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N-Br in 21° W-Lg am 6. April gekreuzt worden war, am 8, April in 25,2°
N-Br und 20,3° W-Lg die Grenze des Passatgebietes. Den Passat fand man
beständig und auch ziemlich frisch; er brachte das Schiff am 11. April nach
20° N-Br in 24,5° W-Lg und am 15. April nach 10° N-Br in 27° W-Lg. In
4,4° N-Br und 28° W-Lg überschritt man am. 18. April die äquatoriale
Grenze des NE-Passats und nach 5 im Stillengürtel zugebrachten Tagen gelang
es, am 23. April in 1,5° N-Br und 28,2° W-Lg den SE-Passat wieder zu er-
reichen. Am 24, April befand sich die Bark in der Nähe der kleinen Insel
Peüedo de San Pedro, und am gelben Tage passirte man in 29,4° W-Lg auch
den Aequator, 33 Tage später, als man die Scilly-Inseln gesichtet hatte.
Im Südatlantischen Ocean befürchtete Kapt. Steffens, von der Küste
Brasiliens nicht frei kommen zu können; er versuchte daher, als man sich am
27, April in 7,1° S-Br und 33,5° W-Lg, also noch etwa 80 Sm östlich von Para-
hyba befand, nach Osten aufzukreuzen, Durch diese, wahrscheinlich unnöthige
Vorsichtsmaassregel verlor man mehrere Tage; erst am 2. Mai stand man wieder
in 6,3° S-Br und 30,8° W-Lg, von wo aus nun, ohne weiter wenden zu müssen,
nach Süden gesegelt wurde. Man überschritt 10° S-Br am 4. Mai in 31,3° W-Lg,
20° S-Br am 8. Mai in 32,3° W-Lg und 30° S-Br am 15. Mai in 32° W-Lg.
Der Passat erstreckte sich bis 23,3° S-Br in 32,1° W-Lg. Südlich desselben
wehten anfangs noch östliche Winde und erst nachdem 32° S-Br gekreuzt worden
war, setzte beständiger Westwind ein. Mehrere heftige Stürme waren zu über-
stehen, bevor man den ersten Meridian in 42,2° S-Br erreichte. Dies letztere
geschah am 28. Mai, also 33 Tage nachdem der Aecquator verlassen worden war.
Die Länge wurde zwischen 43° und 44° S-Br abgelaufen, wo man zufrieden-
stellende Windverhältnisse antraf, Die Winde waren hier fast stots westlich
und wenn auch stürmisch, doch niemals so stark, dass das Schiff nicht mit Be-
quemlichkeit vor ihnen weg lenzen konnte. .
Am 18, Juni kreuzte „George“ in 40,6° S-Br den Meridian von 80°
Ost; zur Zurücklegung der Strecke vom ersten Meridian bis hier hatte die Bark
21 Tage gebraucht. Der fernere Verlauf der Reise wurde zunächst durch
frischen Westwind begünstigt und so weit gefördert, dass die frische östliche
Brise, welche in 34° S-Br und 97,3° O-Lg durchkam, nicht unwillkommen
war. Den regelmässigen SE-Passat fand das Schiff am 30, Juni in 22,5° S-Br
und 99,8° O-Lg. Am 4. Juli erreichte man 10° S-Br in 105,5° O-Lg und am
6. Juli die Sunda-Strasse nach 105tägiger Reise von der Höhe der Sciliy-Inseln.
Der SE-Wind blieb beständig, bis das Schiff, durch die Sunda- und Banka-
Strasse segelnd, am 12. Juli in 105,4° O-Lg den Aequator passirt hatte. Tages
darauf veränderte der Wind, ohne Unterbrechung, seine Richtung von SE nach
SW. Aus dieser Richtung wehte er bis zum 20, Juli, an welchem Tage man
sich in 16° N-Br und 113,8° O-Lg befand, ebenfalls frisch und bostäudig, be-
gleitet von ziemlich starker ostnordöstlicher Strömung. Dann setzte Mallung
aus östlicher Richtung ein, die anhielt, bis man nach 19° N-Br gekommen war.
Auf dieser Breite erhielt man den SW-Monsun der Küste, welcher, leicht
wehend, das Schiff bis zum 25. Juli in den Hafen von Hongkong brachte. Die
Dauer der Gesammtreise betrug 128 Tage.
Am 28, Fobruar 1878 trat die Bark von Singapore aus die Heimreise
nach Europa an, deren Anfang durch den Lucipara-Kanal und die Sunda-
Strasse führte. Am 10. März wurde mit sehr frischem Westwinde die letztere
passirt und in den Indischen Ocean eingesegelt. Auch hier wehie anfänglich
noch der heftige westliche Wind; erst südlich von 9° S-Br wurde derselbe
Sau und unbeständig, in dieser Weise anhaltend, bis am 16. März in 11° S-Br
und 104,4° O-Lg der SE-Passat einsetzte.
Mit diesem südwestwärts steuernd, kreuzte man 20° S-Br in 84° O-Lg
am 24. März, 30° S-Br in 38,8° O-Lg am 11. April und den Meridian von 65°
Ost am 31. März in 24° S-Br. Durchschnittlich wehte der Passat frisch und
beständig; derselbe begleitete das Schiff bis 23,5° S-Br in 70,7° O-Lg; dort lag
am 28. März seine polare Grenze. Oestliche, umlaufende Winde blieben aber
auch noch weiterhin vorherrschend, bis zum 14. April, an welchem Tage man
in 33,3° S-Br und 32° O-Lg den ersten Gegenwind erhielt. Bei der Umsegelung
des Kap der guten Hoffnung traten die westlichen Winde, zwar an einigen
Tagen als Stürme auf, indessen wurde dadurch der Fortschritt des Schiffes nach
Ann, d. Hydr., 1879, Heft IV (April).