283
Point auf 2 bis 3 Kblg Abstand von der Küste vollständig klar; von hier aus
sieht man die Duke of York-Insel und kann auf dieselbe zuhalten. Während
der Fahrten S. M. S. „Ariadne“ in diesem Theil des St. Georg’s-Kanal wurde
südöstlicher Strom von 0,3 bis 0,7 Sm die Stunde beobachtet.“
8. Duke of York-Aruppe.
„Diese Gruppe besteht aus acht Inseln, von denen Amacata die grösste
und Makata im NW der ersteren liegend, die zweitgrösste ist. Zwischen
beiden liegt der Makata-Hafen. Südlich von Amacata liegt eine Reihe kleiner
Inseln: Muarlin, Meoko, Utuan, Keravara, Maukaeulu und Kobokonolick (Breusing-
Inseln). Zwischen Amacata und diesen Inseln liegt ein zweiter Hafen, der
Meoko-Hafen. Ein dritter. Hafen, Port Hunter, liegt an der Nordseite von
Amacata. Die Inseln haben sämmtlich eine Höhe von 70 bis 100m und sind
sehr dicht mit Kokospalmen und anderen Bäumen bewachsen. Amacata hat
einen Flächeninhalt von ca 17.([]Sm und eine grösste Breiten- sowie Längen-
Ausdehnung von 5,1Sm. Die Form der Insel ist in der östlichen Hälfte fast
kreisrund, die Süd- und NW-Seite haben Einbuchtungen. ;
Im Süden der Gruppe befinden sich Riffe, welche die kleineren Inseln
mit einander verbinden; auf ihnen brandet die See. Im Westen von Amacata
und Makata liegen mehrere Untiefen. Makata ist von einem schmalen Riff
umgeben, auch finden sich an der NO- und Ostseite der Insel Amacata Riffe,
welche aber auch sehr schmal sind. Das Fahrwasser kann daher an der Nord-,
Ost- und Südseite der Inselgruppe als vollkommen klar bezeichnet werden.
Meoko (Mioko)-Hafen!) Der Meoko-Hafen ist ein bequemer und von
allen Seiten geschützter Hafen mit zwei Einfahrten. Die östliche, zwischen Muarlın
und Meoko liegende, wurde zuerst durch den Kapt. Levinson mit der Godeffroy-
schen Bark. „Etienne“ aufgefunden und ist von mir. nach ihm die Levinson-
Einfahrt genannt; sie liegt zwischen Muarlin und Meoko. Die andere Einfahrt
ist der im Westen vorliegenden Untiefen wegen für. schwere Schiffe nicht
geeignet, der Hafen oder die westliche Einfahrt jedoch für Kauffahrteischiffe
von unschätzbarem Werthe, da die beiden Einfahrten es ermöglichen, mit jedem
Winde ein- und auszulaufen, Die westliche Binfahrt läuft nordwestlich zwischen
Maukaeulu und Amacata. Nördlich von Utuan liegt eine Untiefe, welche sich
durch die Färbung des Wassers sehr deutlich markirt; sonst hat der Hafen
eine Wassertiefe von 16 bis 20m und als Ankergrund feinen Korallensand.
Auf der Insel Meoko befindet sich die Niederlassung des Hauses Godeffroy.
Schiffe können hier sehr nahe dem Lande liegen. S.M.S. „Ariadne“ hatte
sich mit dem Heck vermittelst einer Trosse bis auf !/2 Kblg an das Land heran-
geholt und lag noch in 13m Wasser. Die Levinson-Einfahrt wird durch ein
von Süden her bis zur Mitte sich erstreckendes Riff, welches auf der Karte
nicht angegeben war, beträchtlich verengt, ist aber für Dampfschiffe jeder Art
vollständig sicher; auch sind auf dem Riff, einige kleine Stellen abgerechnet,
noch etwa 5m Wasser, also für nicht allzugrosse Segelschiffe reichlich genügend
zum Einkreuzen. „Ariadne“ hat allerdings zu einer Zeit beim Einlaufen ‘an
beiden Seiten nur 4!/2z m Wasser gehabt, schwamm aber, ohne die Korallen zu
berühren, in einer tieferen Rinne. Diese tiefe Rinne hat nicht unter 17m
Wasser und führt in der Richtung 0!2S—W!/2N missweisend hart an der
Insel Muarlin vorbei. Von der genannten Insel erstreckt sich ein Riff etwa
15m in die Einfahrt hinein und fällt dann steil ab. Dies sehr .schmale Riff
ist deutlich zu sehen und kann dicht passirt werden. Die tiefe Rinne hat eine
Breite von ca '/s Kblg. Beim Einlaufen thut man gut, die Südspitze von Muarlin
in die Peilung W'AN zu bringen und sie dann an St. B. gerade offen zu
halten. Mit Ausguck aus der Takelage muss das kleine Riff bei Muarlin klar
gesehen werden, welches man ruhig auf ca 20m Entfernung passiren kann,
Darauf muss W1!/AN gesteuert werden, bis die Lücke zwischen Meoko und
Utuan gut offen ist, dann kann man südwestlich in den Hafen hineinsteuern.
S.M.S. „Ariadne“ ankerte in folgenden Peilungen: „Deutsche Niederlassung 01/25“,
„Südspitze der Insel Meoko SzW mw“.
\ S. „Ann, d. Hydr, etc.“, 1879, pag. 177.