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(meistens ausgedicnte Soldaten) 386, fiunländische Kolonisten und doren‘ Familien
128, russische Bauern 221, verbannte Verbrecher und deren Familien 81, ver-
bannie Verbrecher weiblichen Geschlechts 190; Ausländer, Kaufleute (Deutsche,
Amerikaner und Franzosen) und deren Familien 40, Chiuesen 200, Mandschuren
3271, und Koreaner 500. .
Der Handel von Wiadiwostock ist- unbedeutend, der Import beschränkt
sich auf die Bedürfnisse der Bevölkerung, und ruht dieses Geschäft fast aus-
schliesslich in der Hand von fünf deutschen Firmen, meistens Hamburger.
Wladiwostock war bisher Freihafen; es wurde nur auf Getränke und Tabak ein
unbedeutender Zoll erhoben, doch soll mit dem Jahre 1880 die Concession als
Freihafen für das Amur-Gebiet aufhören.
Man exportirt Schwämme, Pilze, getrocknete Fische, Seewürmer, medi-
zinische Wurzeln, Ginseng und Hirschhörner. Der ganze Export für 1878 be-
trug nur 104521 Rubel an Werth. Die Schiffsbewegung der letzten drei Jahre
ist folgende. Es liefen ein:
1876: - 35 Schiffe mit 12 213 Tons Gehalt, darunter 10 deutsche mit 3134 Tons
1877: 29 „» 163 ” 10 »„ 395
1878: 46 „ Ladung im Werthe von 2334128 Silber-Rubel; darunter
i1 deutsche „ " #1. m » 242876 »
Sobald die Regierung sich über das Verbleiben des’ Marine-Etablisse-
ments in Wiadiwostock entschieden haben wird, ist es zweifellos, dass ein
grosser Theil der Privaten sich Steinhäuser bauen und die Stadt das Ansehen
des Provisorischen verlieren werde. Die Strassen sind bergig und ungepflastert
und bei Regenwetter kaum zu passiren, weshalb die hiesigen Offiziere stets zu
reiten pflegen.“
5. Die Rhede von Callao ist’nach einem Berichte des Kommandanten
S.M.S. „Hansa“, Korrv.-Kapt. Heusner, gegen alle östlichen, südlichen und südwest-
lichen Winde geschützt, und da der Wind fast stets südlich ist und starke Winde
aus anderer Richtung zu den seltenen Ausnahmen gehören, eine für das Liegen
der Schiffe ganz sichere, Man kann ohne Bedenken in jeder Wassertiefe von
40m abwärts ankern. Das Ansteuern ist sehr einfach, da die Insel San Lorenzo
eine untrügliche Marke ist und auf der Nordspitze der Insel ein festes Feuer
brennt. Dabei ist jedoch zu bemerken, dass dieses Feuer etwa 300m über dem
Wasser sich befindet und wegen seiner bedeutenden Höhe oft von dickem Nebel,
der auf den Spitzen der Berge liegt, verdeckt wird.
Der gewöhnliche Weg nach der Rhede ist um die Nordspitze von San
Lorenzo. Er ist gänzlich frei von Gefahren. Für Segelschiffe empfiehlt es sich
jedoch, nicht näher, .als !/2 Sm an die Nordspitze der Insel zu kommen, weil sie
innerhalb dieser Entfernung Stille bezw. leichte veränderliche Winde treffen.
Ein zweiter Eingang ist zwischen San. Lorenzo und Callao-Spit, einer
niedrigen, vor Callao vorspringenden Sandspitze. Diese Passage ist vor-
theilhaft für Segelschiffe, die von Süden kommen. Nach der Karte hat
sie Wasser für die grössten Schiffe. Für tiefgehende Schiffe ist sie jedoch
nicht anzurathen, da die Richtungsmarken wegen des oft über San Lorenzo
liegenden Nebels zuweilen nicht zu sehen sind.
Das Klima auf der Rhede ist ein äusserst günstiges. Am Tage beträgt
die Temperatur etwa 18—20° C. und soll selbst im Sommer nur selten 20°
übersteigen; des Nachts ist es kühl, zuweilen sogar frisch, so dass man einen
erfrischenden Schlaf geniesst. Regen ist ganz unbekannt, und seine Stelle ver-
tritt nur zuweilen ein dichter Nebel mit feuchtem Niederschlag, der besonders
in den frühen Morgenstunden vorkommt.
_ 6. Ueber einen sehr heftigen Sturm bei dem Kap Leeuwin
Sn ipitze von Australien), welchen S. M. Kbt. „Nautilus“, Korv.-Kapt.
hüden, auf der Reise von Batavia nach Sydney (vom 23. September bis
3. November 1879) in den Tagen vom 19.—21. Oktober 1879 zu überstehen
hatte, herichtet der Kommandant Nachstehendes:
. „Am 18, Oktober Mittags befand sich das Kanonenboot in 33° 39‘ S-Br
und 107° 15‘ O-Lg., Während des Tages herrschte böiges Wetter mit um-
springenden Winden aus der Richtung zwischen SW und NW, Stärke 4—7-