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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

#7 
Tiefe 
N 
rh. Fad.| m 
1872 Aug. 6 1872 Aug. 15 
38° 927 N-Br 55° 12‘ N-Br 
0° 40‘ W-Lgl 1° 0’ O-Lg 
1872 Sept, 5 
57° 32‘ N-Br 
f° 51‘ O-Leg 
Oberfläche 13,7 , 15,9 
5 | 10 in = 14,9 
10 19 134 14,7 9,7 
20 38 8,4 7,5 5,0 
Die Allgemeinheit dieser Erscheinung in der ganzen Breite der nördlichen 
Nordsee von Öst nach West weist auf einen gemeinsamen Ursprung eines kalten 
von Norden stammenden Tiefseewassers hin, welches als eine wirkliche von 
Norden nach Süden fliessende Unterströmung an der norwegischen Küste auch 
mechanisch nachgewiesen werden konnte (s. Kiel. Jahresber., II u. III, pag. 16). 
Die im Sommer 1869 auf der „Porcupine“ in der Nähe der Shetlands- 
Inseln unter denselben Längengraden (1° W— 1° 0), aber 2 bis 5 Grade nörd- 
licher, als auf der „Pommerania“ 1872 (ebenfalls im Sommer) gemachten 
Beobachtungen lassen in den unteren Schichten denselben kalten Unterstrom 
nordischen Ursprungs erkennen, welchen die „Pommerania“ fast mit denselben 
Wärmegraden und auf denselben, oder in noch geringeren Tiefen vorfand. 
Nachstehende Tabelle zeigt den Vergleich der Porcupine-Beobachtungen 
(1869) mit denen der „Pommerania“ (1872), 
Ort 
Breite | Länge 
Nord 
60° 32% 
60° 23° 
60° 1’ 
60° 4 
0°29‘ W 
0°33‘ 0 
0°18' 0 
0°21' W 
„Porcupine“ 
' Tiefe 
in 
Temperatur °C 
m 
Oberfl. | Grund 
17 | 1121 
7 | 114 
123 | 12,0 
121 | 121,9 
De 
6,7 
6:6 
792 
Ort 
Breite | Länge 
Nord 
58° 507 
58° 43’ 
D8° 277 
50° 43° 
55° 32° 
ABO 1927 
yo 
15‘ 0 
»40' W 
)°10° W 
J°10‘ O0 
‘oo YO 
‚Pommerania“ 
Tiefe 
in 
Temperatur °C 
m 
Oberfl. | Grund 
5 , 42,7 7,2 
124 13,0 | 7,0 
13) 13,7 7,5 
63 14,9 7,9 
67 15,6 7,2 
67 15,9 75 
Für das Oberflächenwasser weisen dagegen die West- und Ostseiten der 
Nordsee erhebliche Unterschiede auf. Im Sommer nämlich ist das Oberflächen- 
wasser in der Nähe der norwegischen Südwestküste wärmer, als an den 
schottischen Küsten; dort betragen die Temperaturen 18°—20°, hier nur 
12°—15°. Dieses wärmere Wasser rührt zum Theil von dem aus der Ostsee 
strömenden Oberflächenstrom her, 
In der oben erwähnten „tiefen Rinne“ an den Küsten von Norwegen 
nimmt die Temperatur von der Oberfläche abwärts sehr schnell ab bis zu 
10 rh. Faden (19m), und schwankt in den Schichten von 10—37 rh. Faden 
(19—70m), was auf einen verschiedenen Grad der Durchmischung von Ober- 
flächen- und Tiefenwasser hindeutet; in Tiefen von ca 100m (über 50 rh. Faden) 
herrscht stets eine geringe Wärme von 5°—6°, aber nirgends die niedrigen 
Temperaturen von —1,3° in Tiefen von 1170m (640 Faden) innerhalb des 
„kalten Gebietes“ im Farö-Shetland- oder Lightning-Kanal. Dies erklärt sich 
daraus, dass die tiefen Stellen der norwegischen Rinne mit dem arktischen Meere 
nicht durch einen ebenso tiefen Kanal in Verbindung stehen, als es mit dem 
Lightning-Kanal der Fall ist. Die Tiefe der Rinne beträgt an ihrer nördlichen 
und westlichen Grenze kaum 400m, folglich wird das eiskalte und deshalb 
schwerere Wasser in den grösseren Tiefen des arktischen Meeres durch diese 
unterseeische Erhebung abgesperrt, und in die tiefen Stellen nahe der norwegischen 
Küste kann nur solches Wasser gelangen, welches die verhältnissmässig höhere 
Temperatur der 400m-Tiefe mitbringt. Wir werden auf diesen Gegenstand bei 
Darlegung der Tiefseeverhältnisse des arktischen Meeres zurückkommen.
	        
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