Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

389 
Messung auf 65m feosigestellt wurde. Das Mecr, welches am 19. November 
eine Temperatur von 2° C, hatte, besass am 20, November cine solche von 6° C. 
Kapt. H. Wendt, Führer der Hamburger Bark „Peter Godefroy“, be- 
richtet über einen Eisberg, welchen er am 29. November 1878 in 55,4° S-Br 
und 58,0° W-Lg antraf. In der Nähe desselben trieben mehrere Schollen, 
Die 5,8° C. betragende Wassertemperatur zeigte keine Veränderung. Am 
2. December wurden in 52,3° S-Br und 52° W-Lg noch wieder zwoi Kisberge 
gesehen, Die Wasserwärme war dann nur 2°C, In 49,0° S-Br und 47° W-Lg 
stieg die Meerestemperatur plötzlich von 5,3° C. auf 9,4° C. 
Die von Kapt. R. Dinkelberg geführte Bremer Bark „Meteor“ war am 
2. December 1878 in etwa 48,0° S-Br und 49,3° W-Lg nicht weit von einem 
Eisberge entfernt. Die Wassertemperatur, welche am Tage vorher nur 4° C. 
betrug, war damals 9,4° C. Das Schiff befand sich hier an einer Stelle des 
Oceans, in dessen Nähe von fast allen hier angeführten Schiffen eine plötzliche 
Zunahme der Wassertemperatur beobachtet wurde. 
An Bord der Bremer Bark „Virginia“, Kapt. H. Minnemann, sichtete 
man am 6. December 1878 in 56° S-Br und 63,5° W-Lg den ersten Kisberg. 
Die Temperatur des Meeres war zur Zeit 5° C., und um fast einen Grad 
niedriger, als diejenige des vorhergehenden Tages. Beim Tagwerden am 
7. December wurden in 55,8° S-Br und 62° W-Lg fünf Eisberge gesehen und 
passirte man darauf, bis 3 Uhr Nachmittags, nicht weniger als 20 Eisberge von 
verschiedener Grösse. Die Wassertemperatur war nun auf 3,6° C. gesunken. 
Am 10, December erblickte man in 50,5° S-Br und 51° W-Lg, bei einer Wasser- 
temperatur von 4,6° C., noch wieder zwei grosse Eisberge. Am 12, December 
wurde in 46,6° S-Br und 44,9° W-Lg, wo die Wasserwärme 9° C. betrug, der 
Jetzte gesehen. 
Kapt. M. Rakemann, Führer der unter Hawaii’scher Flagge segelnden 
Bark „R.C. Wylie“, berichtet über Eis, welches bei Nebelwetter am 25. Januar 
1879 in 51° S-Br und 48,5° W-Lg angetroffen wurde. Es war ein einzelner, 
nach des Kapitäns Meinung, im Aufbrechen begriffener Berg von etwa 18m Höhe 
über dem Meer. Die hier viertelstündlich gemessene Wasserwärme betrug 
7° C. und war von der am vorhergehenden Tage beobachteten kaum verschieden. 
Am folgenden Tage segelte das Schiff während anhaltend dichten. Nebelwetters 
nordwärts. Es fand dann auch für „R.C.Wylie“ in 49,8° S-Br und 47,6° W-Lg 
jene schon hervorgehobene, plötzliche und dauernde Steigerung der Meeres- 
temperatur statt, — in diesem Falle von 7,5° C. auf 11,1° C. 
Die unter Kapt. H. Rabbe’s Führung stehende Bremer Bark „Undine“ 
kam am 12. Februar 1879 in etwa 52° S-Br und 49° W-Lg in die Nähe von 
Eis. Es wurden sechs Berge gesehen, die alle mehr als 60m über der Meeres- 
oberfläche hervorragten. Die sichtbare Höhe des grössten betrug, nach einer 
angestellten Messung, 110m. Als das Schiff-sich dieser Eismasse bis auf 2 Sm 
genähert hatte, betrug die Abnahme der Wassertemperatur doch nur 0,4° C. 
Die Luftwärme blieb unverändert gleich 7° C. Am 14. Februar wurde in 49,3° 
S-Br und 44,5° W-Lg noch einmal Eis gesehen. Bine grosse Scholle, nur 
wenige Meter über dem Wasser emporragend, kam zuerst in Sicht, kurze Zeit 
TEE dann noch ein etwa 60m hoher Eisberg. Die Wassertemperatur betrug 
; ; 
Ausser diesen, den meteorologischen Journalen der Seewarte entnommenen 
Fällen erhielt die Seewarte aus Schiffsjournalen deutscher Schiffe und aus den 
in der „Hamburger Börsenhalle“ veröffentlichten Seeberichten noch Kunde von 
folgenden anderen Schiffen, welche während der erwähnten Zeit in jenem Meeres- 
theile Eisberge antrafen, 
Der englische Dreimastschoner „Bride“, Kapt. Blake, befand sich am 
20. August 1878 in 55,4° S-Br und 61,8° W-Lg in der Nähe eines grossen 
Eisberges. 
Das englische Schiff „Zeta“ war am 2. September 1878 in 55,9° S-Br 
und 57,5° W-Lg vollständig von Eisbergen und Treibeis umgeben. Das Eis 
war hier so dicht, dass das Schiff sich zu verschiedenen Malen in Gefahr befand, 
im Eise festzugerathen. Erst nach drei Tagen gelang es, freies Wasser zu 
arreichen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.