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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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stössen, die nicht von Regentropfen durchsetzt sind, die Luft die der dynamischen 
Erwärmung entsprechende grosse Trockenheit? höchst wichtig.und noch ganz 
unberührt. 
Die merkwürdige Thaisache, deren in der zweiten Frage von Cl. Ley 
Erwähnung geschieht, dass der Luftdruck in der Bö grösser ist, als in deren 
Nachbarschaft, kann durch die Aufzeichnungen der Barographen in einer grossen 
Zahl von Fällen als genügend festgestellt angesehen werden. Das Barometer 
schnellt während der Bö in der Regel um !/ bis 1, selten bis 2mm empor, um 
hinter derselben gewöhnlich wieder in die bis dahin verfolgte Kurve herab- 
zusinken. Die diesem Artikel beigegebene Tafel liefert eine Auswahl von be- 
merkenswerthen Barographen- und Thermographen-Kurven aus den täglichen 
Wetterberichten der Deutschen Seewarte für die letzten 2% Jahre, in denen 
diese Erscheinung und deren verschiedene Formen sich sehr schön aussprechen. 
Hervorragende Fälle ähnlicher Art findet man auch in den leizten Heften der 
Zeitschrift der Oesterr. Ges. f. Met. dargestellt, und zwar für die Gewitterstürme 
vom 28. Oktober 1878 und 23. Februar 1879 zu Budapest in Band XIII, pag. 413 
und Band XIV, pag. 146, und für jene vom 23. und 25. Februar d. J, zu Wien 
in Band XIV, pag. 143, ohne dass übrigens im begleitenden Text der Erscheinung 
Erwähnung geschieht; in den Monats-Ucbersichten der Seewarte ist dieselbe 
wiederholt hervorgehoben und bereits im Juni-Heft 1877 durch zwei Barogramme 
vorgeführt. In die erwähnte Tafel sind mit Willen ausser den grossen Kr- 
scheinungen vom 18, Mai und 30. September 1878 und vom 27. Mai 1879 auch 
einige kleinere Gewitterschauer, besonders aus dem Juli 1837 aufgenommen, um 
den gewöhnlichen Hergang zu illustriren. 
Die umstehende Tabelle (s. S.332) giebt, allerdings nur von Stunde zu Stunde, 
die Windrichtung und die mittlere Windgeschwindigkeit nach den Aufzeichnungen 
des Anemometers zu Hamburg für dieselben Tage. Die angegebene Geschwindig- 
keit ist die mittlere der ganzen Stunde, mit dem gewöhnlichen Robinson’schen 
Faktor berechnet, in Metern per Sekunde. Die fett gedruckten Zahlen bezeichnen 
die mittlere Windgeschwindigkeit derjenigen Stunde, in welche das Gewitter 
und die Störung in der Barographen-Kurve fällt. 
Die letzte Rubrik der Tabelle giebt die Reogenmenge, welche von 8 Uhr 
Morgens bis 8 Uhr Abends, grösstentheils während der in Rede stehenden. Bö 
selbst gefallen ist; nur am 27. Mai d. J. trat die Gewitterbö nach 8* p.m. auf, 
und ist deshalb die von $* p. m. bis zum folgenden Morgen gefallene Regenmenge 
beigefügt. Ueber den Verlauf der Witterung und insbesondere der Hydromoteore 
geben die folgenden Bemerkungen Aufschluss, 
5. Juli 1877. Tag über unboständiges, regnerisches Wetter, 2" p.m. 
theilweises, nach 8* p. m. völliges Aufklaren, wobei oben Cir-str, darunter Cum 
und Ni sich zeigen; 2" p. m. in West und Süd Gewittergewölk, Wolkenzug SW, 
30 50% bis 4* 15” p. m. Gewitter mit Regen, welcher um 4* p. m, schr stark war. 
13.Juli 1877. Vormittag ruhig und schön, halbbewölkt, Cir-str, später 
bedeckt, um 2" p.m. untere Wolken aus SW, Mittags 12" erstes Donnern in 
Süd, 1®* 30". bis 2* 15" p.m, Gewitter, starker Regen und dichter Dunst; 
Abends anhaltender Regen, 
24. Juli 1877. Meist stilles, sehr warmes Wetter, Himmel zu % be- 
wölkt, mit Cir-str, unter denen seit dem Vormittage niedrigere Wolken, Vor- 
mittags entferntes Gewitter im Süden vorüberziehend, 51h p.m. Gewitter mit 
Regen. 
18. Mai 1878. Morgens heiter, wenige Cir aus West, am Tage meist 
bewölkt, 2° p.m. unten Wolken aus Süd, 6—7'" p. m. Gewitter mit Regen, 
nach demselben starkes Wetterleuchten bei theilweise aufklarendem Himmel 
und Cir-cu. 
26. Mai 1878. Morgens halbbewölkt, oben Cir-cu, darunter Cum 1* 5” 
bis 1* 45” p. m. Gewitter mit starkem Wind und Regen; 6* p. m. starker Regen- 
sehauer mit Blitzen. Kurz vor dem ersten Gewitter, welches im Westen herauf- 
zog, um 12" 50", Wind S3, gleich nach 1" p. m. schnelles Umgehen nach NW, 
Regen begann um 1* 5", erster Blitz und Donner um 1” 10" p.m. 
30. September 1878. Vormittags meist trübe und zeitweise schwacher 
Regen, 8*a.m. oben Cir, unten Str, Wolkenzug (oberer ?) aus WNW; Nach- 
mittags untere Wolken aus SW. 4 38" bis 4h 44” schwaches Gewitter. 
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