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einsetzten, war anfänglich für längere Zeit kein ordentlicher Fortgang zu er-
zielen. In 30,5° S-Br und 164° O-Lg trat jedoch eine Veränderung des Windes
ein, indem derselbe zuerst nordöstlich und bald nachher nach Norden lief. Da-
mit passirte man am 18. December in 33,2° S-Br die Länge des Kap Maria
Van Diemen. Bei mässigem Westwinde wurde am 22. December in 32,5° S-Br
der Meridian von 180° überschritten. Auf dem von hier ab mehr nach Norden
gerichteten Kurs gelangte „Peter Godeffroy“ am 23. December in 31° S-Br und
177,4° W-Lg zur polaren Grenze des SE-Passats, Dieser wehte zwar nur mit
mässiger Stärke aber beständig und führte das Schiff nach Ueberschreitung
ron 30° S-Br in 176 W-Lg am 24. December und 20° S-Br in 171,8° W-Lg
am 29, December, am 1. Januar 1878 in den Hafen von Apzia. Die Reise hatte
25 Tage gedauert.
Nach einem Aufenthalt von mehreren Monaten in Apia ging „Peter
Godeffroy“ am 27. März wieder in See um nach Loma-Loma in der Viti-Gruppe
zu segeln. Ein mässiger Passat brachte das Schiff in vier Tagen zum Be-
stimmungsplatz. Dieser wurde wieder am 25. April verlassen, um eine fernere
Reise nach der Duke of York-Insel anzutreten. Drei Tage waren erforderlich
um aus der Lagune der Exploring-Inselgruppe herauszukommen. Mit dem dann
angetroffenen mässigen Passat verfolgte „Peter Godefroy“ einen Kurs, mit
welchem 170° O-Lg am 6. Mai in 12,6° S-Br erreicht wurde, Den zwischen
San Cristoval, der südöstlichsten Insel in der Salomon - Gruppe, und der
Rennel-Insel gelegenen Kanal durchsegelnd, gelangte man ferner am 10. Mai
in 10,8° S-Br zum Meridian von 160° O-Lg. Bis zu diesem Orte wurde
die Fahrt nicht allein von einem beständigen Passat, sondern auch von einem
regelmässigen, durchschnittlich 24 Sm im Etmal nach Westen setzenden Strom
begünstigt. So wie aber die nicht weit luvwärts vom Schiffe befindlichen hohen
Salomo-Inseln ihren störenden Einfluss geltend machten, veränderten sich alle
Verhältnisse. Der Wind sank zum leisen, zwar noch meistens aus östlicher
Richtung kommenden Zuge herab, und statt der westlichen Strömung fand man
von nun an einen ESE-Strom, der fast an jedem Tage das Schiff mehr als
20 Sn zurück versetzte. Auffallend war hier die Masse des auf der Meerös-
oberfläche treibenden, theilweise mit Muscheln bewachsenen. Bimssteins. Am
19. Mai befand sich „/’eter Godeffroy“ in 7,6° S-Br und 154,2° O-Lg westlich
von der Salomons-Gruppe. Hier endete für eine Zeit lang der östliche Strom,
aber der statt seiner auftretende, in zwei Tagen eine Grösse von 59 Sm er-
reichende Südstrom war ebenso unerwünscht. Unter solchen Verhältnissen
konnte das eiserne Schiff, dessen Segeltüchtigkeit durch den Anwuchs des Bodens
sehr beeinträchtigt war, natürlich nur langsamen Fortgang erzielen. Es kam
vor, dass in vier Tagen nur 2 Grad Breite gut gemacht werden konnten. Am
26. Mai wurden die Inseln New-Britain und New-Ireland erblickt. Die Winde
waren hier unbeständig und so schwach, dass das Schiff selten mehr als
2 Knoten Fahrt machte. Der Strom setzte aus dem St. Georges-Kanal nach
SE, also recht dem Kurse des „Peter Godefroy“ entgegen. In zwei Tagen
wurde das Schiff 94 Sm durch den Strom versetzt. Am 1. Juni hatte man
sich dem Bestimmungsplaiz so weit genähert, dass ein Boot von der Duke of
York-Insel abkam, um das Schiff zum Ankerplatz zu lootsen, Ein 2 bis 3 Knoten
laufender Gegenstrom, den zu überwinden der leichte Seewind nicht kräftig
genug war, trieb den „Peter Godeffroy“ aber wieder aus dem Kanal hinaus,
und erst am 5. Juni, an welchem Tage ein etwas frischerer SE-Wind wehte,
wurde der lang erstrebie Ankerplatz erreicht. Die Reisedauer betrug 38 Tage.
Am 25. August trat „Peter Godeffroy“ von New- Britain aus die Heim-
reise nach Hamburg an. War es vorher schwierig gewesen, mit dem so sehr
leichten Winde gegen die Strömung den St. Georges-Kanal nach NE zu durch-
segeln, so fand man es nun, des frischen SE-Passats wegen wieder schwer, den-
selben in entgegengesetzter Richtung zu passiren. Krst am 30. August war
man frei von demselben. Die oft durch Stille und Mallung aufgehaltene Bark
kreuzte dann nach südöstlicher Richtung weiter. Der Fortgang der Reise war
hier ein solch langsamer, dass man in 15 Tagen nur eine Strecke von 170 Sm
zurücklegen konnte. Am. 23. September hatte „Peter Godefroy“ endlich den
Parallel von 10° S in 156,5° O-Lg erreicht und von hier aus konnte die Bark
über einen Bug nach Süden liegen. In 16° S-Br und 155,5° O-Lg lief der