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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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anfänglich nur sehr leicht wehende Passat ein. Etwas frischeren Wind erhielt 
man, Nachdem am 11. August 24,5° N-Br in 27° W-Lg passirt war, doch traf 
man westlich von 55° W-Lg wieder an mehreren Tagen auf sehr leichte Winde. 
„Gottfried“ schnitt 30° W-Lg in 22,5° N-Br am 13. August, den Parallel von 
20° Nord in 36,5° W-Lg am 16. August, und 50° W-Lg in 18° N-Br am 
22. August. Am 31. August wurde die Küste von Porto Rico erblickt, und am 
folgenden Tage, nach 42tägiger Reise vom St. Georgs-Kanal ab, auf der Rhede 
von San Juan geankert. 
Am 24, Oktober verliess „Gottfried“ den auf Porto Rico gelegenen Hafen 
von Guayanilla, um die Heimreise nach Queenstown zu beginnen. Mit mässigem 
Passat gelangte man nach 27° N-Br in 68° W-Lg; hier drehte der Wind sich 
nordöstlich und machte im Laufe des nächsten Tages eine rechtlaufende Drehung 
durch alle Striche des Kompasses. Oestlicher Wind wehte darauf noch an 
mehreren Tagen. Die westlichen Winde, die man in 32° N-Br fand, waren 
nicht von langer Dauer, In 42° N-Br und 30,5° W-Lg kam am 22, November 
stürmischer- NNE-Wind durch, und von dem Orte ab musste der letzte Theil 
der Reise fast unter stetigem Kampfe gegen östliche Winde zurückgelegt werden. 
Nur‘ dem Umstande, dass späterhin kein stürmisches Wetter angetroffen wurde, 
war 038 zu verdanken, dass die Reise noch einigermaassen gefördert. werden 
konnte, - „Gottfried“ schnitt 60° W-Lg in 32,1° N-Br am 6. November, die Breite 
von 40° Nord am 15. November in 46,9° W-Lg, und 30° W-Lg in 42,2 N-Br 
am 22. November. Am 15. December 1878 erreichte das Schiff den Hafen von 
Falmouth nach einer Reisedauer von 52 Tagen. 
8. Reise der Bremer Bark. „Mozart“, Kapt. Ad. Jülicher, 
Am 19. November 1878 verliess die nach New-York bestimmte Bark 
„Mozart“ die Mündung der Garonne, Günstiger Wind, der an.diesem Tage 
wehte, förderte den Anfang der Reise so sehr, dass das nach der Passatregion 
steuernde Schiff schon am 29. November 30° N-Br in 25,4° W-Lg überschritt. 
An Stelle des hier zu erwartenden Passats fand „Mozart“ westliche Winde, 
die für längere Zeit sogar als heftige Stürme auftraten. Die südliche Ver- 
schiebung der Passatgrenze wurde schon einige Zeit vorher von den Schiffen 
„Caroline“ und „Julius“ angetroffen, welche ebenfalls westliche Winde in dieser 
Breite fanden. „Mozart“ fand erst am 14. December in 20° N-Br und 26,8° 
W-Lg NE-Passat. Zu gleicher Zeit fanden die auf der Heimreise begriffenen 
Schiffe „Argo“ und „Gottfried“ in höheren Breiten statt der gewünschten West- 
fast nur östliche Winde, — ein Beweis für den Umstand, dass sich mit dem 
Strich des höchsten Luftdrucks, der polaren Passatgrenze, auch der Strich des 
niedrigsten Druckes nach Süden verschoben hatte. Nachdem der grösste Theil 
der Länge in etwa 18° N-Br gut gemacht worden war, wurde nördlicher ge- 
steuert, und am 27. December in 23° N-Br und 58,5° W-Lg das Passatgebiet 
verlassen, Der frisch wehende Wind lief hier südöstlich und beschrieb im Ver- 
lauf von zwei Tagen eine rechtlaufende Drehung um den ganzen Kompass, um 
später noch wieder für kurze Zeit aus nordöstlicher Richtung zu wehen. Am 
3. Januar 1879 wurde bei westlichem Winde 30° N-Br in 68,5° W-Lg über- 
schritten, und kreuzend gegen sehr stürmische, meist aus nordwestlicher Richtung 
kommende Winde musste der ganze letzte Theil der Reise zurückgelegt werden. 
Schon dem Ziele nahe, erlebte man am 12, Januar in 36° N-Br und 71,5° W-Lg 
einen heftigen Sturm, in welchem der Wind durch Süd und Ost nach Nord umlief; 
der niedrigste Stand des Barometers betrug 749,0mm. Mit dem 14. Januar, an 
welchem Tage „Mozart“ sich in 39,8° N-Br und 72° W-Lg befand, endet das 
meteorologische Journal für die Hinreise. Dieselbe hatte bis dahin eine Dauer 
von 56 Tagen. . 
Am .8. Februar 1879 segelte das nun nach Bremen bestimmte Schiff 
wieder nach See. Diese Fahrt über den Ocean, während welcher man fast nur 
günstige Winde antraf, verlief, ohne dass sich Nennenswerthes ereignete. Man 
traf der Jahreszeit angemessen, zwar stürmische Winde, doch waren sie leicht 
zu überstehen und kamen auch nicht zu häufig vor. „Mozart“ schnitt 50° W-Lg 
in 42,1° N-Br am 16. Februar, 30° W-Lg in 46° N-Br am 26. Februar und 
befand sich am 4. März in 48,8° N-Br und 9° W-Lg. Die Reisedauer bis dahin 
betrug 23 Tage,
	        
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