteht, auch kann hier keine Dünung, oder doch nur sehr wenig, stehen. Man 
passirt an St. B. die an der Grenze des Fahrwassers liegende zweite und dritte 
rothe "Tonne, und ungefähr in der Mitte zwischen beiden an B. B. die zweite 
schwarze Tonne, welche ausserhalb einiger Fischerstöcke auf ganz flachem 
Wasser liegt, so dass man gut thut, sich hier so nahe als möglich denselben 
zu halten, die auf 6m Wasser stehen. Die Wassertiefe ist verschieden zwischen 
3,3 und 7,5m, und man steuert so lange N’/sW, bis man die dritte schwarze 
Tonne querab an B.B. hat, von welcher der kleine kegelförmige Berg im 
Innern S 74° W peilt und die zweite rothe Tonne mit Pto-Do-Son und Hon-dau 
in Eins peilt. Darauf steuert man NNW!/AW, passirt die an St. B. liegende 
weisse Tonne mit Kugel, dann an B. B. die vierte schwarze, an St. B. die vierte 
vothe auf die fünfte und letzte schwarze Tonne zu. Das Flussbett engt sich 
bald darauf zusammen und ist, mit Ausnahme der Stellen, an denen der Fluss 
eine Biegung macht, bis an das Ufer gleich tief, so dass man, die Mitte des 
Flusses haltend, nicht unter 6m Wasser hat. Die Stadt Haiphong ist nun in 
Sicht und liegt an der Mündung eines kleinen Nebenflusses, eigentlich nur 
grossen Grabens, Zuerst passirt man die sich von diesem Graben herunter 
erstreckende französische Niederlassung und ankert dieser gegenüber, als auf 
dem für Kriegsschiffe bestimmten Ankerplatz. Kauffahrer müssen etwas weiter 
den Graben passiren und können dann ankern, wo es ihnen gut scheint. Wegen 
der Enge des Fahrwassers sind die Schiffe gezwungen, zu vertäuen. Die Wasser- 
tiefe beträgt 16m, guter Ankergrund, harter Schlick. 
S. M. Kbt. „Wolf“ blieb bis zum 9. April in Haiphong. An diesem Tage 
dampfte ich den Fluss hinunter; sobald ich in Sce war, liess ich die Maschine 
auslaufen, Schraube lichten und Segel setzen. Der Wind war östlich (2—3), flaute 
in der Nacht noch mehr ab, so dass das Kanonenboot nur 1—2 Sm machte. Am 
nächsten Morgen (10. April), mit konstantem Barometerstand 765—766 mm, frischte 
der Wind gegen 7* auf und nahm sehr bald eine solche Stärke an, dass ich um 
8% die Bramsegel festmachen musste. Um 9* 30" musste ich zwei Reefe in die 
Marssegel stecken, und lief nun mit NE-Wind südwärts. Abends um 5" musste 
ich beidrehen, nicht so sehr des stärker werdenden Windes halber, — der Wind 
blieb NE, Barometer 765mm, — als vielmehr weil ich mit diesem Wind und be- 
deutendem Seegang die unbekannte Küste und mit nur mangelhaften Karten 
nicht anlaufen durfte. Am nächsten Tage, dem 11. April, blieb das Wetter 
dasselbe, das Barometer schwankte nur sehr wenig. Der Wind ging am Nach- 
mittage ein wenig nördlicher, NNE. Am 12. Aprıl hielt ich Morgens wieder 
ab und setzte die gereefte Fock, musste aber Abends, da ich nunmehr nahe 
bei Turon war, wieder beidrehen, und lief am Ostersonntag in den Hafen von 
Turon ein. Am 24. April verliess ich Morgens diesen Hafen und dampfte, da es 
vollkommen still war, südwärts, um als letzten Hafen an der annamitischen Küste 
den Hafen von Quin-hon *) zu besuchen. Die Einfahrt zu demselben ist sehr 
schwierig, da sich zu Peilungen nur wenig Objekte darbieten, und weil ferner 
das Fahrwasser sehr starke Krümmungen macht, auf der Barre nur wenig 
Wasser ist (4—4,5m) und weil ein starker Strom läuft. 
Um 10 am 25. April bekam ich die kleine Insel Culao-han in Sicht und 
steuerte auf dieselbe zu. Diese selbst, sowie Kap San-Ho, sind ganz rein und 
können daher nahe umsteuert werden.. Bei Kap San-Ho fand ich 19m Wasser, 
welche Tiefe mit WzN-Kurs allmählich abnahm, bis Kap Süd, die mit den 
Ruinen eines Forts besetzte, jetzt sichtbare Landzunge von 47m Höhe, in NzO 
peilte. Hier sind 7m Wasser und muss man nun Nord steuern. Mit diesem 
Kurs wird Kap Süd einige Kabellängen weit an St. B. liegen bleiben, worauf 
wohl zu achten ist, da auf der Barre selbst, bis 2 Kblg südlich von Kap Süd, 
1) Val. „Ann. dd. Hydr. ete.“, 1877, pag. 451.
	        
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