375
und 166° 39‘ O-Lg, 780 Sm von Sydney und 331 Sm vom Kingange zur Cook-
Strasse. Zwischen dieser Stelle und der Cook - Strasse wurden nur geringe
Tiefen von nicht über 730m mit hartem Grunde gelothet. ;
Die „Gazelle“ hat auf ihrer Route von Brisbane bis Auckland auf Neu-
Seeland im Oktober 1875 keine Gelegenheit gehabt, Lothungen anzustellen, so
dass der Theil der tiefen Rinne zwischen den Routen des „Challenger“ und der
„ Tuscarora“ bis jetzt noch unerforscht geblieben ist. Die grösste von der
„Gazelle“ auf dieser Route gelothete Tiefe ist 2789m (1525 Fad.) in 33° 40‘ S-Br
und 166° 28’ O-Lg.
Zwischen Newu-Seeland und den Fiji-Inseln besitzen wir zwei parallele
Lothungsreihen, von dem „Challenger“ (Juli 1874) und von der „Gazelle“ (No-
vember 1875); beide weisen aber nur verhältnissmässig wenige Lothungen auf;
die westlichere der „Gazelle“ zeigt nur an einer Stelle eine Tiefe von mehr als
4000m auf, nämlich 4151m (2270 Fad.) in 30° 53‘ S-Br und 177° 5‘ O-Lg;
südlich und nördlich von dieser Stelle wurden nur Tiefen von 2700—3200m
gelothet; der „Challenger“, welcher seine Route nach den Fiji-Inseln über die
Kermadee- und Tonga-Gruppe nahm, fand auch nur an einer einzigen Lothungs-
stelle eine grössere Tiefe von 5303m (2900 Fad.) in 25° 5’ S-Br und 172° 56‘ W-Lg.
Diese Stelle scheint schon zu der grossen, von der „Gazelle“ im mittleren und
südlichen Theile des Süd-Pacific aufgedeckten Depression zu gehören. Nach
den Lothungen der „Gazelle“, Ende December 1875 und im Januar 1876, erstreckt
sich diese Depression von den Samoa-Inseln (14° S-Br) in südöstlicher Richtung
bis zu ungefähr 45° S-Br mit Tiefen von 4755—5422m (2600—2965 Faden).
Die östlicher gelegene, mit der der „Gazelle“ parallele Route des „Challenger“
von den Gesellschafts-Inseln, zwischen und bei den 7wubuai-Inseln bis 40° S-Br
und 133° W-Lg (im Oktober 1875) zeigt eine Tiefe von 3600—4800m. Die
grösste von der „Gazelle“ in diesem Theile des Süd-Pacific gelothete Tiefe
war 5422m (2965 Fad.) in 36° 21,4‘ S-Br_ und 153° 8‘ W-Lg, die des „Challenger“
4755m (2600 Fad.) in 40° 3’ S-Br und 132° 58‘ W-Lg, Von dieser Stelle
an verlaufen die Routen beider Schiffe in östlicher Richtung wiederum fast
völlig parallel, und auch hier zeigt die südlichere Route der „Gazelle“ grössere
Tiefen (3700—4700m), als die nördlichere des „Challenger“ (2800—4200m).
Besonders charakteristisch für den westlichen 'l’heil des südlichen und
mittleren Stillen Oceans und den an ihn unmittelbar angrenzenden Ostindischen
Archipel sind die durch unterseeische, in sich geschlossene Bergrücken von der
freien Kommunikation mit dem übrigen Wasser des Oceans unterhalb der Tiefe
dieser Bergrücken abgesperrten Wasserbecken, welche. bis in grosse Tiefen
hinabreichen und ganz eigenthümliche Erscheinungen der Temperatur - Vertheilung
von der Oberfläche nach der Tiefe zeigen, und deren Existenz erst durch die
Reihentemperatur - Messungen innerhalb derselben aufgedeckt worden ist, wie
späterhin dargelegt werden wird. Solche unterseeisch von einer bestimmten
Tiefe ab von dem übrigen Ocean abgeschlossene Meeresbecken sind:
1. Der westliche Theil des nördlichen Stillen Oceans zwischen den
Admiralitäts-Inseln (bei Neu-Guinea) und Japan ist in einer Tiefe von 2375—2750m
von dem bis zum Meeresboden offenen Becken des Stillen Oceans durch einen
unterseeischen Bergrücken abgeschnitten, welcher Japan mit den Admiralitäts-
Inseln verbindet vermittelst der Kette von Inseln, die sich in einer fast ununter-
brochenen Linie von Japan über die Bonin-Inseln, die Marianen und Carolinen
bis zum Aepuator erstreckt; die Maximaltiefe dieses abgeschlossenen Meeres-
beckens überhaupt die grösste vom „Challenger“ gelothete Tiefe ist (4575 Fad.).
2. Das Korallenmeer oder die Melanesian- See östlich von dem australi-
schen Kontinent bis zu den Salomo-Inseln, den Neu-Hebriden, Neu-Caledonien
und SO-Neu-Guinea mit einer Maximaltiefe von 4850m (2650 Fad.), in 16° 47‘ S-Br
und 165° 20‘ O-Lg, von einem zerbrochenen Barriere-Riff in einer Tiefe vom
2470m (1350 Fad.) vom offenen Ocean abgeschlossen.
3. Die Banda-See zwischen Ceram und Amboina im Norden, die Arrou-
Inseln im Osten, Timor im Süden und Celebes im Wosten, ist von der Melanesian-
See durch die Torres-Strasse und die Arafura-See (letztere 1060—1460m tief)
getrennt und durch einen unterseeischen Bergrücken in einer Tiefe von
1640m (ca 900 Fad.) ab bis zu der Maximaltiefe von 5120m (2800 Fad.) in
5° 24‘ S.-Br und 130° 37‘ O-Lx von der Verbindung mit dem Stillen Ocean