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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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Auch beim Verlassen des Hafens thut man am besten, erst soweit nördlich 
zu laufen, bis die Südspitze von Muarlin etwa Ost missweisend peilt, und dann, 
dieselbe an B. B. gerade offen haltend, mit 0'/2S-Kurs gerade durchzudampfen. 
Die NW-Passage soll früher eine Wassertiefe von 14 bis 16m gehabt haben, 
hat jetzt aber nur 10 bis 12m; ist die frühere Angabe richtig gewesen, dann 
muss der Meeresboden sich seit dem grossen vulkanischen Ausbruch auf der 
Gazelle-Halbinsel am 9. Februar 1878 gehoben haben, was ich indess nicht 
glaube, sondern die Differenz in den Tiefen oberflächlicher Lothung zuschreibe. 
Das Wasser ist hier, wie überhaupt in der ganzen Inselgruppe, ausnehmend 
klar. Im Meoko-Hafen kann man durch Eingeborene eine grosse Quantität Holz 
verhältnissmässig schnell schlagen lassen, doch ist man unter Umständen zu 
der Drohung gezwungen, die Eingeborenen mit Gewalt an die Arbeit halten zu 
lassen. Das Holz eignet sich zum Heizen der Kessel noch weit mehr, als das 
an den besten Plätzen der Magellan-Strasse geschlagene; nach Aussage des 
Kapt. Levinson befindet sich dort auch ein Bach mit gutem Trinkwasser. 
Das Ansteuern des Meoko-Hafens wird wesentlich erleichtert durch einen be- 
sonders hohen Baum, welcher auf dem östlichen Theil der Insel Meoko steht 
und nach Süden und Osten scharf ins Auge fällt. . 
Makata-Hafen. Dieser Hafen ist geräumiger, als der Meoko-Hafen, 
jedoch nicht so bequem und sicher. Er hat drei Einfahrten; die westliche ist 
für schwere Schiffe nicht zu empfehlen; sie hat Stellen mit 5m Wasser, welche 
von anderen Stellen schlecht unterschieden werden können, da das ganze Becken 
auf dem Grunde mit kleinen Steinhaufen besäet ist, von denen die einen mehr, 
die anderen weniger Wassertiefe über sich haben. Im Norden liegen zwischen 
der Nordspitze von Makata und der von Amacata nach NW sich hinziehenden 
Landzunge zwei kleine Inseln, die Bradley- und die Matıl-Insel. Zwischen ersterer 
und Makata ist eine Rinne mit tiefem Wasser, die jedoch, da die Fahrt durch 
die Riffe genaue Ortskenntniss erfordert, durch die Hernsheim-Einfahrt in den 
Hintergrund gedrängt wird. Diese letztere von mir so benannte liegt zwischen 
Bradley und Maizl und hat nicht unter 14m Wasser. Von der Insel Bradley 
aus erstreckt sich ein kaum in Anrechnung zu bringendes Riff in die Passage 
hinein; es mag etwa 10m breit sein und fällt dann steil ab. Das von Maiü 
auslaufende Riff ist etwas breiter und erstreckt sich nach Westen, so dass, 
wenn man von Nord bis NNW kommt, die Einfahrt durch das Riff geschlossen 
erscheint. Von NO aus dagegen sicht man dieselbe klar vor sich liegen. Beim 
Einlaufen steuert man, nachdem mit SW-Kurs das Maiıl-Riff passirt ist, zunächst 
S1/A4W mw, bis die Nordspitze von Macata W!/N peilt, dann Sz0'420. Im Hafen 
beträgt die Wassertiefe 10 bis 16m; eine Untiefe mit 5m Wasser liegt mw 
3SO von der Einfahrt; man sieht sie vom Top aus und muss beim Ankern 
darauf bedacht sein, von ihr frei zu schwingen. Ein guter Ankerplatz in 13m 
Wasser, Ankergrund: Sand, liegt in folgenden Peilungen: „Makata, Südspitze 
SSW1/AW“, „Nordspitze WNW“, „Hernsheim-Einfahrt N!/W*. 
An der Südostseite von Makata liegt die Niederlassung der Herren 
Hernsheim & Co., Ferguson-Hafen; Wasser kann dort aus einem kleinen Bach 
genommen werden; in Bezug auf Holz gilt dasselbe, wie für den Meoko-Hafen, 
Die zwischen Amacata und Mail liegende Einfahrt ist nur für kleine 
Schiffe zugänglich. 
Das Besteck der Hernsheims’schen Niederlassung beträgt nach den 
dort angestellten Beobachtungen 4° 8,5‘ S-Br und 152° 26‘ O-Lg. 
Port Hunter. Dies ist eine sehr kleine Bucht mit tiefem Wasser 
(44 m); der Hafen ist von gar keiner Bedeutung, seit die beiden vorher- 
beschriebenen gefunden sind. Raum hat derselbe nur für ein Schiff. Zwischen 
den westlichen Passagen des Meoko- und Makata-Hafens ist ein Fahrwasser, 
welches Fahrzeugen von weniger als 5m Tiefgang gestattet, ohne Gefahr auf 
diesem Wege zwischen heiden Häfen zu verkehren.“ 
9. Die Blanche-Bai und Gazelle-Halbinsel, 
„Die vulkanische Eruption im Februar 1878 (s. „Ann. d. Hydr. etc.“ 1878, 
pag. 372) hat in der Blanche-Bai einige Veränderungen hervorgebracht. An 
der Westseite der Bai, etwas südlich von dem grossen Riff, ist eine kleine Insel 
entstanden, welche 10m hoch und rund mit etwa !/2 Sm im Durchmesser ist.
	        
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