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wöhlgstens: ünkchst AurStürmische Witteriög‘ keine geuügenden Atizeichen vor-
handen; Welche deck hu" dam “auftreten und fär’die Küste‘ gefährlich werden
könntel wenn das Mininunm bei seiner weiteren Wanderung‘ sich aufsergewöhnlich
veitiöfteiAnr-20, 8-UOhr ADPIUS IS das‘ Minimum: as der "ostfriesischen Küste,
wWösdas: Barometei“ Ig den ‚Yorhkerschenden Söchs Stunden’ bis. zu-Bmm gefallen
wi Z Die 3Fiefe des! Minimucks hatte um möhr als Scini zugenommen, und daher
ware GEiE Winde Län? der Umgebüng:" des Mininums‘ allenthalben beträchtlich
aHfgefrischt: “it Münster wehte steifer SW; ix Fanö starker ESE, auf Bornholm
stürmischer SE-nd'4im Kopenhägen:‘ herrschte “voller” SE-Sturm: “Das Regen-
gebiet hatte Sich weiter ostwärts bis’zur Dänziger Bucht ausgebreitet — an
der‘ -pommerschen“ Küste“ herrschte ‘Schneegestöber‘— während’ die Temperatur,
dem Charakter der Windrichtung nd: der‘ Wärmevertheilung ‚entsprechend, im
Osten: stieg; “dagegen? im Westen abnahm.‘“ — ‘Die ganze Wetterlage hatte zu
dieser Zeit für die; deutsche Küste. einen‘ göfahrdrohenden Charakter, und die
Küste“ hätte nicht allein rechtzeitig -gewärnt- werden‘ können, sondern gewarnt
werden müssen,“ wenn, der telegraphische Wetterdienst auch auf die Abendstunden
ausgedehnt‘ äre.-:; Schöfi wiederholt ‚wurde 7ön: ‘der Direktion, sowie anch vom
Verfasser (vgl.“van Bebber, „Bericht “übei‘‘ die -ausübende Witterungskunde
für’ das Jahr 1879“) die Nothwendigkeit‘ der Einführung des Nachtdienstes an
der Seowarte -als wesentliches Moment zur Förderung des Sturmwarnungswesens
unter Hinweis auf Einige spezielle Fälle betont; dieser Sturm gicbht wieder einen
Beleg‘ dafür;"dafs das’ Intervall von‘ 2 Uhr Nachmittags bis 8 Uhr Morgens, also
18-Stunden, {el zu bedeutend ist, um in allen Fällen Störungen, die auf irgend
einem Theile auf -uhserer Karte sich zeigen, zu verfolgen, und wenn sie für
unaere Küste‘ Einen gefahrdrohenden Charakter annehmen, noch rechtzeitig
Warnungen zu erlassen. . Waren’ es doch gerade : einige‘ sehr schwere Stürme,
veränlafst‘ durch Depressionen,‘ die mit ungewöhnlicher Geschwindigkeit herein-
brachen und an unserer Küste den Sturm zur vollen Entwickelung brachten,
ehe noch ein Warnungssignal angeordnet werden konnte. Ich erinnere beispiels-
weise an die Stürme am 15. November‘ 1878, wo ein ganz unbedeutendes Minimum
vom 12.—15, sich langsam am Kanal ostwärts fortbewegte, dann aber am 14. von
8 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends mit zunehmender Tiefe von Calais bis Hannover
fortschritt und am anderen Morgen sich wieder vertiefte und auf der Westhälfte
der deutschen Küste heftige Stürme hervorrief. — Auf seiner weiteren Bahn nahm
das Minimum dann‘ mehr an‘ Tiefe zu; um Mitternacht ging dasselbe zwischen
Keitum und Hamburg in ostnordöstlicher Richtung vorüber, wobei das Barometer
in Hamburg mit rechtdrehendem Winde auf 737,5mm, in Keitum mit zurückdrehen-
dem Winde eine Stunde später auf 742,1mm fiel, Hamburg lag also auf der Süd-
seite, Keitum auf der Nordseite des Minimums, Unmittelbar nach dem Vorüber-
gange des Minimums frischten im nordwestdeutschen Küstengebiete bei rapide
steigendem Barometer die Winde rasch auf und erreichten schon einige Stunden
nachher ihre gröfste Stärke. Zwar kamen im Nordseegebiete um Mitternacht
einzelne stürmische Böen vor, allein die Stärke eines vollen Sturmes erreichten
sie nirgends; vereinzelt wurde nur von Glückstadt eine Sturmböe aus NNW um
3 Uhr Morgens gemeldet. In Borkum traten (abgesehen von’ einem starken
Anschwellen des Windes um die‘ Mittagszeit) die stärksten Winde Nachts vom
20. zum 21. zwischen 12—1 ein, in Keitum’ zwischen 12 und 2;” in Hamburg
zwischen 2 und 4 Uhr Morgens. Gleichzeitig mit der Tiefe‘ des-Minimums nahm
auch die Windstärke zu: während die gröfste mittlere stündliche Geschwindig-
keit in Borkum 8,1m p. Sek: betrug, war sie in Hamburg 14,0 und in Keitum
14,8m und stieg rasch weiter nach Östen him — DA LT Ten |
Um 3 Uhr Morgens (Okt. 21) ging die‘ Depression, von Regengüssen und
Schneefall begleitet, über die Kieler Bucht hinweg; wobei das Barometer in Kiel
auf 733,8 mm fiel. Dasselbe‘ war in‘ deri Jetzten 12 Stunden um 17,9mm gefallen,
also in jeder Stunde um 1'imm. 7’; Um ‘Mitternacht wehte daselbst noch ein
sehr leichter WSW,- der plötzlich nach N ’umspräng; äufserst rasch auffrischte
und in den folgenden‘ vier Stunden ' schon bis ‘zum “schweren Sturme zunahm.
Dieselbe Erscheinung zeigte, sich auch in Cuxhaven, wo der Wind plötzlich
nach N umsprang und mit der Stärke 8 der Beauf. Skala einsetzte, und wieder-
holte sich nach einander in Marienlcuchte um 4 Uhr Morgens, in Wismar um
5 Uhr, in Wustrow zwischen 6 und 7 Uhr, in Darsserort um 6'/7 Uhr, in Swine-