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Kurs einschlug, hatte 80° O-Lg in 38,5° S-Br schon am 12. Dezember über-
Schritten. ; a ;
‚Recht ungünstige Verhältnisse wurden anfänglich von „Fürst Bismarck“
auf dem, Wege zum Passatgebiete angetroffen. Bei mäfsigen NNE-Winden, die
vier Tage lang anhielten, konnte nur ein unbefriedigender Fortgang erzielt
werden, Unweit 31° S-Br in 89,8° O-Lg drehte der Wind am 20. Dezember
in rascher Weise von Nord durch. West nach SSE und wurde zum Passat,
Dieser letztere zwischen 27,5° und 12,5° S-Br sehr kräftig wehende Wind
führte das Schiff in der folgenden Zeit sehr rach nach Norden. Unweit
10° S-Br in 89,3° O-Lg lag die äquatoriale Passatgrenze. Windstille von
zwei Tagen Dauer begrenzte dieselbe, und unweit 8,5° S-Br in 88,4° O-Lg
erreichte man den westlichen Monsun. Derselbe setzte leicht ein, nahm aber
rasch an Kraft zu und herrschte zwischen 6,5° S-Br und der Linie bei sehr
vegnerischem, böigem Wetter als heftiger Wind. Diesen letzteren Wind be-
gleitete eine bedeutende Ostströmung, während zur Zeit der Windstille zwischen
dem Gebiet des Passats und West-Monsuns ein starker Weststrom beobachtet
worden war. ;
Am. 2. Januar 1880 überschritt „Fürst Bismarck“ in 92,2° O-Lg den
Aequator, nachdem vorher 30° S-Br in 89,9° O-Lg am 21. Dezember, 20° S-Br
in 89,9° O-Lg am 24. Dezember und 10° S-Br in 88,4° O-Lg am 29. Dezember
gekreuzt worden war. „Undine“ war am 27. Dezember in 91,8° O-Lg zur
nördlichen Halbkugel übergegangen.
In 1,5° N-Br und 93,5° O-Lg nahm für „Fürst Bismarck“ der frische
NW-Wind ein Ende; unbeständige leichte Briese aus derselben Richtung herrschte
jedoch noch bis 3,8° N-Br in 95,2° O-Lg. Hier folgte zuerst Windstille, dann
Hauer nordöstlicher Wind, mit welchem man über B. B.-Bug nach NW segelte.
Man machte nach dieser Richtung anfänglich nur langsam Fortschritt, denn
erst unweit 10° N-Br wurde der NE-Monsun etwas kräftiger und beständiger.
Als westlichsten Punkt erreichte „Fürst Bismarck“ am 19. Januar 86,8° O-Lg
in 17,2° N-Br. ° Hier, wo der Monsun ganz unbeständig wurde, liefs Kapt.
Keller wenden. Unweit 17,3° N-Br in 87,8° O-Lg folgte auf kurze Windstille
ein leichter, hoch nördlicher Wind, mit dem nach Osten gesegelt wurde, Am
25. Januar, nach 112tägiger Reise vom Kanale ab, ankerte „Fürst Bismarck“ in
der Nähe von Diamond Island, „Undine“, welche östlich von den Nikobaren
und Andamanen nach Norden gesegelt war, eine Route, auf welcher auch in
früheren Jahren gegen Mitsegler, die westlich gingen, sehr günstige Resultate
erzielt worden sind, hatte den Bestimmungsplatz schon am 8. Januar erreicht.
Am 7. März 1880 trat „Fürst Bismarck“ von Bassein aus die Heimreise
direkt nach Bremen an. Man traf zu Anfang derselben leichte Nordwinde,
welche unweit 11° N-Br etwas frischer wurden und östlicher liefen. Nicht weit
von 4,5° N-Br in 88,5° O-Lg herrschte für kurze Zeit Windstille, auf welche zuerst
leichte Briese aus SE und später in der Nähe von 2,8° N-Br in 86,6° O Lg
durch Rechtsdrehen westlicher, in der Folge jedoch nur leicht und unbeständig
auftretender Monsun folgte.
Südlich von der am 17. März in 86,5° O-Lg überschrittenen Linie gerieth
„Fürst Bismarck“ in ein Gebiet der Windstille und der leichten westlichen
Mallung, welches zu überschreiten nicht weniger als 12 Tage erforderte. Die
in demselben beobachtete, zwar nicht bedeutende Strömung hatte meistens eine
östliche Richtung. Am 29. März kam unweit 6° S-Br in 89,5° O-Lg leichte
südöstliche Brieso durch, welche während der nächsten drei Tage noch unbe-
ständig war, in der Nähe von 10° S-Br in 86° O-Lg aber zum frischen bestän-
digen SE-Passat wurde. Als man westlich von 62° O-Lg gekommen war,
wurde derselbe schwächer, und unweit 27,3° S-Br in 55,5° ÖO-Lg erreichte die
Bark dessen polare Grenze. Begleitet‘ von den gewöhnlichen Erscheinungen,
als Gewitter, Regen und Luftdruckabnahme, beschrieb der Wind in ca 28° S-Br
in 54° einen Rundlauf um den ganzen Kompafs, die westlichen Striche dabei
als leichte Briese und in kurzer Zeit durcheilend. Während der nächsten, auf
diesen Vorgang folgenden Tage wehte wieder kräftiger SE-Wind, bis in der
Nähe von 30,5° S-Br und 43,5° O-Lg ein abermaliges Drehen nach Nord, West,
Süd und SE erfolgte. Anhaltende Gewitter, Regen und eine ungleich bedeu-
tendere Luftdruckabnahme als wie bei dem ersten Rundlaufe begleiteten die