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10. Januar endlich den regelmässigen frischen Passat, der dann einen rascheren
Fortgang der Reise ermöglichte. Es wurde 10° N-Br in 129,2° O-Lg am
14. Januar geschnitten, am 19. Januar die Balintang-Passage durchsegelt und
am 22, Januar der Hafen von Hongkong erreicht, nach einer Reise, deren
Dauer von den Aussengründen des Kanals her 137 Tage betrug.
In Hongkong wurde das Schiff entlöscht und trat darauf am 11. März
die Reise nach Manila an. Der frisch wehende NE-Monsun, den man antraf,
sobald man in See gekommen war, hielt an, bis die Küste von Lugon in Sicht
kam. Es geschah dies schon am dritten Tago der Reise, doch da nun Stille
und Mallung eintrat, wurde die Bark hier in der Nähe des Landes noch mehrere
Tage zurückgehalten. Am 16. März konnte man auf der Rhede von Manila
den Anker fallen lassen. Kapt. Dirksen fügt dieser Reise die Bemerkung
hinzu, dass es in den Monaten Februar, März und April, während welcher der
südwestliche Strom in diesem Theile des Chinesischen Meeres nicht mehr so
bedeutend sei, jedenfalls nicht rathsam wäre, die Küste Lugons zuerst in der
Nähe des Kap Bolinao anzulaufen, da dort in der Nähe des Landes zu dieser
Zeit fast stets Mallung und Stille herrsche. Ks sei anstatt dessen viel
gerathener, den Kurs von Hongkong aus direkt auf den Eingang der Bai von
Manila zu setzen; man würde dann von Mallung unter der Küste lange nicht
so viel zu leiden haben.
Die „India“ verliess Manila am 12. April, um die Heimreise nach
Liverpool anzutreten. Der NE-Monsun wehte, wenn auch nur in mässiger Stärke,
noch ganz regelmässig in der Chinasee und führte die Bark in kurzer Zeit
nach Süden. Man schnitt 10° N-Br in 111,2° O-Lg am 17. April und gelangte
am 21. April in 3,9° N-Br und 107° O-Lg zur südlichen Grenze des Monsun-
gebietes. Südlich derselben wurden ganz leichte, sehr veränderliche Westwinde
angetroffen, dann und wann von Windstille unterbrochen. Am 26. April über-
schritt das Schiff in 107,6° O-Lg den Aequator. Auch auf südlicher Breite
dauerte die Mallung fort, hier aber aus östlicher Richtung kommend; die Folge
davon war, dass der Fortgang der Reise auch hier nur:ein sehr langsamer
war. Oft musste, der Gegenströmung wegen, selbst geankert werden. Am
3, Mai passirte die „India“ die Gaspar-Strasse, erhielt dann in der Sunda-See
etwas frischere östliche Brise, so dass am 6. Mai die Bark zur Sunda-Strasse
gelangte. Dieselbe wurde durchsegelt, und am folgenden Tage war das Schiff
auch frei von der letzteren; südlich von ihr fand man bald südöstlichen Wind,
doch war derselbe nur sehr flau und noch kein regelmässiger Passat. Diesen
anzutreffen, glückte es erst in etwa 17,5° S-Br und 91° O-Lg. Das Schiff kreuzte
in der Folge im Indischen Ocean 10° S-Br in 102,1° O-Lg am 10. Mai,
20° S-Br in 80,4° O-Lg am 23. Mai und 30° S-Br in 38,4° O-Lg am 11. Juni.
Der Meridian von 60° O-Lg wurde am 31, Mai in 23,0° S-Br und die polare
Grenze des SE-Passats am 3. Juni in 24,5° S-Br in 55° O-Lg überschritten.
Leichte umlaufende Winde folgten südlich vom Gebiete des letzteren, durch
die auch kein befriedigender Fortgang zu erzielen war. Am 15. Juni kreuzte
die „India“ in 33,9° S-Br den Meridian von 30° O-Lg; westlich desselben
beobachtete man in den zunächst folgenden Etmalen täglich eine bedeutende
Versetzung nach südwestlicher Richtung.
Am 22. Juni wurde das Feuer vom Kap der ‘guten Hoffnung erblickt;
jetzt hätte ein nördlicher Kurs eingeschlagen werden können, aber der aus
dieser Richtung wehende Wind hinderte, dies auszuführen; und erst als der
Wind westlicher und nachher südlicher lief, konnte man den gewünschten Kurs
einschlagen. Am 28, Juni kreuzte die Bark bei frischem, südwestlichem Winde
30° S-Br in 11° O-Lg; nördlich davon veränderte derselbe allmählich seine
Richtung von SSW durch Süd nach SSE, in dieser Weise in den Passat
übergehend. In dessen Gebiet traten die Winde in befriedigender Stärke
auf; die „India“ gelangte mit ihnen nach 20° S-Br in 0,5° W-Lg am 3. Juli,
nach 10° S-Br in 11,8° W-Lg am 8. Juli und zum Aequator in 22,5° W-Lg
am 14. Juli.
Auf der nördlichen Halbkugel lief, so wie der Abstand des Schiffes von
der Linie zunahm, der Wind südlicher, bis derselbe in 4,4° N-Br und 26° W-Lg
schliesslich als südwestlicher Monsun auftrat. Dieser erstreckte sein Gebiet
bis 10,5° N-Br und 25,8° W-Lg; hier noch fand man Mallung, die erst