Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

363 
Bei dem grofsen Umfange, welchen die Eingänge von meteorologischen 
Journalen. nunmehr erlangt haben, und mit Rücksicht auf den Raum, welchen 
die volle. Veröffentlichung der den Journalen entnommenen Reiseberichte be- 
anspruchen würde, werden in Zukunft die Berichte an dieser Stelle nur zum 
Theil zum Abdruck gebracht werden.!) Eine Separatausgabe aller Reiseberichte 
bleibt für deu Schlufs des Jahres vorbehalten, 
; Die Direktion der Seewarte. 
1]. Reise des Bremer Vollschiffes „Galatea“, Kapt. E. Jäger. 
Nachdem am 27. Dezember 1879 das Vollschiff „Galatea“ von der Weser- 
mündung aus eine Reise nach New- York angetreten hatte, konnte dasselbe am 
10. Januar 1880 die Mündung des Kanals verlassen. Der stürmische Ostwind, 
bei welchem dieses geschah, hielt, besonders aus südöstlicher Richtung wehend, 
für längere Zeit an und führte das einen südwestlichen Kurs verfolgende Schiff 
bis zum 17, Januar nach 41,5° N-Br in 27,5° W-Lg. Unweit dieses Punktes 
herrschten an einem Tage leichte veränderliche Westwinde, dann aber wieder 
für längere Zeit östliche Winde, mit deren Hülfe „Galatea“ am 28. Januar 
36,5° N-Br in 56° W-Lg erreichen konnte. Nachdem man diese Länge über- 
schritten hatte, traten ungünstigere Verhältnisse auf. Die nun vorherrschend 
aus westlicher Richtung kommenden Winde wehten zu wiederholten Malen als 
Stürme, waren sonst aber sehr veränderlich, auch wiederholt von kurzen Ost- 
winden unterbrochen. Den heftigsten Sturm überstand man am 3. Febr. in 
38,5° N-Br und 67° W-Lg; während desselben erfolgte ein Umlaufen des 
Windes von SE nach SW und ein Sinken des Luftdruckes bis auf 749,5 mm. 
Am 15. Februar, nach 36tägiger Reise vom Kanale her, ankerte „Galatea“ im 
Hafen von New-York. Es war 30° W-Lg in 40,9° N-Br am 19. Januar, 50° 
W-Lg in 36,4 N-Br am 26. Januar, 60° W-Lg in 36,9° N-Br am 30. Januar 
und 70° W-Lg in 39° N-Br am 11. Februar überschritten worden. 
Am 18. April ging „Galatea“ von New-York aus wieder in See, um nach 
Hamburg zurückzukehren. Die Reise dahin zeichnete sich durch die ganz un- 
gewöhnliche Häufigkeit der während ihrer Dauer angetroffenen Ostwinde aus, 
Unter den 37 Tagen, welche erforderlich waren, um den Kanal zu erreichen, 
befinden sich nicht weniger als 27, an denen das Vorkommen östlicher Winde 
verzeichnet wurde, Mehrere Male traten dieselben als heftige, von einem 
niedrigsten Luftdrucke von 744,3mm begleitete Stürme auf; so am 13. und 
14. Mai in der Nähe von 47° N-Br und 21° W-Lg. Man kreuzte 70° W-Lg 
in 39,2° N-Br am 21. April, 50° W-Lg in 40,7° N-Br am 29. April und 30° W-Lg 
in 42,5 SB am 7. Mai. Am 25. Mai befand „Galatea“ sich in der Nähe 
von Lizard. 
3. Reise der Hamburger Bark „Papa“, Kapt. J. H. Bannau. 
Am 26. August 1879, 12 Tage später als von Hamburg aus die Reise 
angetreten worden war, verliefßs die nach Hongkong bestimmte Bark „Papa“ die 
Mündung des Kanals. Veränderliche Westwinde hielten das Schiff die nächsten 
vier Tage auf den Aufsengründen fest; am 30. August nahm der Wind aber 
nördliche Richtung an, veränderte sich am 31. August sogar nach NE und von 
dieser Zeit an nahm die Reise einen zufriedenstellenden Verlauf. In der Nähe 
von 30° N-Br in 22,2° W-Lg erreichte „Papa“ am 8. September das Gebiet 
des Passats, in dem zwischen 29° und 16° N-Br der frischeste Wind wehte, 
and welches sich bis nach 13,5° N-Br in 26,5° W-Lg ausdehnte. Südlich von 
demselben wurde „Papa“ durch leisen veränderlichen Zug und Windstille fünf 
Tage lang aufgehalten und erst nach deren Verlauf wurde am 19. September, 
unweit 11° N-Br in 26,2 W-Lg, der südwestliche Monsun angetroffen, mit dem 
nach SE gesegelt wurde. Beeinflufst von starker Ostströmung, die an zwei 
Tagen den Gesammtbetrag von 71 Sm erreichte, war die Bark am 25. Sep- 
tember nach 19,8° W-Lg in 3,3° N-Br gekommen, wo gewendet wurde. Sowie 
man dann weiter nach Westen und Süden vorrückte, lief der Wind raumer, 
und bei kräftigem SE-Winde wurde am 27. September in 25° W-Lg der Aequator 
\ Die Nummern der hier gebrachten Berichte sind durch fette Zahlen bezeichnet,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.