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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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nur eine Salzwasser-Lagune, denn an seiner Quelle ist noch Ebbe und Fluth 
wahrzunehmen, WOW Tate DL ; Rai 
„,  , Fisherman’s, See, ‚Am. 29. März begann man. mit, der Aufnahme dieses 
See’s, indem die Lage der hauptsächlichsten Landspitzen und ‚der Inseln in dem- 
selben, angenähert bestimmt. wurde; in dem; eigentlichen See ist :nur eine grofse 
Insel, Cape Mount-I., in der. Nähe seiner, Mündung, sie ist 5Sm lang und durch- 
schnittlich !/2:Sın breit;. an ‚einer und. derselben Stelle, und zwar an der Südspitze 
der, Halbinsel Sugury vereinigen. ‚sich der Ausfluß des Fisherman-See’s und die 
Flüsse Mahfah und Sugury..., 
An das linke Ufer ‚dieses Ausflusses, 1 Sm von.der ‚Mündung, treten 
die Abhänge . von Cape Mount ‚heran;. am Ufer liegen die kleine. Stadt Roberts 
Port und. die liberischen ‚und deutschen Handelshäuser. Hier finden alle aus 
dem Innern, auf den Flüssen Sugury und Mahfah und dem Fisherman’s-See 
herabkommenden Landeserzeugnisse einen Absatz, um weiter verschifft zu werden, 
Die Untersuchung dieses See’s, die Aufnahme der Küstenlinien und der Mün- 
dungen der verschiedenen kleinen Bäche in diesen See und endlich das Aus- 
lothen. einiger Linien in. demselben: nahmen zwei Tage in Anspruch. Trotz der 
kurzen Zeit waren die Ergebnisse dieser Arbeiten, wie nachträgliche Vergleiche 
derselben mit ‚den direkten Beobachtungen erwiesen haben, sehr günstige zu 
nennen. 5 
Sobald man Cape Mount-I. passirt hat, beträgt die durchschnittliche 
Wassertiefe in dem Haupttheil des See’s 3m. Rund um den See befinden sich 
an den Ufern zahlreiche durch Kanäle von einander getrennte Sandbänke, die 
sich bis auf !/4 Sm vom Lande erstrecken. Der Grund besteht hauptsächlich 
aus. rothem ‚und grauem Sand, , 
Der See.ist. ca. 10 Sm lang und hat eine Breite von 6 Sm, dabei einen 
Umfang von ca. 37 Sm und bedeckt mit seinen Einbuchtungen eine Fläche von 
nahe 100 Quadrat Seemeilen (ca. 3440 Kilometer). An seinen Ufern liegen 
mehrere Ortschaften, die gröfste derselben ist Bendu am nordöstlichen Ufer, 
ca, 10Sm WzN von Cape Mount entfernt. Ungefähr 1 Sm SSW von Bendu 
liegt eine herrorspringende felsige Landspitze, welche !/2 Sm weit in den See 
hineinragt. Bendu ist der Stapelplatz aller Waaren, aus dem zwischen Cape 
Mount und Bopura gelegenen Vye-Land. Gegenwärtig hat dieser Ort ungefähr 
300 Einwohner, während er zu Lebzeiten des alten Fürsten Manna 1000 Ein- 
wohner zählte. Dieser Rückgang in der Bevölkerung hat in den letzten 7 Jahren 
stattgefunden, und wurde hierfür kein anderer Grund angegeben, als dafs 
ein Doktor oder Fetisch-Mann dieses Stammes einen „Fetisch“ für 10 Jahre 
über diesen Ort ausgesprochen habe. Er liegt malerisch schön am Fufse einer 
hohen sich ostwärts weiter nach innen erstreckenden Hügelkette. Der dichte Wald 
längs diesem Küstenstriche verhindert vollständig, dafs man den Ort von dem 
See aus erblicken kann. Der Ort ist zum Schutze gegen feindliche Ueberfälle 
und wilde Thiere von Pallisaden umgeben und besitzt sehr reine, freundliche 
Strafsen. Hier übernachteten die mit den Aufnahmen betrauten Personen und 
benutzten den Abend zu astronomischen Beobachtungen, um die Lage dieses 
Ortes genau zu bestimmen. Die Länge wurde nach dem Chronometer bestimmt, 
bezogen auf die Länge von Kap Mount, Am nächsten Morgen wurde eine neue 
Linie bis an das südöstliche Ende des See’s ausgelothet, woselbst zwei kleine, 
blofs den Kanoes zugängliche Bäche. angetroffen wurden, die daher mit dem 
Schiffsboote nur auf kurze Strecken untersucht werden konnten. Von hier 
wurde eine andere Linie nach einer gut erkennbaren Hügelkette. am NW-Ufer 
des Sees ausgelothet, wo der ungefähr 5 Sm östlich von Cape Mount gelegene 
Ort Congo Town sich befindet. Er hat, ungefähr 200 Einwohner aus verschie- 
denen Stämmen und zwar Liberier, .Kroo- und einzelne Vye-Neger, welche Acker- 
bau betreiben und den Handel zwischen den Eingeborenen und den Kaufleuten 
an der Küste vermitteln. Von da aus wurde längs der Küste und der NO- 
Seite der Inseln bis Robert’s Port gelothet, woselbst die Expedition nach einer 
Abwesenheit von 2 Tagen bei Sonnenuntergang und leichtem Regen eintraf, 
Mahfah-Flufs. Am 31. März begann man bei Anbruch des Tages das 
Fahrwasser im Ausfluss des Fisherman’s-See’s von Robert’s Port bis zur Mündung 
des Mahfah-Flusses auszulothen; um 7'/k a. m. wurde diese Mündung erreicht 
and der Flufs bis zum Ende seines schiffbaren Theiles ausgelothet; die Klippen
	        
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