89
Inner Gateway. Dieses Fahrwasser liegt zwischen dem Riffe Abu Harit
an der Südseite und dem Riffe Bahri (Biyari) an der Noräseite, Die Enden
dieser beiden Riffe sind durch je eine weisse massive Bake gekennzeichnet.
Das Fahrwasser ist 165m breit und ganz frei von Untiefen, aber da die Riffe
nicht steil abfallend sind, so darf man nicht an eine. der Baken herangehen.
Hält man das rechts von der Stadt stehende weisse Haus in Linie mit Jebel
Yemeniyah, in ONO0*%/40, so bleibt man in der Mitte des. Fahrwassers,
Der innere Hafen. Innerhalb des Fahrwassers Inner Gateway und
zwischen den Riffen Shdb Burri.(Berri) und Radham und dem Landriffe, welches
sich von der Stadt aus erstreckt, befindet sich der innere Ankerplatz, ein langer
schmaler Raum mit verschiedenen Wassertiefen und mehreren Untiefen. Bei
günstiger Beleuchtung kann man alle Untiefen und Riffgrenzen erkennen; sobald
aber der Ankergrund Tiefen von 5,5 bis 7,3m erreicht, ist er in dieser Tiefe
ebenso deutlich zu sehen, als der Grund auf den Untiefen selbst; daher ist es
nothwendig, stets die Karte zu Rathe zu ziehen, um die Untiefen innerhalb des
Ankerplatzes zu vermeiden. Die oben erwähnten Riffe flachen an ihren beiden
Seiten in zahllosen Korallenzungen ab.
Erg-el-Allem ist eine Korallenuntiefe mit 4,6m Wasser auf der flachsten
Stelle; dieselbe ist nicht gekennzeichnet und auch nicht immer sichtbar, sie
liegt 1!/2 Kblg innerhalb des Fahrwassers Inner Gateway, in O0N0!40 von der
Südbake. |
Sh£b Burri oder Berri. Ungefähr 1'/% Kblg in Nord von Erg-el-Allem
befindet sich das Südende von Shab Burri; dieses Riff und das nur durch ein
schmales Bootsfahrwasser von ihm getrennte Riff Shdb-el-Radham bildet in der
Richtung Nord—Süd ein 2 Sm langes Riff, welches dem Ankerplatze unmittelbar
Schutz giebt. -
Bei der SO-Spitze dieses Rifles liegt auf 7,3m Wasser eine rothe Tonne,
dieselbe peilt ONO0%/40 4 Kblg von der Bahri-Bake. Man muss beim Einsegeln
diese Tonne an B.B. halten und darf nicht zu dicht an dieselbe herangehen.
Welled-el-Ghersh ist eine felsige Untiefe, welche östlich von‘ dem
südlichen Theil des Burri-Riffes liegt, so dass daselbst nur ein 1'/a Kblg breites
Fahrwasser bleibt.
Im SW und dicht bei einer Klippe mit 1,2m Wasser am Südende von
Welled-el-Chersh liegt eine kleine weisse spitze Tonne. Die westliche und
nördliche Kante der Untiefe ist nicht gekennzeichnet.
Gitah-el-Mayyet Seghir ist eine unter Wasser befindliche Untiefe,
welche 4 Kblg in NNO von der Welled-el-Ghersh-Tonne liegt und den Anker-
platz an dieser Stelle beinahe unbrauchbar macht; Schiffe, wolche hier ankern,
müssen darauf achten, dass sie beim Schwaien nicht zu dicht an dieselbe
herankommen.
Eine andere kleine weisse spitze Tonne, welche auf 5,5m Wasser liegt,
kennzeichnet einen Ausläufer von Shdb Burri.‘ Dieselbe liegt 6'/2 Kblg in
Nz0!%20 von der rothen Tonne; welche sich in der Nähe des Südendes von
Shab Burri befindet. Diese Tonne kann an ihrer Ostseite dichtbei passirt werden,
. Ausserdem sind noch viele andere kleine Untiefen im Hafen, welche
durch das Auge und Loth vermieden werden können.
Ankerplatz. Für Schiffe mit 5,5m Tiefgang ist im inneren Hafen der
beste Ankerplatz im nördlichen Theil desselben, denn daselbst ist der Hafen
geräumiger, freier von Untiefen, und die Wassertiefe von 7 bis 9m ist gleich-
mässiger, als im südlichen Theil, auch ist dieser der Stadt am nächsten. Um zu
diesem Ankerplatze zu gelangen, muss man eine schmale Stelle passiren, in
welcher sich nur 5,8m Wasser befinden, und welche zuweilen mit Schiffen
ganz angefüllt ist. Ein grösseres Schiff findet auf 18 bis 24m Wasser einen
guten Ankerplatz nördlich von Welled-el-Ghersh und westlich von Gitah-el-Mayyet
Seghir. Für lange Schiffe ist ein guter Ankerplatz unmittelbar innerhalb des
Fahrwassers Inner Gateway auf 26m Wasser, südlich der Welled-el-GC’hersh-Tome,
woselbst man vor einem Anker liegen kann. Auf den meisten übrigen -Anker-
plätzen muss man mit zwei Ankern sich vertäuen, besonders während : der
Pilgerzeit, da alsdann der Hafen überfüllt ist, und‘ ein Schiff, welches vor
einem Anker liegt, die Passage nach dem nördlichen Theil des Hafens voll-
ständig hemmen würde,
Ann. d, Hydr., 1879, Heft II (Februar).