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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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lich von 40° S-Br irieben. Am 13. Oktober erreichte man in 38° S-Br den 
Meridian von 80° O, nach 26 auf östlicher Länge verbrachten Tagen. 
Auf dem Wege zum Passat waren nordwestliche Winde die vor- 
herrschenden. In 26,9° S-Br und 100° O-Lg endeten sie, und nachdem einen 
Tag hindurch Stille und Mallung geherrscht hatte, kam in 26,5° S-Br der 
SE-Passat durch. Auch in dessen Gebiete sah sich „Samarang“ nur wenig 
begünstigt, denn der Wind wehte in solch geringer Stärke, dass keine 
rasche Fahrt zu erzielen war. Man überschritt 30° S-Br in 97° O-Lg am 
19. Oktober, 20° S-Br in 102,5° O-Lg am 27. Oktober, 10° S-Br in 104,8° O-Lg 
am 31. Oktober und gelangte am 1. November in den Gesichtskreis von Java 
Head. Die Reisedauer von 50° N-Br ab betrug 105 Tage. 
Am 3. März 1879, vier Tage später als der Hafen Probolingo auf Java 
verlassen worden war, passirte „Samarang“, auf einer Reise nach New- York 
begriffen, die Balt-Strasse. Mit den südlich derselben angetroffenen leichten 
Westwinden segelte man südwärts. In 13,5° S-Br und 112° O-Lg wurde am 
11. März ein orkanartiger Sturm %us nordwestlicher Richtung überstanden, bei 
dem der Luftdruck bis auf 750,8mm abnahm. Es erscheint nicht unmöglich, 
dass dieses derselbe Orkan war, in dessen Nähe in 25° S-Br und 101,5° O-Lg 
sich die Bremer Bark „Lima“, Kapt. L. Mohrhusen, am 13. und 14. März, 
und das heimwärts segelnde Hamburger - Vollschiff „Deutschland“, Kapt. F. A. 
J. Kühn, am 13. März in 10,0° S-Br und 90,0° O-Lg befanden. Erst am 185. März 
konnte „Samarang“ in 19,3° S-Br und 106,5° O-Lg das Gebiet des SE-Passats 
erreichen. In demselben wehte nur mässig starker Wind, und, in langsamer 
Fahrt über den Zndischen Ocean segelnd, wurden 60° O-Lg in 26,3° S-Br am 
7. April und der Parallel von 30° Süd in 47,0° O-Lgy am 14. April erreicht. 
Auf den in 28° S-Br und 53° O-Lg aufhörenden Passat folgte noch für 
längere Zeit östlicher Wind; den ersten Westwind traf das Schiff, nachdem 
40° O-Lg überschritten worden war. 
Am 20. April erlebte man in 31,4° S-Br und 38,5° O-Lg einen sehr 
heftigen Sturm aus dieser Richtung. Es war dieses der einzige, welchen man 
bei der Umsegelung des Kap der guten Hoffnung antraf. Am 1. Mai, an 
welchem Tage bei kräftigem Östwinde die Länge der Kapstadt passirt wurde, 
sah man das Bremer Schiff „Richard“. Am 7. Mai wurde in 13,5° O-Lg der 
Parallel von 30° Süd überschritten. „Samarang“ hatte 23 Tage südlich von 
demselben zugebracht. 
In das Passatgebiet gelangte man erst am 15. Mai in ungefähr 24° S-Br 
und 11° O-Lg. Zwischen 30° Süd und dieser Breite hatten lang anhaltende nord- 
westliche Winde geherrscht. Vor dem in mässiger Stärke wehenden Passato 
segelnd, kreuzte „Samarang“ 20° S-Br in 4,2° O-Lg am 18. Mai, 10° S-Br in 
15,5° W-Lg am 31. Mai, und den Aequator in 34,5° W-Lg am 11. Juni. Die 
Sets zwischen 30° S-Br und der Linie war in 33 Tagen zurückgelegt 
worden. 
In 2,5° N-Br und 35,4° W-Lg endete der SE-Passat; man fand im 
Stillengürtel für eine Zeit lang ziemlich beständige westliche Briese und 
erreichte das Gebiet des NE-Passats wieder am 18. Juni in 8,8° N-Br und 
37° W-Lg. In demselben wehte bis nach 20° N-Br hin durchgehends recht 
frische Briese, nachher wurde dieselbe schwächer, und in ungefähr 26° N-Br 
und 66° W-Lg lag die polare Grenze. „Samarang“ kreuzte 10° N-Br in 
38,8° W-Lg am 19. Juni, 20° N-Br in 58° W-Lg am 26. Juni und 30° N-Br 
im 70,8° W-Lg am 3, Juli. Vorherrschend aus westlicher Richtung wehende 
Winde fand „Samarang“, nachdem 31° N-Br überschritten worden war; sie 
führten bis zum 10. Juli das Schiff zur Bai von New-York. Die Reisedauer 
von der Bali-Strasse ab betrug 129 Tage. 
In New- York bekam „Samarang“ Ladung für Rotterdam, und am 10. August 
wurde die Reise nach diesem letzteren Platze angetreten. Man fand während 
derselben vorherrschend leichte westliche Winde, und sie verlief, ohne dass 
sich Erwähnenswerthes ereignete. „Samarang“ überschritt 50° W-Lg in 42,3° 
N-Br am 21. August, 30° W-Lg in 46,5° N-Br am 29. August und erreichte 
am 7. September die Mündung des Kanals. In 28 Tagen war die Ueberfahrt 
vollendet worden,
	        
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