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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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. In großer Entfernung von dem Centrum (900-—400 Sm) haben „Pioneer“, 
„Courier“. und. „Pring. Adalbert“ leichte südliche und südöstliche Winde, der 
Eintritt des „Pioneer“ in den Bereich des Teifuns ist durch den ‚plötzlichen 
Weehsel von SE nach N auf 400 Sm Abstand scharf markirt,. der des „Prinz 
Adalbert“, „Otsego“ und „Otomi“ durch Windstille, während dem „Courier“ das 
Centrum ohne auffallenden Wechsel, — der Wind geht durch SE nach ESE, — immer 
näher rückt. Der Sprung des letzteren Schiffes von der rechten auf die linke 
Seite des Centrums in 100 Sm Abstand bezieht sich auf den Uebergang von 
der ersten in die zweite Depression am 16. Dezember. Die leichten südlichen 
und südöstlichen Winde verdienen als Warnung besondere Beachtung; sie 
wurden im September 1878 beobachtet, in diesem Teifun und im „Toyoshima 
Maru“-Teifun (s. Anhang)... 
Bei den ersten Beobachtungen des „Otsego“ ist der grofse Richtungs- 
winkel zu bemerken, NE-Wind, während das Centrum etwa SzW liegt. 
Das Schwanken des. Windes vor. dem Centrum, welches ich oben mit 
Hülfe von Fig. 8 zu erklären versuchte, tritt besonders beim „Prinz Adalbert“ 
hervor, der Wind ist der Reihe nach E, NE, ESE, EzN, SE, S. In sieben 
Fällen überhaupt. wurde: ein. solches Hin- und Hergehen des Windes verzeichnet, 
in: allen Fällen vor. dem Centrum, besonders zwischen NNE und ESE, Es wird 
hierdurch bestätigt, worauf schon anderwärts besonders aufmerksam gemacht 
wurde, dafs im rechten ‚vorderen Quadranten eines Teifuns mit NNE—ESE- 
Winden eine Aenderung der Windrichtung von mehreren Strichen. noch kein 
entscheidendes Merkmal bietet, auf welcher Seite des Beobachters das Centrum 
vorübergehen wird, da.gerade in diesem Quadranten eine Windänderung von 
mehreren Strichen nicht immer von einer entsprechenden Bewegung des Centrums 
begleitet: wird. In. den anderen Quadranten dreht sich der Wind. fast ganz 
ohne Ausnahme. in .der - bekannten  gesetzmäfsigen Weise, der Bewegung des 
Centrums entsprechend; nur im gefährlichsten Quadranten, rechts vor dem Cen- 
irum, ist man gezwungen, auf eine sehr entschieden ausgeprägte Windänderung 
zu warten, ehe man Gewifsheit darüber bekommt, ob das Centrum rechts oder 
links vorbeigehen wird, 
Die Beobachtungen des „Richmond“ mit Nordwind erinnern in etwas an 
eine frühere Bemerkung, dafs die der Bahnrichtung entgegenwehenden Winde 
kleinere Richtungswinkel aufweisen sollten, als ihnen eigentlich zukommen; die 
Beobachtungen der drei anderen Schiffe links vom Centrum in 100 Sm Abstand 
zeigen allerdings kein solches Verhalten, 
„Richmond“, „Tokai Maru“ und „Kumamoto Maru“ beobachten sämmtlich 
mäfsige SW-Winde, die direkt auf das Centrum zu wehen (s. Fig. 8). In 
derselben Gegend, also südwestlich vom Centrum, scheint der Teifun auch seine 
geringste Ausdehnung von nur etwa S0 Sm gehabt zu haben, Nach N hin 
wurde die Windstärke 9 noch in einer Entfernung von 320, nach S 240 Sm 
weit beobachtet, Der Austritt der Schiffe aus dem Bereich des Teifuns fand 
statt beim „Richmond“ in 300 Sm, „Tokai Maru“ 400 Sm, „Kumamotu Maru“ 
400 Sm und „Prinz Adalbert“ 500 Sm Abstand. Die engeren Grenzen des 
Teifuns (Windstärke 9) ergeben also eine Ausdehnung von 560 Sm in N—S- 
Richtung, die weiteren (niedrigere Stärkegrade) 800---900 Sm. . 
Ueber die Vertheilung des Regens im Sturmgebiet giebt Taf. I Fig. 3 
Aufschlufs. Die im Innern weißen Kreise bezeichnen nicht alle schönes Wetter, 
sondern sollen nur andeuten, dafs kein Regen fiel. Die Bedeutung derselben 
vor dem Centrum ist folgende. . 
Von 900 bis 425 Sm vor dem Centrum -folgen nacheinander sehr schönes 
Wetter, wolkig, bedeckter Himmel, vereinzelt auch Nebel. Von etwa 400 Sm 
vor dem Centrum bis zu demselben und etwas darüber hinaus folgen fast 
ununterbrochen schraffrte Kreise, die im Anfang mäfsigen, später heftigen Regen 
bedeuten. Ueber 90 Procent der Regenbeobachtungen fallen vor das Centrum, 
ebenso finden wir die Böen fast ohne Ausnahme vor dem Centrum. Wenn man 
bedenkt, wie die Zeichnung entstanden ist, dafs Beobachtungen mehrerer Tage 
hier nebeneinander zu stehen kommen, ist die ziemlich scharfe vordere und 
bintere Grenze des Regenbezirks auffallend.. Innerhalb eines 430 Sm- Kreises 
liegen vor dem Centrum nur drei Beobachtungen ohne Regen. Der genaue 
Zusammenhang, in welchem das Regengebiet zu dem Sturm steht, erlaubt keinen
	        
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