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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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nicht stimmen, kann seinen Grund auch hinlänglich in der falschen Länge von 
Taviuni haben. Das Land ist bei klarem Wetter sehr weit sichtbar; Taviuni, 
Kea, Rabi und Koro sind hohe Inseln, auch Corolib ist genügend hoch (38 m), 
um bei gutem Wetter auf 18 Sm vom Deck eines Kriegsschiffes aus gesehen zu 
werden; bei Regengüssen und heftigen Böen, welche letzteren in der Strasse 
so häufig sind, dass die Eingeborenen denselben den gleichbedeutenden Namen 
Somo Somo beigelegt haben, verschwindet dagegen das Land zeitweise ganz 
und gar. 
6 Was die Einwohner von Somo Somo betrifft, so haben dieselben noch 
vor Kurzem viel Kannibalismus getrieben; der Häuptling der Ortschaft ist ein 
Schwiegersohn. des Königs Kakombau und lebt in Somo Somo. In Wairiki 
sind einige Europäer ansässig, welche Baumwolle und Kaffee bauen. 
Die Nanuku-Passage.!). Die Inseln, welche zu beiden Seiten der 
Passage liegen, scheinen zum Theil unrichtig verzeichnet zu sein. Peilungen 
von Inseln der Nordseite gaben stets ein Resultat, welches um einige Seemeilen 
mit dem aus Peilungen von südlichen Inseln gewonnenen differirte.”) Lauthala 
und Kamia (Ngamea) scheinen im Verhältniss zu Taviuni richtig zu liegen, und 
würden demnach Yihata (Yath-ata) und Naitamba 3—4 Sm zu weit südöstlich 
liegen. Noch grösser war die Differenz bei Nanuku und Yalangatala ( Wailangi- 
(ala). Die vorerwähnte neue englische Admiralitäts-Karte No. 2691 (Tit. XII, 
No. 146) zieht die östliche Seite der Nanuku-Passage derart zurecht, dass 
Yihata und Naitamba 2,5 Sm südlicher, Yalangatala, Duf’s Rif etc. hingegen 
um 5 Sm nördlicher zu liegen kommen. Auch die Form der die Inseln um- 
gebenden Riffe ist hier wesentlich anders, und sind die Inseln Nanuku und 
Yalangatala, aus je zwei kleinen Inseln bestehend, dem wirklichen Aussehen 
entsprechender. Von den in den „Nachr. f. Seef.“, 1876, No. 720 erwähnten 
Brechern, welche auch in Karte No, 2691 niedergelegt sind, wurde nichts 
wahrgenommen, da unmittelbar nach dem Passiren von Yalangatala die Dunkel- 
heit hereinbrach.“ 
3. Ellice-Inseln. 
„Funafuti. Das Besteck der an der östlichen Seite der Lagune liegenden 
Kirche wird nach Beobachtungen des englischen Kriegsfahrzeuges „Conflict“ zu 
8°31‘S-Br und 179° 10‘ O-Lg angegeben, also ca 10 Sm westlicher als die nach 
Wilke’s Vermessung herausgegebene Karte; diese Abweichung mag wegen ihrer 
Grösse wohl die englische Admiralität veranlasst haben, das Besteck nicht, wie die 
übrigen Bemerkungen des „Conflict“, in den „Hydrographic Notices“ zu ver- 
öffentlichen, und gilt dasselbe von den übrigen, seitens des „Conflict“ berechneten. 
Positionen einiger Inseln der Giülbert-Gruppe, welche jedoch sämmtlich ziemlich 
genau zu scin scheinen. Die seitens S, M. S. „Ariadne“ angestellten Beobach- 
tungen (korrespondirende Sonnenhöhen, welche gleichzeitig zur Konstruktion 
Sumner’scher Linien verwendet wurden) ergaben für die Kirche: 8° 35,8’ S-Br 
und 179° 10,7‘ O-Lg. 
Die Karte von Funafuti ist ungenau, da die Peilungen nicht stimmen 
und weder die Passage an der Südseite angegeben, noch die an der Nordseite 
angegebene die richtige ist. S, M. S. „Ariadne“ machte die südliche Passage 
mit Hülfe cines eingeborenen Lootsen, nachdem vorher beide Kutter dieselbe 
ausgelothet hatten. Die Passage ist ca 3 Kblg breit; die geringste gelothete 
Wassertiefe betrug bei Hochwasser 8m, doch ist der Grund uneben, Man 
findet die Einfahrt, wenn man von der grossen Insel, auf der die Missions- 
anstalt liegt, nach West die kleinen Inseln abzählt: sie liegt zwischen der dritten 
und vierten. Zwischen diesen beiden Inseln sieht man eine andere, an der 
gegenüberliegenden Seite der Lagune liegende Insel, links von welcher drei 
Palmen isolirt sich erheben. Peilt diese NWzN, so ist das Schiff vor der Ein- 
fahrt. Beim Einsteuern lässt man zunächst die erwähnte Insel gut offen an 
St. B. und hält auf die links von den: drei Palmen liegende Insel. Ist das 
Schiff durch die Einfahrt gelangt, so kann NWzN gesteuert werden, bis eine 
an St. B. liegende, bei guter Beleuchtung sichtbare Untiefe passirt ist. Wenn 
‘) Vgl. „Ann. d. Hydr., etc“, 1876, pag. 449. 
3) S. a. a. O0.
	        
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