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; Entnehmen wir jetzt der Tabelle A die Richtungswinkel und bringen
dieselben auf die Windrichtungen nach rechts an, so erhalten ‘ wir folgende
Peilungen des Centrums: - ; ; U ;
(3) SW, Stärke 4; giebt nach Tab; A 14 Strich, nach rechts NNE von (3) aus
(4) SWzS, „ 10, A wm m m » NNW. „ (4) »
u. 8. Wr
Wir bekommen so sechs Richtungslinien (ausgezogene dünne Linien in
Taf. II, Fig. 4) für Mittag, und die Durchschnittspunkte je zweier Linien sind
in Fig. 4) bezeichuet mit: a@ aus Beobachtungen von (3) und (4), & von (8)
und (34), c von (7) und (13).
Wären wir also nur im Besitz von zwei Beobachtungen, etwa (3) und (4),
so würden wir a als Positiom des Centrums “annehmen müssen; bei den vor-
liegenden sechs Beobachtungen aber und den Schnittpunkten a, 6 und c wird
das Centrum mit dem Schwerpunkt des Dreiecks abe zusammenfallen.
Hier mag bemerkt werden, dafs kein annähernd so zuverlässiges Resultat
erzielt sein würde bei Anwendung eines konstanten Richtungswinkels von 8
oder 10 Strich. Der Vortheil der Einführung der Windstärke in eine Tabelle
wie A zeigt sich besonders bei der Anwendung auf die Mittag-Beobachtungen
von (3) und (4). Mit der Zehnstrich-Regel, SW- und SWzS-Wind, finden wir
NNW und NWzN als Richtungen nach dem Centrum; beide differiren nur um
einen Strich und beide gehen aufserhalb des Dreiecks a dc vorbei; der Schnitt-
punkt a liegt an der Westküste von Vezo. Nach der Achtstrich-Regel ergiebt
sich @«‘ in der Nähe von (3) als Schnittpunkt. Tabelle A giebt, den ver-
schiedenen Windstärken 4 und 10 entsprechend, als Richtungswinkel 14 bezw.
11 Strich, also eine Differenz von 3 Strich, die mit Rücksicht auf den Unterschied
der Windrichtung‘ von 1 Strich den Winkel zwischen den beiden Richtungs-
linien bei a auf 4 Strich bringt; a liegt so nahe bei 6 und c, dafs seine Position
vollständig dasselbe Vertrauen verdient wie b und c, was man von «, ß, y und
x‘, P‘, y‘ nicht behaupten kann. Es wird natürlich nie möglich sein, eine Regel
aufzustellen, die drei oder mehr Richtungslinien immer in einem Punkt zusammen-
führt, denn wie wir später schen werden, hängt der Richtungswinkel auch von
der Geschwindigkeit ab, mit welcher das Centrum fortschreitet, und diese kann
immer nur geschätzt werden; aber eine bessere Annäherung als mit Hülfe der
einfachen: Regeln scheint auf dem angegebenen Wege möglich zu sein,
Will man den Werth verschiedener Regeln mit einander vergleichen, so
bedarf man dazu im Allgemeinen wenigstens drei verschiedener, gleichzeitiger
Beobachtungen; dieselben liefern drei Richtungslinien, welche, falls sie überhaupt
brauchbar sind, ein gröfseres oder kleineres fehlerzeigendes Dreieck wie abc,
x By bilden, dessen Gestalt und Umfang etwa zur Beurtheilung des relativen
Werthes verschiedener Regoln dienen können. Die Regel, nach welcher sich
das fehlerzeigende Dreieck in den meisten Fällen einem gleichseitigen nähert,
so dafs zugleich der Umfang ein Minimum wird, verdient das meiste Vertrauen.
Für die Mittag-Positionen des Centrums am 14. September finde ich für die
fehlerzeigenden Dreiecke
a bc, nach der Tabelle A Umfang 180 Sm
«BY » » DZehnstrich-Rogel » 510
a‘ß‘yY; »„ » Achtstrich-Regel » 440
Aufserdem nähert sich a b c, wie Fig. 4 zeigt, am meisten einem gleich-
seitigen Dreieck.
Aber ganz abgesehen von diesem Zahlenbeleg genügt ein Blick auf das
Kärtchen, um sofort erkennen zu lassen, dafs @ und @‘ mit Rücksicht auf die
Beobachtungen nur imaginäre Positionen sind; so wird @ unmöglich gemacht
durch die Beobachtungen der „Takachiho Maru“ (N-Wind), und «’ durch die
Thatsache, dafs das Centrum um 8* 15” a. zwischen der „Kumamoto Maru“ (3)
und dem „Prinz Adalbert“ (4) lag; man müfste denn annehmen, das Centrum
habe sich in vier Stunden im Halbkreis um (3) bewegt und habe bei Wind-
stärke 4 und 742,4mm dieselbe Entfernung von (3) gehabt, wie bei 729,7mm
und Windstärke 10. Bei Anwendung von Tabelle A wird keine einzige der
Positionen «, b oder c imaginär. Hat man mehrere Beobachtungen, so läfst
sich .diese Unzulänglichkeit der Regeln mit festem Winkel zum Theil noch