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In der Mitte befindet sich eine Lagune mit heissem, sehr schwefelhaltigem
Wasser, welche durch einen kleinen Durchbruch mit der Bai in Verbin-
dung steht, |
Der mit 228 m Höhe auf der Karte S. M. S. „Gazelle“ angegebene Vulkan
raucht noch; im Krater hat sich Schwefel in ziemlich grossen Flächen ab-
gelagert. Südlich von der Insel Matupi ist der Boden etwas gehoben; S.M. S.
„Ariadne“ ankerte dort in 19m Wasser in folgenden Peilungen: „Nördlicher
Kraterrand NO“, „Matupi-Ostspitze NW“.
Die Küste der Gazelle-Halbinsel von der Blanche-Bai bis Kap Stephens
ist vollständig klar; bei Kap Stephens liegt ein Riff, welches sich ca 1 Sm weit
nach Norden erstreckt; in der Einbuchtung zwischen Kap Stephens und dem
Naumann-Berg liegen zwei Riffe dicht unter Land, auch ist hier Ankergrund
in 10m Wasser, sonst ist das Fahrwasser frei, Nördlich vom Naumann-Berg
befindet sich wieder ein Riff, welches ca 2 Sm sich nach NW erstreckt und
leicht kenntlich ist. Ausserhalb desselben liegen jedoch noch drei flache
Stellen mit 3m Wasser, die schlecht sichtbar sind.
Die Küste macht hier eine scharfe Biegung nach SW und dann, den
Fuss des Naumann-Berges umschliessend, nach Süd, SO und Ost. Hier wird
eine kleine, geschützte Bucht mit gutem Ankergrund gebildet, welche der
Entdecker, Schiffsführer Levinson, nach dem deutschen Konsul in Anita, Port
Weber, genannt hat. Es befindet sich dort ein Unterhändler der Firma
Godeffroy. Die Wassertiefe beträgt 23m und zwar lag der Ankerplatz
8S.M.S. „Ariadne“ in folgenden Peilungen: „Ansiedelung NOzN“, „Nördliche
Huck WNW1AW“,
Die Küste wendet sich hier wieder nach West und später nach WNW,
Die Vegetation ist hier eine besonders üppige; der Boden in der Nähe
des Hafens besteht aus fetter, schwarzer Erde; das bisher erzielte Handels-
produkt ist die Copra. Das Ansteuern von Port Weber ist nicht ganz einfach,
da man sehr auf die ausserhalb des Riffs liegenden flachen Stellen zu rück-
sichtigen hat. Nordwestlich vom Naumann-Berge liegt die kleine Insel Urar,
welche als Marke benutzt werden kann. Von Kap Stephens kommend, behält
man diese Insel mit -WSW-Kurs gerade an B.B. und steuert diesen Kurs, bis
Naumann-Berg SO peilt. Dann kann man mit SW- und später SSO- und Ost-
Kurs in den Hafon steuern. Die an der Küste liegenden Riffe sind gut zu
sehen; eines liegt südlich vom Ankerplatz, ein anderes nordwestlich an der
Biegung der Küste nach Osten: Das Besteck des Hafens beträgt ungefähr:
4° 18‘ S-Br, 151° 59’ O-Lg.“
10. Salomo-Inseln.
„Dice Karte von den Salomo-Inseln. ist mangelhaft und ungenau. KEinzelne
Punkte scheinen hierin nach neueren Vermessungen eingetragen zu sein; die
Insel Savo liegt richtig, auch scheint Kap North der Insel Bougainville richtig
zu liegen. Dies Kap ist von einer Menge kleiner, niedriger Inseln umgeben,
hauptsächlich im Norden und. Osten, Kap Surville scheint bedeutend östlicher
zu liegen, als die Karte angiebt. ;
Blanche Harbour. Der Hafen liegt zwischen den Inseln Treasury
und Stirling. Vor der westlichen Einfahrt sind sehr starke Stromkabbelungen;
die Einfahrt ist sehr klar und gut zu erkennen; es wurde wiederholt mit 90 m
Leine kein Grund gefunden. Der Ankerplatz wurde von.S.M.S „Ariadne“
nicht besucht; Eingeborene näherten sich vereinzelt in Kanoes dem Schiff, waren
jedoch zu scheu, anzulegen. Die Inseln Kddystone und Simbo sind gut sicht-
bar; Ronongo und die anderen südlich von Choiseul verzeichneten Inseln sind
hoch, aber ungenau angegeben, Peilungen sind daher unzuverlässig. Russel Island
ist im Norden, Osten und Südosten von vielen kleinen Inseln umschlossen; der
SO-Insel kann man sich auf 3 Sm Entfernung ohne Gefahr nähern; die auf der
Karte an der Südküste der Insel angegebenen Brecher wurden gesehen. Der
Foul ground in NW von Guadalcanar soll sich nach englischen Berichten. bis
12Sm von der Küste ab erstrecken; man thut daher gut, an Russel Island
Fühlung zu nehmen.
Für Savo wurde das Besteck des Ankerplatzes zu 9° 6‘ S-Br und
152° 40‘ O-Lg, also mit der Karte .fast übereinstimmend, ermittelt; ebenso