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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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zu errichten pflegen. Eine zwischen diesen Inseln, in der Nähe der westlichen 
derselben, tief in das Riff einschneidende Bucht ist für die Schifffahrt ohne 
irgend welche Bedeutung. . 
Die eigentliche und für Seeschiffe allein benutzbare Hafeneinfahrt liegt 
zwischen dem soeben beschriebenen und dem grossen Küstenriff, . das, an der 
Ostseite des Hafens beginnend, . sich ostwärts längs der Küste von Upolw hin- 
zieht. Diese Einfahrt hat eine Breite von !/s Sm und eine Wassertiefe von 21 
bis 24m. . Letztere nimmt nach dem Innern des Hafens gleichmässig und sehr 
allmählich ab; eine Annäherung bis in die unmittelbare Nähe der Riffe ist 
selbst für grosse Schiffe ohne Gefahr möglich. Gefahren, welche dem Auge 
nicht sichtbar sind, existiren innerhalb dieses von den Riffen eingesäumten 
Bassins nicht, 
Der beste Ankerplatz für grosse Schiffe liegt ca 2 Kblg‘ in SzO von der 
östlichen Koralleninsel, in 12 bis 14m Wasser. Der Ankergrund, aus feinem 
Korallensanud bestehend, ist gut und haltbar. Kleinere Schiffe ankern in. der 
Regel nördlich von dem Dorfe Fusi in 5 bis 7m Wasser, wo sie, vollkommen 
gegen Wind und See geschützt, bequem Ladung löschen oder einnehmen können. 
Ein besonderer Vorzug Saluafata’s vor den übrigen Häfen an der Nord- 
küste. Upolu’s ist der Schutz, welchen dieser Hafen Schiffen gegen die von 
December bis April oft mit grosser Heftigkeit wehenden. NW-Stürme und von 
Norden kommenden Orkane bietet. Gegen von Norden laufenden Seegang bietet 
das nördliche, im Verein mit dem westlichen Hafenriff einen beinahe voll- 
kommenen Schutz. Nach Aussage auf Upolw schon lange ansässiger Deutscher 
lagen mehrere kleine Schiffe während des im Jahre 1865 über die Samoa-Inseln 
gehenden schweren Orkans in Saluafata in verhältnissmässig ruhigem Wasser 
sicher zu Anker, während zu derselben Zeit in Apia eine furchtbar hohe See 
in den Hafen lief, welche das dort liegende deutsche Vollschiff „Alsen“ schlioss- 
lich auf das Mittelriff dieses Hafens warf, woselbst es total verloren ging. Nur 
ein Mann der Besatzung wurde wie durch ein Wunder gerettet. 
Im. Vergleich zu Apia besitzt Saluafata ferner den Vorzug, dass 
letzterer Hafen weit geräumiger ist als jener, so dass Schiffe jeglicher Grösse 
unter gewöhnlichen Umständen nur vor einem Anker zu liegen brauchen, während 
in Apta stets vertäut werden muss. | 
Die Beobachtung der Gezeitenerscheinungen konnte während des kurzen 
Aufenthaltes in Saluafata (14. bis 17. Februar) natürlich keine genauen Resultate 
liefern, .doch wird man kaum fehl gehen, wenn man die für Apta bekannten 
Daten auch für Saluafata als gültig ansicht. Die grösste beobachtete Steighöhe 
betrug 1,1m. 
Die Ansegelung von Saluafata. Die direkte Ansegelung Saluafata’s zu 
beschreiben, ist schwierig, da die hierzu erforderlichen charakteristischen 
Landobjekte auf der Nordküste Upnolu’s gänzlich fehlen. Die dichtbewaldeten 
Gebirgszüge unterscheiden sich zu wenig von einander, und der meistens mit 
Kokosnusspflanzungen dicht bestandene schmale und flache Küstenrand Upolw’s 
hat in der Entfernung von einigen Seemeilen fast überall dasselbe. Aussehen, 
and können auch die Hütten der an der Küste liegenden Ortschaften erst aus 
einiger Nähe erkannt werden. Nur die meistens mit Korallenkalk getünchten, 
stallartigen langen Missionskirchen dieser Orte sind schon auf grössere Ent- 
fernungen sichtbar. 
Die in dem Hafen von Saluafata liegende Albatross-Insel, sowie die dicht 
östlich von derselben belegene bewaldete Huk, von dem Schiffskommando 
Ariadne-Huk benannt, welche von See aus ebenfalls wie eine Insel erscheint, 
sind, des dunkelen Hintergrundes wegen, auf eine grössere Entfernung ebenfalls 
schwer sichtbar. Von See kommende Schiffe, welche nach Saluafata wollen, 
thun deshalb gut, anstatt dieses das von Saluafata. nur ca 9 Sm westlich 
liegende Apıa anzusteuern, dessen Lage durch die hinter dem Ort erhöht liegenden 
französischen Missionsgebäude gekennzeichnet wird, deren rothe Dächer sich auf 
dem bewaldeten Hintergrunde vorzüglich abheben und von See aus ca 15 Sm 
weit gesehen werden können. 
Hat man sich, hiernach steuernd, Apia so weit genähert, dass die Häuser 
dieses Ortes gesehen werden können, so muss der grau-weisse Thurm der 
katholischen Kirche unter die vorgenannten rothdachigen Missionsgebäude ge- 
bracht werden. Ist dies geschehen, und kommt bei ea 15‘ bis 20‘ (4,7—6,3 m)
	        
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