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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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20 Tage später als dio Linie passirt worden war,‘ ging „La Rochelle“ in 
36,5° S-Br von westlicher in östliche Länge über. Am 19. September befand 
das Schiff sich schon in Sicht der afrikanischen Küste. Hier, dem Ziele so 
nahe, wurde man durch Windstille und nebeliges Wetter noch einige Tage 
zurückgehalten, so dass man erst am 22, September in der Tafelbai ankern 
konnte. Die Reisedauer vom Kanale ab betrug 56 Tage. Kapt. Witt bemerkt 
in seinem Journale, dass eine Woche nach seiner Ankunft in der Kapstadt 
dort mehrere Schiffe von England ankamen, deren Reisedauer 106 und 
108 Tage war. 
Am 18. Oktober verliess „La Rochelle“ den Hafen wieder, um nach 
Sydney zu segeln. Bei leichtem, westlichen Winde stand man anfangs nach 
Süden, bis in 37,5° S-Br kräftigere Winde angetroffen wurden, vor denen nach 
Osten gesegelt wurde. Man hielt beim Ablaufen der Länge sich zwischen 43° 
und 44° S-Br und fand dort fast nur günstige, selten stürmische Winde. : Das 
Schiff überschritt 80° O-Lg in 44,2° S-Br am 4. November, die Länge des Kap 
Leeuwin in 48,5° S-Br am 11. November und passirte die Bass-Strasse am 
18, November. Am 20. November wurde der Bestimmungsplatz erreicht, Die 
Reisedauer betrug 33 Tage. Während derselben war die zwischen Kapstadt 
und dem Meridiane von 150° Ost liegende, ungefähr 6200 Sm grosse Strecke, 
in 30 Tagen, also mit mittlerer Fahrt von 8,5 Kn durchsegelt. . 
Der Hafen von Sydney wurde am 30. Januar 1879. wieder verlassen, um 
die Reise nach Levuka fortzusetzen. Während derselben fand man nur an den 
ersten beiden Tagen nördliche und westliche Winde, Als man sich am 1. Fe- 
bruar in 32,5° S-Br und 162° O-Lg befand, drehte dort der vorher frisch aus 
West wehende Wind durch Süd nach SE, und musste später der ganze übrige 
Theil der Reise bei Wind aus der letzteren Richtung zurückgelegt werden. 
„La Rochelle“ überschritt 30° S-Br in 165,2° 0-Lg am 3. Februar und 20° S-Br 
in 174° O-Lg am 10. Februar. Von dem letzteren Punkto aus begünstigte ein 
hoch südlicher Wind die Fahrt, wodurch es allein möglich gemacht wurde, dass 
man, ohne wenden zu müssen, den Bestimmungshafen erreichen konnte, Am 
13. Februar, 14 Tage später als man Sydney verlassen hatte, wurde im Hafon 
von Levuka geankert. ; 
Von Apia aus trat am 21. Mai „La Rochelle“ die Heimreise an. Bei 
ganz leichtem unbeständigem Passatwinde segelte man südwärts, bis man in 
18,3° S-Br in 172,5° W-Lg das Passatgebiet verlassen konnte. Für einen 
halben Tag herrschte hier Windstille und danach kam leichter, bald jedoch 
auffrischender westlicher Wind durch. Man überschritt dann im Verlaufe der 
Reise 20° S-Br in 171,5° W-Lg am 27. Mai, 30° S-Br in 162,5° W-Lg am 
1. Juni, 40° S-Br in 140° W-Lg am 8. Juni und 50° S-Br in 106° W-Lg am 
18. Juni. Bis zum letzteren Punkte hatten frische, nicht sehr stürmische West- 
winde die Fahrt fast ununterbrochen begünstigt; hier wurde man jedoch einige 
Tage durch Ostwind aufgehalten. Drei Tage hielten dieselben an, dann kam 
wieder westlicher Wind durch, und die Reise verlief nun wieder in rascherer 
Weise. Am 25. Juni, dem 35östen Tage der Fahrt; befand „La Rochelle“ sich 
in Sicht von Diego Ramirez. 
Im Atlantischen Oceane, wo zuerst kräftige, nordwestliche Winde ange- 
troffen wurden, gelangte man nach 50° S-Br in 45,2° W-Lg am 1. ‚Juli, nach 
40° S-Br in 34° W-Lg am 5. Juli und nach 30° S-Br in 26,5° W-Lg am 8. Juli. 
Die Strecke zwischen 42° und 37° S-Br war bei stürmischem SW-Winde zurück- 
gelegt worden, nördlich von der letzteren Breite herrschten wieder nordwest- 
liche und nördliche Winde für einige Zeit vor. Der Uebergang des Windes in 
den Passat erfolgte nicht, wie es hier der gewöhnliche Verlauf ist, durch Drehung 
desselben von Nord durch NE nach SE, sondern. auf den mässigen, zuletzt aus 
nordwestlicher Richtung wehenden Wind folgte jetzt in 25,4° S-Br und 22,1° 
W-Lg Windstille, die wieder nach kurzer Zeit durch südlichen, in den Passat 
übergehenden Wind verdrängt wurde. Von diesem begünstigt eilte „La Rochelle“ 
in sehr rascher Fahrt nach Norden; das Schiff legte in den 4 Tagen vom 14. bis 
18. Juli 1000 Sm zurück. Man schnitt 20° S-Br in 21,7° W-Lg am 14. Juli, 
10° S-Br in 22,1° W-Lg am 16. Juli und den Aequator in 23° W- Lg am 19. Juli. 
Um vom Kap Horn her die Linie zu erreichen, waren 24 Tage erforderlich 
YCWESCH.
	        
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