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Nach der „India Directory“ von Commander A. J.. Taylor, Theil I,
pag. 422, ist der Paumben Pass zwischen der Insel Ceylon und dem Festlande
durch die englische Regierung auf eine Tiefe von 35 bis 4m gebracht. Ich
beabsichtigte daher anfänglich, die Reise von Colombo nach Singapore durch
den Paumben Pass zu machen, dann bis auf die Höhe von Madras zu dampfen
und von dort ab unter Segel die Malakka-Strasse zu erreichen. Nähere Erkun-
digungen, die ich jedoch in Colombo bei dem Master Attendant, einem Kapitän
Donnapn, einzog, bestimmten mich, diesen Plan aufzugeben, da derselbe die
Möglichkeit, mit S. M. Kbt. „Woif“ mitten in der Strasse den Grund zu be-
rühren, nicht in Abrede stellen konnte.
Die auf dieser letzten Reise von mir angetroffenen Windverhältnisse können
nur als die möglichst ungünstigen bezeichnet werden, Der heftige Nordwind,
der während des Aufenthalts S. M. Kbt. „Wolf“ in Colombo das Liegen im
dortigen Hafen sehr unangenehm und gefährlich machte, hörte mit dem Tage
des Abgangs des Fahrzeuges von dort auf, wehte anfänglich nur noch sehr flau
und starb schon in der Nacht vom 20. auf den 21. Januar ganz fort. Dann
wehte für die nächsten Tage, während welcher das Kanonenboot dampfte, ein
leichter Wind, der sich von NNE bis ESE änderte und mit Windstillen ab-
wechselte. Nachdem ich Segel gesetzt hatte, frischte der Wind freilich im
Ganzen mehr auf, Stillen kamen nur wenig vor, doch wurde der Wind, ganz
antgegen den Windkarten, so ungünstig, dass fast nie ein östlicherer Kurs, als SE
gesteuert werden konnte; er blieb fast beständig in ENE stehen und in der Nähe
der Malakka-Strasse war derselbe ganz unbeständig und wehte leicht aus allen
Richtungen , mit Stillen abwechselnd; auch traten hier einige ziemlich heftige
Böen auf. .
Die auf der vorigen Reise von Aden bis. (/olombo gemachten Wahr-
nehmungen über den Einfluss des Windes auf den Barometerstand (s. S. 113) trafen
auf dieser Reise nicht zu. Das Barometer stand zwischen 765 und 763mm und
schien der Wind auf dasselbe gar keinen Einfluss zu haben, weder der beständig
wehende, noch auch die Böen, Letztere traten am häufigsten in der Malakka-
Strasse auf, wo sie von ziemlich starkem Regen, in der Nacht auch von Blitz
und Donner begleitet waren, doch wurden auch einige derselben . schon im
Indischen Ocean angetroffen.“
Die Stromverhältnisse waren auf dieser Reise fast ebenso ungünstig, wie
nachstehende Tabelle zeigt.
Datum
1879
Jan. 21
22
23
94
25
2%
9
54
Breite
Nord
60 12,7
8 39
9 27,3
8 31,8
7 34,0
8 9236
5 38)
8 8
6 38,6
BABRZ
Länge
Oet
31° 36,5“
34 11,4
36 43,3
38 71
39 87,5
90 33,8
90 55,6
92 46,0
34 26,7
97 09
Strömung
Stärke
Richtung | Sm
in 94h
580°0 W
N82°5'E
NST°SE
N1I7°O'E
N30°0’E
S86°0'W
West
585°0 W
N64°0' W
N76°0‘ W
! 9
:2,9
26,7
15,5
17,7
21,0
5,4
30,0
37,0
3.8