Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

979 
die Aufmerksamkeit der Einwohner erregen will. „Ariadne“ wollte ohne 
Lootsen einlaufen und wurde nur dadurch daran verhindert, weil auf die Angaben 
in den „Hydrographic Notices“ hin, dass das Fahrwasser weiter zur vierten 
Insel zu liege, näher an dieselbe gehalten und dort flaches Wasser gefunden 
wurde. Während das Schiff zurückging und die Boote das Fahrwasser aus- 
lotheten, fanden die Eingeborenen Zeit an Bord zu kommen, hatten dazu aber 
mindestens eine Stunde gebraucht. 
Vaitupu (Oaitupu). Die Mitte der Insel liegt auf 178° 40‘ O-Lg. Die 
glatte ovale Form, welche der Insel auf der Karte gegeben ist, scheint nicht ganz 
zu stimmen, vielmehr scheint die Südküste bedeutend länger zu sein und die 
Westseite mehr nordnordwestlich zu laufen. Die Insel ist dicht bewachsen und 
von einem Riff umschlossen. An der SW-Spitze liegt eine Ortschaft, auch ist 
dort ein Ankerplatz in einer kleinen Einbiegung des Riffs. Hier sollen nach 
Aussage der Einwohner Schiffe auf 20m Wasser ziemlich dicht am Lande 
ankern können, auch soll sich an der Nordspitze der Insel ein Ankerplatz be- 
finden, wo übrigens das Riff etwas weiter von der Insel abgeht, als an der 
Südseite. Das Fahrwasser ausserhalb des Riffs ist an der Süd- und West- 
seite klar. 
Vaitupu hat 490 Einwohner, unter ihnen befindet sich ein Weisser; er 
fungirt als Unterhändler der Firma Godeffroy.“ 
4. Gilbert-Inseln, 
 „Tapituwea. S.M.S. „Ariadne“ ankerte vor dieser Insel nach den in 
den‘ „Hydrographie Notices“ 1876, pag. 32 gegebenen Anweisungen in 40m 
Wasser, Ankergrund: Sand. Die Position des Ankerplatzes wurde zu 1° 9,5‘ S-Br 
und 174° 37,8‘ O-Lg gefunden, während der „Conflict“ sie zu 1° 10' S-Br und 
174° 38‘ O-Lg angiebt. Vom Ankerplatz aus peilten: „Nordspitze der Insel: 
N6°0*“, „Aeusserstes Land im Osten: S 61° 0“, | 
Dies ist die von der „Rosario“ angegebene Ankerpeilung. 
Das Riff am Nordende der Insel erstreckt sich weiter heraus, als die 
Karte sagt; die äusserste Brandung peilte N21°W. Die Insel ist dicht 
bewachsen und wurde von der Marsraa aus auf 15—16Sm Entfernung gesehen, 
Die Insel ist im Allgemeinen von sehr weit auslaufenden Riffen umgeben, 
und hat das Haus Godeffroy auf denselben vor nicht langer Zeit ein grosses 
Schiff total verloren. Die Landung mit Booten ist bequem, nachdem die weiter 
ausserhalb liegenden gefährlichen Riffe, auf welchen es stets brandet, passirt 
sind. Der Strand besteht aus weichem Korallensand. 
Der Strom ist so stark und gefährlich, dass die Einwohner ein beim 
Schiff gekentertes grosses und werthvolles Kanoe gar nicht zu bergen versuchten, 
sondern nur die Insassen aufnahmen. Von dem Boot eines Godeffroy’schen 
Schiffes, welches vor etwa Jahresfrist mit 6 Personen (darunter 4 Eingeborenen) 
Abends vom Lande absetzte, ist nie wieder etwas gesehen noch gehört 
worden. 
Für die nördlich von Tapituwea liegende Insel Nonouti giebt der „Conflict“ 
folgendes Besteck: Südspitze 0° 51‘S-Br und 174° 29‘ O-Lg, also 6Sm südlicher, 
welches, soweit sich dies kontroliren liess, richtiger. gefunden wurde, wie das 
auf der Karte angegebene. Die Insel Aranuka scheint in der Breite: richtig zu 
liegen; die Länge dagegen ist auch zu östlich angegeben; von 0° 4’ N-Br und 
173° 44‘ O-Lg aus peilte die Südspitze der Insel WzN, rechtweisend ca 11 Sm 
entfernt. Hiernach würde die Länge der Spitze 173° 34‘ Ost betragen, während 
sie auf 173° 40‘ angegeben ist. 
Apamama. Das Ansteuern von Apamama von Süden aus ist einfach; 
man unterscheidet sofort die Ost- und Westspitze der Insel, zwischen welchen 
in der Mitte die Entrance-Insel sich erhebt, und hat nur auf die letztere zu- 
zusteuern. Das Einlaufen in die Passage ist ziemlich einfach, wenn das Schiff 
nicht gerade starken auslaufenden Strom trifft, da dann das ganze Fahrwasser 
grün gefärbt ist und die Ränder der unter Wasser liegenden Bänke nicht zu 
unterscheiden sind. Das östliche Riff fällt dicht am Lande steil ab, und sollten 
einlaufende Schiffe daher diese Seite halten, während das im Westen liegende 
Riff schräg abfällt, daher die Brecher für das Ende desselben nicht maassgebend 
sind; guter Ausguck aus dem Vortopp gewährt indessen volle Sicherheit. Da 
Ann, d. Hydr., 1879, Heft YI (Juni).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.