2793
die Nordspitze der, von der Einfahrt nach NO gerechnet, zweiten Insel OSO
peilt, kann der Kurs auf die Kirche gesetzt werden und wird etwa NO !/4 O sein.
Der Ankerplatz S. M. S. „Ariadne“ war der in den englischen „Hydro-
graphie Notices“, Jahrgang 1876, pag. 32, angegebene: „Kirche in S0z0'420
und Südende der grossen Insel SSW in 21m Wasser“. Zwischen diesem Platz
und der Kirche liegen noch einige Untiefen, deren’ eine, W'!%S von der Kirche
liegend, beim Ansteuern zu berücksichtigen ist, sie sind sämmtlich gut durch
hellgrüne Färbung des Wassers gekennzeichnet.
Die Entfernung des Ankerplatzes vom Sirande an der Kirche beträgt ca
6 Kblg, von der nächsten Untiefe, welche S%/40 peilte, 1,1 Kblg, woraus
hervorgeht, dass die Karte auch hier keinen Anhalt giebt, da die Peilungslinie
SSW der Südspitze über das Riff geht. Der Ankerplatz kann als sehr gut be-
zeichnet werden; der Grund besteht aus Sand; die Gezeiten-Strömungen machen
sich, wenn sie auch in den Ninfahrten schr stark (3—4 Knoten) sind, in der
Lagune gar nicht bemerkbar, Das Klima ist milde und gesund. Das Fundament
dieser Korallen-Insel scheint später gehoben worden zu sein, da die Krone
des fest zusammengefügten Korallengesteins mindestens 3m über dem Meeres-
apiegel liegt, von den Korallen also nicht so hoch aufgebaut sein kann. Grosse
Massen angeschwemmten Bimssteins rühren jedenfalls von den Anfang 1878
stattgehabten Kraterausbrüchen New -Britanniens her. Das Schiff hatte auf
hoher See schon grosse Felder dieses Gesteins durchschnitten und fand dasselbe
auch auf der ganzen ferneren Reise bis zum Kap St, George,
Die auf dem Riff liegenden Inseln sind mit Kokospalmen dicht bewachsen
and können von der Marsraa aus gut auf 15 Sm Entfernung gesehen werden.
Für das Verlassen der Lagune wählte S. M. S. „Ariadne“ die nördliche
Passage. Dieselbe ist die östlichste der auf der Karte am Nordende angege-
benen; man findet sie leicht, wenn man, vom Nordende der grossen Insel aus-
gehend, nach West die Inseln abzählt. Es liegen hier zwei Paare kleiner
{nseln ziemlich weit auseinander auf dem Riff, die auf der Karte nur als Sand-
hügel angegeben, in Wirklichkeit hingegen mit Palmen bewachsen sind, Das
erste Paar liegt auch von der grossen Insel viel weiter ab, als die Karte
besagt. Links von dem zweiten Inselpaar ist die Passage an der anderen
Seite durch eine mit nur sehr spärlichem Baumwuchs geschmückte Insel
begrenzt und kann schon von der Mitte der Lagune aus als eine Lücke in der
Brandung erkannt werden. Unmittelbar innerhalb der Passage wurde folgende
Peilung genommen: „Grosse Insel Nordspitze 0’'/4S, Grosse Insel Südspitze
301/448“, und gleich nach dem Verlassen derselben: „Grosse Insel Nordspitze
0*%/4S, Grosse Insel Südspitze SO!4LS“.
Die östlich von der Süd-Passage liegende kleine Insel peilt von dort aus
Sz0%/40. In der Passage wurde unmittelbar nach Niedrigwasser eine geringste
Wassertiefe von 7m und ein Fluthstrom von 2—3 Sm Stärke beobachtet.
Die Fahrt vom Ankerplatz nach der Ausfahrt bot keine Schwierigkeiten,
da alle Untiefen gut zu sehen und durch geringe Kursänderungen zu vermeiden
waren. Der Kurs war zunächst NWzW, bis die erste Untiefe, vom Ankerplatz
aus NW!/W liegend, querab war. Der angegebene Kurs geht auf die links
ron der Passage liegende, schwach bewachsene Insel zu und wird nach dem
Passiren der Untiefe auf NW!/W geändert; dann kommt eine zweite Untiefe
an B.B. in Sicht, welche passirt ist, wenn die Nordspitze der grossen Insel
yuerab peilt (NO!/2N). Eine dritte Untiefe liegt an St. B. in der Peilung
SWzS von dem ersten an St. B. liegenden Inselpaar. Diese drei Untiefen sind
bei Niedrigwasser durch Brecher erkenntlich; eine vierte, welche gerade im
Kurs liegt, ist ebenfalls durch hellere Färbung des Wassers kenntlich, soll aber
nach Angabe des Lootsen 18m Wasser haben. Derselben wurde mit St. B.-
Ruder ausgewichen, und dann wieder NW’/2W auf die Ausfahrt zugesteuert und
dieselbe mit nördlichem Kurse passirt.
Die Bevölkerung von Funafuti ist sehr schwach und zählt zur Zeit nur
156 Köpfe.
Um einen Lootsen zu erhalten, muss man das Südende der grossen
Insel ansteuern, da nur dieser Theil bewohnt ist. Auch muss, da das Dorf an
dem inneren Strand liegt und der dichte Palmenwald die Aussicht nach Süden
verdeckt, in der Nähe des Landes ein Schuss abgefeuert werden, wenn man