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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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selbe war im Anfange nur flau, doch frischte er auf, als man südlich von 
26° N-Br kam, und führte den „Canopus“ dann bald an seine südliche Grenze; 
dieselbe lag am 19. August in 13,7° N-Br und 25,8° W-Lg. Bald nachher 
setzte frischer südwestlicher Monsun ein, mit dem über B. B. Bug weitergesegelt 
wurde. Am 26. August, als der „Canopus“ sich in 5,2° N-Br und 19,7° W-Lg 
befand und dort der Wind rechtweisend Süd gelaufen war, wurde gewendet; 
der Wind raumte sehr bald, und am 30. August konnte in 25,5° W-Lg der 
Aequator überschritten werden. Es waren bis dahin 28 Tage seit der Abfahrt 
vom Bristol-Kanal verflossen. 
Im südatlantischen Ocean förderte ein frischer SE-Passat die Reise 
erheblich. Man schnitt 10° S-Br in 28,2° W-Lg am 3. September und 20° S-Br 
in 31° W-Lg am 7. September. In letzterer Breite befand sich zur Zeit auch 
die polare Grenze des SE-Passats; der Wind lief hier nördlich und kurze Zeit 
später westlich. Man schnitt 30° S-Br in 20,5° W-Lg am 13. September 
und erreichte am 20. September in 37,8° S-Br den Meridian von Greenwich, 
Die Reise von der Linie bis hier hatte eine Dauer von 20 Tagen. Die südlichste 
Breite, 43,2°, wurde in 46° O-Lg erreicht und von dort an rechtweisend Ost 
gesteuert. Die Winde, welche man nun antraf, waren meistens günstig, obgleich 
auch an verschiedenen Tagen östliche Winde beobachtet wurden; heftige Stürme 
hatte man nicht zu überstehen, Am 12, November erreichte der „Canopus“ in 
35,2° S-Br 80° O-Lg, 23 Tage nach dem Schneiden des Meridians von Groen- 
wich. Vor stürmischem Südwinde, der schon einige Tage vor Erreichen von 
30° O-Lg geweht hatte, steuerte man nördlicher auf, so dass am 14. No- 
vember 30° N-Br in 85,4° O-Lg, am 20. November 20° S-Br in 88,7° O-Lg 
geschnitten wurde, Nun setzte der SE-Passat ein, allerdings in ungewöhnlich 
hoch nördlich liegender Breite, allein er stand dafür auch gut durch, bis über 
die Linie hinüber. Von dem nordwestlichen Monsun wurde, wie das auch von 
anderen Schiffen, welche die Reise gleichzeitig machten und Journale einlieferten, 
beobachtet wurde, keine Spur zwischen SE-Passat und Linie angetroffen; die 
letztere wurde am 27. November mit frisch wehendem SE-Winde in 91,0° O-Lg 
geschnitten. Erst in 3,9° N-Br und 92,5° O-Lg endete der letztere Wind; os 
folgten nun sehr veränderliche leichte Winde, bis man am 2, December in Sicht 
von Pulo Brass gelangte. Von 4° Nord bis zur Breite der letzteren Insel hatte 
man starke östliche und südliche Strömung beobachtet, in einem Etmale sogar 
einmal 32 Sın nach einer SzE-Richtung. Strom und Wind waren, nachdem die 
NW-Spitze von Sumatra erreicht war, schr ungünstig, so dass es schwer fiel, 
in die Malakka-Strasse hinein zu kommen. In der Strasse traf der „Canopus“ 
leichte, ausserordentlich veränderliche Winde, und erst am 16. December 
gelang es, auf der Rhede von Singapore zu ankern. Die Reisedauer von Lundy- 
Island ab betrug 106 Tage, 
Von Singapore versegelte der „Canopus“ nach Rangoon, wurde dort mit 
Reis beladen und trat am 3. April 1878 die Rückreise nach einem englischen 
Orderhafen an. Während der ersten Tage der Reise bis 13,7° N-Br in 
95,7° O-Lg fand man leichte, unbeständige nordwestliche Winde, dann kam der 
NE-Monsun durch, mit welchem Kurs für den Zehn-Grad-Kanal, den man am 
12. April passirte, gestenert wurde, Schon in 5,5° N-Br und 91,8° O-Lg endete 
am 15. April der NE-Monsun; Mallung trat ein mit vorherrschend leichter 
nördlicher Brise, mit welcher am 24. April in 92,2° O-Lg der Aequator passirt 
werden konnte. Schon als die Bark sich nördlich desselben im Stillengürtel 
befand, war regelmässige östliche Versetzung beobachtet worden; südlich von 
der Linie wurde der Oststrom aber so bedeutend, dass man sich an manchem 
Mittage um 50 bis 60 Sm nach Osten vertrieben fand. In 3° S-Br hörte am 
2, Mai das Gebiet der Mallıng auf, man traf in dieser Breite den SE-Passat, 
and damit endete auch der Oststrom. Vor dem nur flau wehenden SE-Winde 
segelte der „Canopus“ nach Westen und wurde im Verlauf der Reise 10° S-Br 
in 87,8° O-Lg am 7. Mai, 20° S-Br in 76,5° O-Lg am 14. Mai und 30° S-Br 
in 40,3° O-Lg am 31. Mai geschnitten. Den Meridian von 60° Ost passirte die 
Bark am 21. Mai in 25,3° S-Brj an demselben Tage und nahe diesem Orte 
verlor man zugleich auch den Passat, Am 9. Juni wurde 30° O-Lg in 33,9° 
3-Br gekreuzt in geringer Entfernung von der SO-Küste Afrika’s; ein stürmischer 
NE-Wind begünstigte hier die Fahrt. Ganz bis zum Meridian des Kans der
	        
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