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aus mehreren Inseln, welche mit Ausnahme der mittelsten bei Hochwasser vom
Meere bedeckt werden. Das Riff hat eine Breite. von 100 m, ist an dem darauf
befindlichen Seetang zu erkennen und hängt mit dem Lande durch Klippen zu-
sammen, auf denen sich nur 2 bis 4m Wasser befinden. In der Umgebung des
Seetangs wurden 29 bis 35m Wasser gelothet. Die Missweisung beträgt
21° 45‘ Ost 1879. .
4. Sarmiento-Kanal,
Die Klippe Charles, welche 1'% Sm nördlich des gleichnamigen Kaps
und 3 Sm südlich der Guwia-Meerenge liegen soll, wurde von der „Chacabuco“
vergebens gesucht (vgl. No. 695 d. „Nachr. f; Seef.“ 1876). Es wurde wieder-
holt über die Stelle gedampft und dabei mit 300 m Lothleine gelothet, ohne
Grund zu erhalten, so dass es keinem Zweifel unterliegt, dass diese Klippe nicht
vorhanden ist. Die Missweisung beträgt 22° 1‘ Ost 1879.
Die Bucht Latitude, welche sich nach WSW hin erstreckt, befindet
sich nördlich des Kaps Alezander, in 50° 51‘ 45“ S-Br und 74° 24‘ 30“ O-Lg.
Die schmalste Stelle der Einfahrt hat eine Breite von 150m und ist selbst für
grosse Schiffe passirbar, da die Tiefe in derselben 27 bis 31m beträgt. Etwas
über 1km von der Einfahrt nach Innen zu liegt die Landspitze Klisa, die mit
der Nordküste der Bucht einen geräumigen Hafen bildet, in welchem Schlamm-
grund ist. Die Wassertiefe in demselben überschreitet nicht 40m, nur in der
Einfahrt ist dieselbe sehr bedeutend. Der Hafen ist durch hohe Berge ein-
geschlossen, von welchen zwar zuweilen heftige Windstösse herabkommen, die
jedoch von so kurzer Dauer sind, dass ein Schiff dabei nicht steif in die Ketten
zu liegen kommt, Im.Innern des Hafens ist ein Sandstrand und im Uebrigen
sind die Ufer felsig.
Beim Einsegeln muss man sich an die Ostseite der Einfahrt halten, weil
daselbst tiefes Wasser ist, und sobald man die Einfahrt passirt hat, steure
man ungefähr S35°W, als ob man etwas über 100m westlich der Spitze Elisa
abbleiben wollte. In die Nähe der Spitze angekommen, erblickt man westlich
derselben einen, von ziemlicher Höhe herabstürzenden Wasserfall. Etwas über
100m innerhalb der Linie, welche den Wasserfall mit der Spitze Zlisa’ver-
bindet, muss man auf 33 bis 36,5 m Wassertiefe ankern,
Die Spitze Delgada.!) Eine eingehende Untersuchung hat die Existenz
einer Untiefe, ca 150m nördlich der Spitze Delgada, ergeben. Dieselbe ist
durch Seetang gekennzeichnet und liegt etwas ausserhalb der Linie zwischen
der Spitze Delgada und einer weiter vorspringenden Landspitze im Norden der
ersteren. Auf dieser Untiefe wurden zu einem Abstand von 70m 4, 6, 7 und
9m Wasser gefunden. Nach Westen hin nahm die Wassertiefe sehr schnell
zu, denn gleich ausserhalb des Seetangs wurden 16 bis 18 m Tiefe gelothet.
Es lässt sich mit Bestimmtheit annehmen, dass ein Schiff beim Passiren der
Spitze Delgada, in einem Abstande von 100m, frei von jeder Untiefe bleibt.
Die Missweisung beträgt hier 22° 1‘ Ost 1879.
Die Bucht Lecky, mit den Häfen Ocasion und Balandra., In
WSW des Kap Gracias, Insel Carrington, bildet die Insel Piazzi mit der Küste
die Bucht Lecky, welche, obgleich geräumig, wegen ihrer grossen Wassertiefe
keinen besonders guten Ankerplatz hat. Westlich der beiden an der Südspitze
der Einfahrt in die Bucht liegenden 7itus-Inseln liegt in 51° -42‘ 40“ S-Br und
73° 59‘ W-Lg der Hafen Ocasion, mit einem bedeutend bessern Ankerplatz,
auf 24m Wasser, Muschel- und Steingrund. Derselbe befindet sich am Fusse
eines 245 m hohen Berges, des Cerro Alfredo, und 170m in WSW der kleinen
Insel Ramillete. Die letztere Insel schliesst den Hafen im Osten ab, und im
Westen befindet sich noch ein innerer Hafen, Balandra benannt, in welchem
kleine Schiffe auf 9 und 6m Wasser einen bequemen, gegen alle Winde
geschützten Ankerplatz finden. In der KEinfahrt zu diesem Hafen, südlich
von der Mitte derselben, liegt ein Riff, welches gut an dem darauf befindlichen
Seetang zu erkennen ist. Die Gestade des Hafens Ocasion sind felsig, und es
giebt wenig Schalthiere daselbst, dagegen kann man am Fusse der Berge
gutes Holz fällen und solches auch leicht zu Wasser bringen. Die Gipfel der
Berge bestehen aus Granit und sind ebenso kahl, wie die übrigen Berge in
\ Verel. No. 565 d. „Nachr, f£. Seef.“, 1878.