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Das Land zwischen der Spitze Shark und Puerta da Lenha wird aus
unzähligen Inseln gebildet,-so dass der ganze Landstrich als ein Netz von Fluss-
armen betrachtet werden kann. Auf den trockenen Stellen der Flussufer stehen
viele kleine Dörfer, in welchen ein Volksstamm, Namens Missilonghis, wohnt;
diese sind die Seeräuber des Congo, denn sie leben fast gänzlich von den
Plünderungen europäischer Boote, welche von Banana nach Puerta da Lenha
stromaufwärts gehen.
Puerta da Lenha ist eine Station für europäische Faktoreien. Der Grund,
auf welchem sie erbaut sind, ist den Sümpfen und dem Fluss abgewonnen. Die
Faktoreien haben miteinander keine andere Verbindung, als zu Wasser. Die
Station wird durch grosse Tigerschlangen sehr belästigt, welche grosse Ver-
wüstungen unter den Schafen und dem Geflügel der Faktoreien anrichten. Mehr
als 300 dieser Schlangen wurden in einem Monat getödtet.
2, Von Puerta da Lenha bis Embomma.
Beim Verlassen von Puerta da Lenha muss man das Fahrwasser des
Mamballa-Flusses benutzen und sich ca 36m von dem rechten Flussufer halten,
vis man die Spitze Alligator erreicht hat, welche ungefähr 7 Sm von Puerta da
Lenha entfernt, gerade unterhalb eines Baches liegt und an einer grossen
Baumgruppe erkannt werden kann, die unterhalb derselben steht. Auf der
Spitze selbst befinden sich drei hohe einzelnstehende Palmen. Von hier muss
man quer über den Fluss SOY4S steuern und dabei den Kurs auf einen am
yegenüberliegenden Ufer mündenden Bach nehmen, Von dem Bache ab halte
man sich die nächsten 6 Sm in einem Abstand von !/2 Kblg vom linken Fluss-
nfer entfernt, bis man querab von einer einzelnstehenden Palme ist, woselbst
man wieder NO!/N, auf eine Gruppe von vier Palmen zu, steuernd den Fluss
kreuzen muss. Auf dieser Strecke betrug die geringste Wassertiefe 5,5 m; 68
ist diesos der flachste Theil des Fahrwassers von See aus bis Embomma.
Darauf halte man sich 5 Sm weit am rechten Flussufer, bis die Fetish-
Klippe, ein senkrechter Fels am linken Flussufer, in Sicht ist, steuere dann
080'/20, um ungefähr Yı Sm von der Klippe entfernt und nördlich der Wirbel
zu bleiben, weiche 1 Sm in OSO von der Klippe sich befinden.
Von hier ist der Kurs 0’/S, dabei halte man auf zwei hohe Bäume zu,
welche auf einer Insel südlich der Faktoreien von Zmbomma in Sicht kommen.
Bei Annäherung an diese Insel kommt ein 3,7m hoher, steilabfallender Fels
dicht bei dem oberen Baum in Sicht; diesen Felsen passire man dicht an St. B.
and halte sich dann, um ausserhalb des Stromes zu sein, 46m von dem Ufer
entfernt bis Zmbomma zu.
Der Ankerplatz ist bei der französischen Faktorei, auf 21,9m Wasser,
angefähr !/2a Kblg vom Ufer entfernt.
Oberhalb Puerta da Lenha verändert sich das Aussehen des Landes sehr
rasch, das dichte Gebüsch verschwindet und wird 25 Sm weit durch niedriges
Aaches Land ersetzt, welches von Fenchel und Flusspferdgras bedeckt ist. Die
Fetish-Klippe ist der Endpunkt eines Riffes aus Eisenstein, sio wird von den
Eingeborenen für heilig gehalten wegen der sehr grossen Quanfitäten Copalharz,
welche daselbst unter der Oberfläche liegen. Dieser werthyolle Handelsartikel
kann aber wegen des Aberglaubens der Eingeborenen nicht ausgebeutet werden.
Das Land in der Umgebung von Embomma ist hügelig und mit grobem
Gras bedeckt. Die Faktoreien sind einfache Lagerhäuser, für die Erzeugnisse
von ferner liegenden Handelsstationen. Die Haupt-Handelsartikel am Platze
selbst sind kleine getrocknete Fische und lcero Flaschen.