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In Bezug auf die Vertheilung des specifischen Gewichtes nach der Tiefe
hin hat Buchanan a, a. O. für einen vertikalen Schnitt längs eines centralen
Meridianes (25°—30° West) zwischen 32° N-Br und 32° S-Br von der Ober-
fläche bis zu 3660m (2000 Faden) aequi-saline Linien bestimmt... Aus einer
Diskussion dieser Kurven ersieht man, dass die Linie von 1,0270 im Südatlantic
die Oberfläche in 8° S-Br verlässt, in 12° S-Br die grösste Tiefe 137m (75 Fad.)
erreicht, dann wieder sehr langsam aufsteigt, bis sie in 29° S-Br wieder die
Oberfläche streift. Im Nordatlantic taucht sie in 14° N-Br unter die Oberfläche,
erreicht in 366m (200 Fad.) die grösste Tiefe in 25° N-Br, steigt dann langsam
aufwärts bis 40° N-Br, wo sie die Öberfläche erreicht. Das Gebiet der äquatorialen
Dilution (Verdünnung) des Meerwassers dehnt sich von ca 5° S-Br bis 8° N-Br
aus, aber das specifische Gewicht, namentlich das des Oberflächenwassers, varlirt
beträchtlich sowohl in Folge der wechselnden Stärke der Strömungen, als der
jährlichen Oscillation des Regengürtels. Die aequi-saline Linie von 1,0265
wird in 32° S-Br in einer Tiefe von 137m (75 Fad.) gefunden, sinkt bis zu
293m (160 Fad.) in 17° S-Br und hält sich in nahezu derselben Tiefe bis zum
Aequator und jenseits desselben bis 3° N-Br, wo sie eine Tiefe von 128m
(70 Fad.) erreicht, dort umkurvt und bis zum Aequator an die Oberfläche auf-
steigt; längs derselben hält sie sich bis zu 7° N-Br und senkt sich von da
allmählich bis zu 823m (450 Fad.) in 32° N-Br, wo sie wahrscheinlich ebenfalls
umbiegt, denn in 32° N-Br wurde in Tiefen von 2743—3660m (1500—2000 Fad.)
ein specifisches Gewicht von 1,0265 gefunden. Die aecqui-saline Linie von
1,0260 findet sich in 32° S-Br in einer Tiefe von 457m (250 Fad.) und ver-
läuft bis 5° S-Br in fast horizontaler Richtung mit schwachem Aufsteigen nach
Norden bis 5° S-Br, von wo sie sich wieder senkt, in ca 24° N-Br sich um-
wendet und in 16° S-Br in 2743m (1500 Fad.) und in 20° S.Br in 3660m
(2000 Fad.) den Boden erreicht. Sie erreicht nirgends die Oberfläche und
kommt ihr nur zwischen 1°—3° N-Br am nächsten, wo sich Wasser mit einem
specifischen Gewichte von weniger als 1,0261 findet.
Es ist wohl bemerkenswerth, dass die aequi-salinen Linien, ebenso wie
die Isothermobathen in dem Atlantischen Ocean von Süden nach Norden hin
sich senken. -
Für das Wasser in den oberen Schichten von 366—549m (200—300 Fad.)
Tiefo findet man ein allgemeines‘ Gesetz in der Vertheilung des Salzgehaltes.
In denjenigen Gegenden, wo die Oberfläche einer entschiedenen und andauornden
Koncentration ausgesetzt ist, wo also das speecifische Gewicht über 1,0270 be-
trägt, nimmt dasselbe innerhalb der genannten Schichten mit wachsender Tiefe
ab, wogegen in den äquatorialen Gegenden, wo das Wasser eine ebenso ent-
schiedene, wie andauernde Verdünnung (Dilution) erfährt, das specifische Ge-
wicht zuerst mit der wachsenden Tiefe zunimmt, indem das Maximum des
specifischen Gewichtes in Tiefen zwischen 91 und 183m (50—100 Fad.) an-
getroffen wird; 'alsdann folgt es demselben Gesetze, wie das des Meerwassers
weiter südlich oder nördlich. 5
Für das Verhalten des specifischen Gewichtes in grösseren Tiefen
bis zum Meeresgrunde hat Buchanan (wie schon pag. 98 kurz erwähnt
ist) die Regel gefunden, „dass das specifische Gewicht im Allgemeinen von
der Oberfläche bis zu einer Tiefe von 1460—1830m (800 bis 1000 Faden)
abnimmt und dann bis zum Meeresboden wieder zunimmt“. Im Südatlantic
ist das specifische Gewicht des Bodenwassers fast gleichförmig zu 1,0257—
1,0259 bestimmt worden. Es nimmt aber weiter nach Norden hin immer
mehr zu: so beträgt im Nordatlantic das specifische Gewicht des Wassers am
Boden in Tiefen von 3660—5500m (2000—3000 Faden) 1,02616 und in Tiefen
von 5500— 7320m (3000—4000 Faden) 1,02632. In den Passat-Regionen nimmt
das specifische Gewicht von einem Maximum an der Oberfläche bis zu einem
Minimum in ca 1830m Tiefe ab und steigt daun wieder - allmählich; in der
äquatorialen Stillen- und Regen - Zone wird das Maximum des specifischen
Gewichtes — wie oben erwähnt — in einer mässigen Tiefe von 100—200m
unterhalb der Oberfläche gefunden, von wo ab es demselben Gesetze folgt, wie
das Wasser in den Passat-Regionen. Buchanan erklärt diese Erscheinung
eines Maximum des specifischen Gewichtes unterhalb der Oberfläche (a. a. O.
pag. 82) dadurch, „dass das zu beiden Seiten des Aequators koncentrirte, also