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am schwersten; auch wurde dementsprechend bei ihm an Bord der niedrigste
Luftdruck (745,8 mm) beobachtet. Der „Mozart“ kreuzte 30° W-Lg am 10. Juli
in 51,3° N-Br, und nachdem das Schiff in 41° W-Lg durch Gegenwinde acht
Tage lang aufgehalten worden war, 50° W-Lg am 2. August in 44° N-Br. Auch
der noch übrige Theil der Reise verlief in ungünstiger Weise; im Gebiete des
kalten Küstenstromes nach Westen segelnd, fand man auch dort keine günstige
Gelegenheit. Nachdem 60° W-Lg am 7. August in 42,7° N-Br überschritten
worden war, wurde der „Mozart“ in der Nähe des 61. Grades der Länge noch
einmal 7 Tage festgehalten, und schliesslich drängten nordwestliche Winde das
dem Bestimmungshafen schon nicht mehr ganz ferne Schiff noch wieder in den
Golf mit seiner östlichen Strömung. Am 24. August glückte es endlich, die
Bucht von New- York zu erreichen, 11 Tage später als die „Bremen“ und 15 Tage
später als der „Humboldt“ dahin gelangte.
Am 8, September segelte der jetzt nach Bordeaux bestimmte „Mozart“
wieder nach See. Auch er traf auf dieser Reise östliche Winde an gar manchem
Tage, die nur aus dem Grunde noch häufig einen einigermaassen befriedigenden
Fortgang zuliessen, weil sie aus südöstlicher Richtung wehten. Das Schiff über-
schritt 50° W-Lg in 41,8° N-Br am 18. September, 30° W-Lg in 46,1° N-Br
äm 26. September und erreichte am 8. Oktober die Mündung der Gironde nach
30tägiger Reise von New- York aus.
Bemerkungen über die D’Entrecasteaux-Riffe
und die Mittel-, Süd-Hüon- und Surprise-Inseln bei Neu-Caledonien. )
(Mit einer Skizze.)
Die Hüon- und Surprise-Inseln, auf den D’Entrecasteaux-Riffen, sind, wie
viele andere des Stillen Oceans, Guano-Depöts. Anfänglich hat eine Kompagnie
in Australien ansässiger Kaufleute Guano von dort verladen, doch gab sie das
auf Mittel-Hüon-Insel befindliche Etablissement auf, als die französische Regierung
ihren Anspruch auf Besitz der Inseln zur Geltung brachte. Jetzt soll eine
französische Kompagnie das Recht zur Verladung des Guano erhalten haben.
Auf genannten Inseln findet man keinen Stein- (Rock-) Guano, doch bringt der
dort nistende Wiesenläufer Sand zwischen den Guano. ;
In Melbourne ist eine von H. Kennard angefertigte Skizze von den
Inseln Mittel- und Süd - Hüon mit dem südwestlichen Theil der Riffe und der
Surprise-Insel käuflich, doch wurden manche ihrer Angaben von Kapt. Eriksen,
Führer der-dänischen Schonerbrigg „Lovisa“, bezweifelt, Nachstehende, theils
der oben erwähnten Skizze von H. Kennard entnommene, theils von Kapt.
Eriksen herrührende und uns zugänglich gemachte Mittheilungen dürften von
einigem Werthe für die Schifffahrt in jenen Gewässern sein, ebenso die auf
diesen Angaben beruhende Skizze, letztere wenigstens bis die Aufnahmen
französischer Kriegsschiffe veröffentlicht sein werden.
Die Insel Mittel-Hüon, Flaggenstock in 18° 16‘ S-Br und 163° 1!%A‘ O-Lg,
ist ungefähr 2 Sm lang, an der breitesten Stelle 3/4 Sm breit und erstreckt sich
ca SWzW— N0z0.?) Die Insel liegt auf einem Riff, dessen SW - Ende
nach H, Kennard’s Skizze nahe 6 Sm östlich, nach Kapt. Eriksen’s Meinung
aber ca 9 Sm O0SO von dem Südende des von Nord- Hüon kommenden Riffes
entfernt ist. Dieses gefährliche Gürtelriff von Mittel-Hüon reicht nach SO und
SW bis nahezu 1 Sm in das Meer, an der NW-Seite weniger weit, vielleicht nur
'/a Sm. Die Höhe der Insel über Hochwasser beträgt 3 bis 4,6m; sie ist mit
ca 6m hohen Bäumen bewachsen, die als Brennholz benutzt werden; rund um
die Insel läuft ein weisser Sandstrand, von welchem aus Boots-Passagen durch
0) S. Findlay’s „South Pacific Direetory“ (1871), pag. 480.
7) Alle hier gegebenen Peilungen sind rw.