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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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Beschreibung von Untiefen im Golf von Sidra. Tripolis. 
(„Hydrographie Notice“ No. 2. Washington, 1879.) 
Nach einem Bericht des Lieutenant Commander H. H. Gorringe, Kom- 
mandant des V. St. S. „Gettysburg“, vom 13. Juni 1878, befinden sich ‚nach- 
stehende Untiefen im Golf von Sidra (Sydra Major oder Joun al Kabrit). *) 
Die Peilungen sind missweisend; im Jahre 1878 betrug die Missweisung bei 
der Spitze Kharrah 10° 15‘ West und bei den Gharah-Inseln 9° 24‘ West, 
Spitze Kharrah oder Ras Khara. Bei dieser Spitze liegt 6'/4 Sm in 
N 80° 30‘O0 eine 11m-Bank in 32° 12‘ 13“ N-Br und 15° 28‘ O-Lg,*) auf welcher 
bei stürmischem Wetter Brandung steht. In ONO, ca 2 Sm von derselben 
Spitze liegt noch eine 7,3m-Bank; diese besteht aus einer Gruppe flacher Stellen 
von geringer Ausdehnung, und ist bei !/4 Sm Radius von 12,8 bis 16,5m Wasser 
umgeben. . 
Kap Liecontah oder Ras al Omjah. Ein aus Felsen bestehendes 
Riff, welche an der Nordseite beinahe senkrecht aus 27,4m Wassertiefe, bis zu 
12,8 und 4,6m Tiefe, aufsteigen, erstreckt sich ungefähr 0S0!40 3 Sm weit 
von dem Kap Licontah. Bei stürmischem Wetter ist innerhalb dieses Riffes 
kein SEHE und geschützter Ankerplatz vorhanden, und auch keine Landung 
möglich, 
Für die von Ost nach West segelnden Schiffe ist dieses Riff deshalb 
gefährlich, weil sich bei diesem Kap die Stelle befindet, wo die Schiffe ihren 
Kurs ändern müssen. Bei schönem Wetter und ruhiger See kann auch ein Schiff 
leicht in die Lage kommen, dieses Riff nicht früher zu erkennen, als bis es sich 
innerhalb desselben befindet, und es dann zu spät ist, dasselbe zu vermeiden, 
Bei dem Kap Licontah befindet sich keine Insel, wie solches auf den 
Karten angegeben ist, aber das Kap selbst erscheint, aus einigen Richtungen 
gesehen, als hänge es nicht mit dem Lande zusammen. 
Auf der britischen Admiralitäts-Karte No. 246 (Tit. V, No. 426) steht auf 
31° 5‘ N-Br und zwischen 18° 8‘ und 18° 30‘ O-Lg geschrieben: „A danger is 
reported as existing about here“ etc. Bei den in den Jahren 1861 (von I. Br. M.8. 
„Medina*“), 1876 (von Kapt. Mouchez) und 1878 (von der „Gettysburg“) an- 
gestellten Lothungen konnte daselbst keine Untiefe aufgefunden werden. 
Ras Ali. Von dem äussersten Ende dieses Kaps erstreckt sich nach 
Ost, 229m weit, ein Riff; dann folgen in derselben Richtung, 640m weit, Wasser- 
tiefen zwischen 1,8 bis 5,5m; 869m in Ost von dem Kap befindet sich eine 
grosse, im Meeresspiegel liegende Klippe. Von hier aus ist das Riff stellen- 
weise von 5,5 bis 9m Wasser unterbrochen, und zwischen den flachen Stellen 
sind 11 bis 12,8m Wasser. In dieser Beschaffenheit erstreckt sich das Riff noch 
21/2 Sm weit und endigt in einer Felsenbank mit 7,3m Wassertiefe; diese letztere liegt 
21/2 Sm querab von der Küste. Zwischen diesem Riff und der Küste besteht 
der Grund aus Sand und Seegras-Stellen, und die Wassertiefe ist bis 91m vom 
Strande entfernt gleichmässig zwischen 8,2 und 9m. Das Riff bietet keinen 
Schutz, jedoch in einer kleinen Bucht bei dem Kap finden kleine Schiffe einigen 
Schutz, da diese durch den im Meeresspiegel liegenden Theil gegen alle Winde, 
mit Ausnahme derjenigen zwischen NE und SE, geschützt ist. Wenn der Wind 
nördlicher als NE und schönes Wetter ist, kann eine Landung ohne Gefahr aus- 
geführt werden. Am Strande befinden sich viele Stellen mit Treibsand. 
’) S. „Mediterranean Pilot“, Part. IT, 1877, pag. 225—229 und „Mediterranean Sea,‘ Gibraltar 
to Port Said“, Part. II, pag, 185 und 186. 
2) In Folge der auf den gegenwärtigen Karten unrichtigen Küstenkonturen stimmen die für 
die Untiefen gegebenen geographischen Lagen nicht mit den gegebenen Peilungen und Abständen 
überein. Da sich die Untiefen jedoch alle nahe der Küste befinden, so sind die Peilungen und Ab- 
stände zum praktischen Gebrauch beim Navigiren längs dieser Küste vorzuziehen,
	        
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