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Auf dem Wege zum Passatgebiete traf „Urania“ keine sehr günstigen
Verhältnisse. Zwar. wehten hier an drei Tagen kräftige NW-Winde, nördlich
von 28,5° S-Br fand man aber mehrere Tage anhaltende leichte südwestliche
und südöstliche :Briese., Unweit 25° S-Br in 91,5° O-Lg kam am 13. Dezember
der Passat durch, der von 22° S-Br ab sehr kräftig wehte und der sich bis
nach 7,5° S-Br in :90,7° O-Lg erstreckte. Als man das Passatgebiet verlassen
hatte, wurde ein Gürtel sehr leichter veränderlicher SE-Winde und Windstille
angetroffen, dessen. Ende man erst in 3° S-Br und 91° O-Lg, wo ziemlich
Frischer NW-Monsun durchkam, erreichte, Bei dem letzteren überschritt
„Urania“ am 25. Dezember in 92,5° O-Lg den Aequator. Auch nördlich von
demselben hielt der frische WNW-Wind zunächst noch an, er wurde schwächer
nördlich von 2° N-Br, und veränderliche leichte Westwinde führten das Schiff
schliefslich bis zum 29. Dezember in Sicht von Pulo Brasse. Bei leichten süd-
östlichen und nordöstlichen Winden wurde die Malakka-Strafse durchsegelt, und
am 8. Januar 1880 erreichte „Urania“ die Rhede von Singapore. Kapt. Molsen
bemerkt in seinem Journale,. dafs von den in Singapore bei seiner Ankunft
anwesenden und während der nächsten Zeit dort ankommenden Schiffen keines
eine gleich schnelle Reise von Europa gemacht habe, wie „Urania“ sie voll-
endete. Zwei Schiffe langten im Januar in Singapore an, welche via Sunda-
Strafse gesegelt waren; das eine derselben gebrauchte, um von Anjer aus den
Hafen zu erreichen, 14 Tage, das zweite aber 40 Tage. „Schiller“ kreuzte den
Aequator in -93,4° °O-Lg am 3. Januar, befand sich am 10. Januar in Sicht von
Acheen Head und ankerte im Hafen von Singapore am 26. Januar. Die Reise
der „Urania“ , von 50° N-Br nach der Linie im Indischen Ocean hatte eine
Dauer von nur 87 Tagen, und war auf dem letzten Reiseabschnitte 30° S-Br
in ‚91° O-Lg am 10. Dezember, 20° S-Br in 90,6° 0-Lg am 15. Dezember und
10° S-Br in 90,5° O-Lg am 18. Dezember geschnitten worden.
Nachdem in Singapore die Kohlenladung entlöscht und eine neue für
London‘ bestimmte Ladung wieder eingenommen worden war, wurde am
15. Februar die Reise nach dem letzteren Hafen angetreten. Am 22. Februar
befand sich „Urania“ frei von der Sunda-Strafse im Indischen Ocean, und
nachdem dann während der nächsten vier Tage bei leichten nordwestlichen
Winden ein Südkurs verfolgt worden war, erreichte man unweit 13° S-Br in
103° O-Lg, wo für einen halben Tag Windstille geherrscht hatte, das Gebiet
des SE-Passats. In demselben herrschte zunächst für längere Zeit kräftiger,
beständiger Wind, so dafs mit dessen Hülfe eine bedeutende Strecke zurück-
gelegt werden konnte. Nachdem 80° O-Lg überschritten worden war, nahm
der Passat an Stärke bedeutend ab, und obgleich er seine Richtung beibehielt,
so war er von der Zeit an doch wenig befriedigend. Unweit 27° S-Br in
55° O-Lg lag die polare Passatgrenze; der Wind lief hier nordöstlich und
wurde unbeständig, wehte jedoch auch später vorherrschend noch aus östlicher
Richtung. Zweimal beschrieb er in der folgenden Zeit eine rechtlaufende
Drehung um den ganzen Kompafs, bei der der Wind, als er zum zweiten
Male nach Süd drehte, zum Sturme zunahm. KEigentliche Weststürme wurden
bei der Umsegelung des Kaps der guten Hoffnung nicht angetroffen, auch sie
wurde vielmehr bei anhaltend östlichem Winde ausgeführt. Am 4, April kreuzte
„Urania“ die Länge der Kapstadt, und am 7. April wurde bei leichtem
SW-Winde in 11,5° O-Lg der Parallel von 30° Süd überschritten. Das Schiff,
welches 16 Tage südlich von der letzteren Breite zugebracht, hatte im Indischen
Ocean 10° S-Br in 103,5° O-Lg am 24. Februar, 20° S-Br in 85° O-Lg am
3. März und 30° S-Br in 42,8° O-Lg am 22. März; ferner den Meridian von
90° Ost in 18,5° S-Br am 1. März, den von 60° Ost in 25,8° S-Br am
14. März und den von 30° Ost in 32,3° S-Br am 31. März überschritten.
Aus leichtem Westwinde, welcher nördlich von 30° S-Br mehrere Tage
lang herrschte, entwickelte sich unweit 26,5° S-Br in 9° O-Lg durch Drehung
von SW nach SE der Passat. Man fand im Gebiete desselben zunächst nur
leichten Wind, und erst nachdem man 21° S-Br überschritten hatte, frischte
derselbe auf, um in dieser Weise ungestört bis nach 2,5° S-Br in 24° W-Lg
zu herrschen. Nördlich von dieser letzteren Position wurde.der Passat wieder
flau und unbeständig, und bei leichtem Ostwinde wurde auch am 29, April in
25,5° W-Ly der Aequator überschritten. Um von 30° S-Br her diesen Punkt