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10° S-Br in 14,6° W-Lg am 31. Oktober und zur Linie in 23° W-Lg am
7. November. Die Dauer der Fahrt von 30° Süd bis zum letzteren Punkte
betrug 20% Tage. Der SE-Passat reichte bis 4° N-Br in 25,53° W-Lg. In der
Nähe dieses Ortes setzte eine mehrere Tage anhaltende Mallung ein, auf welche
wieder. am 12. November in 6° N-Br und 25,4° W-Lg der NE-Passat folgte.
Das Gebiet dieses Windes erstreckte sich nicht sehr weit nach Norden,
denn nachdem am 14. November 10° N-Br in 26,8° W-Lg überschritten worden
war, befand „Amaranth“ sich schon am 20. November in 20° N-Br und
31,2° W-Lg an der polaren Grenze des Passats. Nur einen Tag hindurch
herrschte Mallung, dann drehte sich der frisch wehende Wind durch Süd nach
West, und behielt diese Richtung, bis am 25. November 30° N-Br in 31,5° W-Lg
überschritten und in der Folge 36° N-Br erreicht worden war, hier setzte
wieder nordöstlicher Wind ein. Erst nördlich von dem am 30, November in
34°. W-Lg überschrittenen Parallel von 40° Nord lief der Wind südöstlich, um
langsam drehend im Laufe der nächsten Tage seine Richtung noch einmal durch
Süd nach West zu verändern. Am 8, December erreichte das Schiff die Aussen-
gründe vor dem Kanal und am 10. December wurde bei östlichem Winde in
don ‚potztoren eingesegelt. Die Reisedauer von der Sunda-Strasse ab war
05 Tage.
7. Reise der Rostocker Bark „Carl Both“, Kapt. F. W. Niemann,
Die von London nach Montevideo bestimmte Bark „Carl Both“ verliess
am 5. August 1877 bei leichtem östlichem Winde den Kanal. Schon am nächsten
Tage folgte südwestlicher Wind und wehte am 7. August bei einem niedrigsten
Luftdrucke von 739,5mm als heftiger Sturm. Auch nach Abnahme desselben
herrschten noch für längere Zeit ungünstige Winde, so dass als. Folge davon
nur ein langsamer Fortschritt der Reise erzielt werden konnte. Erst am
20. August überschritt man 40° N-Br in 15,5° W-Lg, am 25. August gelangte
„Carl Both“ in 33° N-Br. und. 18,5° W-Lg in das Gebiet des Passats, dessen
äquatoriale Grenze am 4. September in 13,1° N-Br und 25,1° W-Lg angetroffen
wurde. Noch an ‚demselben Tage setzte frischer SW-Monsun ein, der zum
Einschlagen eines südsüdöstlichen Kurses zwang. Bis 7,5° N-Br war die
Richtung des Windes eine verhältnissmässig raume; nachdem man diese Breite
überschritten hatte, lief der Wind hoch südlich; der dadurch. bedingte östliche
Kurs, zusammenwirkend mit der an manchem Tage 40 bis 48 Sm betragen-
den östlichen Strömung hatte „Carl Both“ bis zum 183. September nach
15,2° W-Lg in 5,5° N-Br geführt; hier hielt Kapt. Niemann für angezeigt, zu
wenden, obgleich der Wind ganz beständig aus SSW bis S. wehte, Es wurde
also über St. B.-Bug nach Westen gosegelt, ganz allmählich raumte dann auch
der Wind und ging in dieser Weise in den SE-Passat über. Am 19, September
befand sich die Bark in 24,7° W-Lg auf dem Aequator. Um von Lizard dahin
zu gelangen, waren 45 Tage erforderlich gewesen.
Im Südatlantischen Ocean traf man nicht viel günstigere Winde; der
SE-Passat war zwar anfänglich ziemlich frisch und beständig, doch wurde er
bald unbeständig und nahm schon in 20° S-Br und 35,9° W-Lg ein Ende.
„Carl Both“ hatte 10° S-Br in 30° W-Lg am 23. September überschritten und
befand sich am 28. September auf dem vorerwähnten Parallel. Der Wind
machte später rechtlaufend mehrere Drehungen durch alle Striche der Rose.
Am 8. Oktober stand „Carl Both“ in 30° S-Br und 47,3° W-Lg, und am
12. Oktober kam die Küste von Uruguay nahe beim Kap St. Marie in Sicht.
Hier überstand das Schiff einen Gewittersturm aus nordöstlicher Richtung, der
zwar nur einige Stunden anhielt, indessen aber mit orkanartiger Kraft wehte.
Der Luftdruck nahm dabei in Zeit von sieben Stunden um 14,7mm ab. Am
14. Oktober erreichte das Schiff die Rhede von Montevideo, nach einer Reise,
deren Dauer von Lizard her 70 Tage betrug.
; Von Montevideo versegelte „Carl Both“ nach Buenos Ayres. und trat
von dort eine Reise nach Tome an. Am 27. December verliess.das Schiff bei
nordöstlichem Winde die Mündung des La Plata, und rasch und günstig verlief,
wie zu dieser Jahreszeit gewöhnlich, die Fahrt nach Süden. Am 4, Januar 1878
erreichte man in 65,6° W-Lg 50° S-Br, und schon zwei Tage später hatte ein
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