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Süden hin kein befriedigender sein konnte. In etwa 30,4° N-Br und 19,4 W-Lg
fand man am 3, Januar 1878 die polare Grenze des NE-Passats, welcher frisch
und beständig wehend sich bis nach 2,5° N-Br in 23,1° W-Lg erstreckte. In
dessen Gebiete kreuzte „Spica“ 20° N-Br in 25° W-Lg am 7. Januar und
10° N-Br in 24,4° W-Lg am 10. Januar. Einen eigentlichen Stillengürtel zwischen
NE- und SE-Passat traf das Schiff nicht an; der südsüdöstliche Wind, der gleich
unmittelbar auf den NE-Passat folgte, war nur anfänglich etwas unbeständig,
aufgehalten wurde man dadurch kaum. Am 15. Januar kreuzte „Spica“ im
24,9° W-Lg den Aequator; um dahin zu kommen, waren von den Scilly-Inseln
her 24 Tage, von 30° N-Br her nur 12 Tage erforderlich gewesen.
Auf der südlichen Halbkugel schnitt „Spica“ 10° S-Br in 29,2° W-Lg am
20. Januar; 20° S-Br in 29,4° W-Lg am 23. Januar und 30° S-Br in 23.5° W-Lg
am 29. Januar. Der anfänglich flau und unbeständig auftretende SE-Passat
hatte seine polare Grenze am 27. Januar in 28° S-Br und 25,6 W-Lg. Hier
lief der Wind nordöstlich; nun wäre es zweckmässiger gewesen, danach zu
trachten, so rasch wie möglich Breite gut zu machen und nicht schon einen
östlichen Kurs einzuschlagen. In 34° S-Br traf man auf Winde die vor-
herrschend aus westlicher Richtung wehten, und am 9. Februar wurde in
37,2° S-Br der Meridian von Greenwich überschritten. Um diesen Ort von der
Linie her zu erreichen, hatte man 25 Tage gebraucht.
Beim Ablaufen der Länge hielt Kapt. Meyer sich zwischen 43° und
44° S.Br, woselbst man bis nach 47° Ost, welche Länge am 23, Februar in
42° S-Br. erreicht wurde, eine günstige Gelegenheit antraf, Mit diesem Tage
endet das meteorologische Journal.
3, Reise des Bremer Vollschiffes „James“, Kapt. W. Wilmsen.
In der Ausführung einer Reise von Hamburg nach Philadelphia begriffen,
stand das die Nord um Schottland führende Route verfolgende Schiff „James“,
am 4. August 1878 in 59,5° N-Br und 6° W-Lg. Mit östlichen Winden zu-
nächst, weiterhin gegen westliche Winde, wurde die Reise über den Ocean
vollendet, ohne dass während der ganzen Fahrt ein erwähnenswerther Sturm
angetroffen wurde. Das Schiff schnitt 30° W-Lg in 50,2° N-Br am 15. August
und am 26. August befand es sich in 44,8° N-Br und 50° W-Lg auf den
Bänken von MNeufundland. Westlich von diesem ‘Orte traf man häufiger
günstigere Winde: so wurde von 66° W-Lg bis zum Bestimmungshafen nur
Östwind gefunden. „James“ kreuzte 60° W-Lg in 42,9° N-Br am 30. August,
70° W-Lg in 40,2° N-Br am 6. September und erreichte am 8. September einen
Ankerplatz auf dem Delaware-Flusse, nach. einer Reise von 36 Tagen von der
Nordspitze Schottlands her.
Am 11. Oktober befand sich das beladene Schiff wieder in offener See,
auf einer Reise nach Antwerpen begriffen. Diese verlief im Gegensatze zu der
Hinreise, sehr stürmisch, wenngleich das Schiff von jenen Orkanen, die im
Monat Oktober des vorigen Jahres im Nordatlantischen Ocean wütheten, verschont
blieb. Als Folge der damals im westlichen Theil des Oceans eine verhältniss-
mässig südlich liegende Bahn verfolgenden Depressionen traf „James“ auf lang-
anhaltende Ostwinde, so dass der Verlauf der Reise kein schneller sein konnte.
Nur zwischen 60° und 30° W-Lg fand man die westlichen Winde vorherrschend;
östlich von der letzteren Länge hatte das Schiff wieder längere Zeit gegen süd-
östliche Winde zu kämpfen, welche an mehreren Tagen als heftige Stürme auf-
traten. „James“ schnitt den Moridian von 60° West in 37,2° N-Br am
20. Oktober, den von 30° West am 2. November in 45,1° N-Br und erreichte
den Kanal am 14, November nach 34tägiger Reise.
4. Reise des Bremer eisernen Vollschiffes „Wega“, Kapt. B. Jachens.
Kapt. Jachens begann am 27. Oktober 1877 die Führung des meteoro-
logischen Journals. Das von Cardiff ausgegangene nach Hongkong bestimmte
Schiff stand an diesem Tage in 45,5° N-Br und 11,5° W-Lg. 3 'Tago später,
während welcher Zeit südwestlicher Wind geherrscht hatte, erhielt man nord-
östlichen Wind, der später olme Unterbrechung in den Passat überging. Mit