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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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steil abfallen und ohne Sanddecke sind. Der beste Ankerplatz liegt etwas 
südlicher; von demselben peilt: „Nordspitze der Insel N 8° W“, „Flaggenstock 
von Capelle & Co. N 37° 0*. 
Der Flaggenstock steht vor einem rothangestrichenen Hause; hier ist 
guter Sandboden und 18m Wasser, S. M. S. „Ariadne“ lag zuerst auf dem 
vorerwähnten Platze, trieb jedoch in einer Nacht bei sehr schweren nordöst- 
lichen Böen vor zwei Ankern und veränderte in der Folge den Ankerplatz. 
Bei NE-Wind liegen Schiffe hier vorzüglich; südwestliche Stürme sollen 
häufig überraschend aufkommen, und wird behauptet, dass bei denselben schon 
Schiffe in der Lagune verloren gegangen sein sollen. Das Besteck des Anker- 
platzes beträgt nach mehreren Beobachtungen 5° 55‘ N-Br und 169° 38‘ O-Lg. 
Die Insel hat 800—1000 Einwohner. 
Ebon. Die von dem amerikanischen Kriegsschiff „Narragansett“ auf- 
genommene Karte dieser Insel (englische Admiralitätskarte No. 988) scheint 
gut zu sein. S. M. S. „Ariadne“ lag während einiger Stunden vor der Ein- 
fahrt und bemerkte starken Ebbestrom. Angestellte Beobachtungen ergaben 
folgendes Resultat: Rube Point: 4° 35,6‘ N-Br, 168° 40,8‘ O-Lg.“ 
„Die Navigirung innerhalb der Ellice-, Gilbert- und Marshall- 
Gruppe erfordert grosse Sorgfalt. Die Inseln sind so niedrig, dass sie bei 
klarem Weiter auf höchstens 16 Sm Entfernung von der Vorbramsaling aus 
gesehen werden; häufig vorkommende Regenböen, welche namentlich in der Nähe 
der Inseln sehr zahlreich auftreten, erschweren den Ausguck in hohem Maasse. 
Die Strom-Versetzung ist oft sehr beträchtlich, in der Zilice- und dem süd- 
lichen Theil der G:ilbert-Gruppe südwestlich, danach nordwestlich und von 
unregelmässiger Stärke im Etmal bis zu 50 Sm anwachsend. Zudem sind alle 
Inseln mehr oder weniger falsch in die Karte eingetragen. Man muss daher 
Nachts mit äusserster Vorsicht zu Werke gehen und läuft bei Tage, wenn gute 
Observationen fehlen, Gefahr, an den Inseln vorbeizufahren; eine Ortsbestimmung 
ohne Meridianbreite ist sehr schwierig; die Sumner’sche Methode ist wegen 
des ungünstigen Standes der Sonne, sowie hauptsächlich wegen des bedeutenden, 
unregelmässigen Stromes zwischen den Beobachtungen, nicht gut anwendbar, 
daher wohl der Fall eintreten kann, dass man sich genöthigt sieht, beizudrehen 
und das Mittagsbesteck abzuwarten, um uicht fehlzufahren. 
Alle von $. M. S. „Ariadne“ erzielten Resultate stimmen mit den Orts- 
bestimmungen der englischen Schiffe „Conflict“ und „Rosario“ fast genau über- 
ein, ausser der Breite von Funafuti, welche jedoch der „Conflict“ aus der Karte 
genommen zu haben scheint. 
Die Chronometer S. M, S. „Ariadne“ sind zuletzt in Apta regulirt und 
darauf in Levuka kontrolirt worden, wo sie sich als richtig erwiesen. Die 
Länge von Levuka wurde hierbei, den neuesten Ermittelungen gemäss, zu 
178° 49‘ 26“ Ost angenommen. Bei der Rückkehr nach Apia im Januar wurde 
nur eine Differenz von drei Zeitsekunden mit dem angenommenen Stande der 
Chronometer gefunden. 
6. Carteret nine Islands. 
„Diese Inseln liegen bei weitem südlicher und östlicher, als die englische 
Admiralitäts-Karte No. 780 angiebt. S.M.S. „Ariadne“ passirte nördlich von 
dem in der Karte angegebenen Ort der nördlichsten Insel am 9. December 
Mittags auf etwa 6 Sm Distanz. Während des Vormittags wurde scharf nach 
den Inseln ausgesehen, auch wurde um 10 Uhr von der Marsraa aus in südlicher 
Richtung eine ganz kleine, mit Bäumen bewachsene Insel gesehen, welche wohl 
die nördlichste Carteret-Insel gewesen sein mag. Dieselbe würde hiernach etwa 
in 4° 37‘ S-Br und 155° 9‘ O-Lg liegen.“ 
7. St. Georg’s-Kanal. 
„Kap St. Georg ist gut kenntlich durch einen von Süd und Ost sicht- 
baren weissen Fleck an der Felswand, welcher einem mit Vormarssegel, Vor- 
segeln und Grosssegel nach Westen laufenden Schoner täuschend ähnlich sieht. 
Bei klarem Wetter sieht man schon von hier aus die auf der Gazelle-Halbinsel 
liegenden Berge: „Mutter“ und „Süd-Tochter“, während die „Nord-Tochter“ 
durch die beiden ersteren verdeckt ist. Das Fahrwasser scheint bis Hunter-
	        
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