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züdwestliche Briese etwas stärker, und mit ihr wurde am nächsten Tage die
Länge des Kap Palmas überschritten. In 6° W-Lg wurde der westliche Wind
jedoch wieder sehr schwach, auch traten jetzt zeitweilig Windstillen auf. Eine
sehr langsame, nur durch die, etwa 15 bis 24 Sm im Etmalc versetzende, Ost-
atrömung vergrösserte Fahrt war die Folge. Am 3. Mai wurde bei ctwas
frischerem SW-Winde in 4,8° N-Br der erste Meridian überschritten und am
5. Mai ausserhalb der Lagos-Barre geankert. Die Reisedauer war 44 Tage.
Am 1. Juni trat „Gottlieb“ von Lagos aus die Heimreise nach Hamburg
an. Man fand zu Anfang derselben für längere Zeit nur ganz leisen südwest-
lichen Zug, und erst am 6. Tage der Reise gelang es, in etwa 3,5° N-Br und
3,2° O-Lg etwas frischeren, sich meist zwischen SzW und SWzS haltenden
Wind anzutreffen. Damit wurde, da über St. B. meistens noch etwas Süd mit
angeholt werden konnte, nach Westen gesegelt. In 2,5° N-Br und 0,3° O-Lg,
wo man sich am 9. Juni befand, konstatirte man die letzte östliche Strömung;
südlich von diesem Punkte wurde unur noch Versetzung nach Westen wahr-
genommen. Als man weiter westwärts gelangte, wurde auch‘ die Richtung des
mässig starken, stetigen Windes raumer, und in etwa 1,2° N-Br und 9° W-Lg
ürehte der Wind durch Süd nach SSE; 0,6° N-Br in 14,6° W-Lg war die
niedrigste Breite, welche die Brigg erreichte. Von diesem Standpunkte begann
Kapt. Dunckler schon allmählich nach Norden aufzubiegen, anstatt wie es
gerathener gewesen wäre, sich in dieser Breite noch für längere Zeit zu halten.
Die Folge des eingeschlagenen Verfahrens war, dass der Passat bald abflaute
and man denselben am 17. Juni in 1,5° N-Br und 19° W-Lg ganz verlor. Süd-
westlicher Monsun war noch nicht zu erwarten, zwar traf man leichte südwest-
liche Briese bis nach 5,6° N-Br in 21,5° W-Lg hin, nördlich von diesem Punkte
gerieth die Brigg aber in das Gebiet des eigentlichen Stillengürtels, welches
sich bis nach 9° N-Br in 22,8° W-Lg erstreckte. Hier, wo man sich am
26. Juni befand, wurde Passat angetroffen, der später nur in geringer Stärke
auftrat und dessen nördliche Grenze in 27,5° N-Br und 38° W-Lg lag. „Gott-
/ieb“ überschritt 10° N-Br in 25,3° W-Lg am 27. Juni, 20° N-Br in 35,8° W-Lg
am 5. Juli und 30° N-Br in 38,8° W-Lg am 10. Juli. Nördlich vom Passat-
yebiete fand die Brigg an fünf Tagen noch leisen östlichen Zug, und in
35° N-Br erlebte man eine zwei Tage anhaltende Windstille. Bei leichtem,
vorherrschend aus westlicher Richtung wehendem Winde wurde der letzte
Theil der Reise zurückgelegt. Am 19. Juli kreuzte man 40° N-Br in 31,7° W-Lg,
und am 1. August gelangte „Gottlieb“ zum Kanal. Die Reise hatte 61 Tage
yedauert.
17. Reise des Hamburger Vollschiffes „La Rochelle“, Kapt. J. H. Witt.
Am 28, Juli 1878 befand sich das von Hamburg nach der Kapstadt bestimmte
Vollschiff „La Rochelle“ vor dor Mündung des Kanals. Mässig starke um-
laufende Winde führten das Schiff von hier aus südwärts, und gelangte os nach
40° N-Br in 17° W-Lg am 4. August, nach 30° N-Br in 18° W-Lg am
9. August, In der Nähe des letzteren Ortes ging der flaue, vorher aus NW
wehende Wind durch N nach NE und wurde in dieser Weise zum Passat. Im
Gebiete desselben, wo 20° N-Br in 23,8° W-Lg am 13. August überschritten
wurde, wehte zwischen 23,5° und 16,5° N-Br frischer Wind; überall sonst
herrschte nur flaue Briese. In ungefähr 15,8° N-Br und 26,2 W-Lg endete der
eigentliche Passat, Nord- und NNW-Wind herrschte dann noch für einige
Tage, und schliesslich setzte in etwa 13,2° N-Br und 26,5° W-Lg, zuerst aus
Süd, der Monsun ein. Später aus ziemlich raumer Richtung und beständig wehend,
erreichte man mit demselben segelnd als östlichsten Punkt 19,5° W-Lg in
4,5° N-Br, wo am 22. August gewendet wurde. Nach SW hin vorrückend
fand man bald raumeren Wind, und am 25. August stand „La Rochelle“ in
24,8° W-Lg auf dem Aequator, Die Reise vom Kanale bis zu diesem Punkte
hatte eine Dauer von 28 Tagen.
Im Südatlantischen Oceane gelangte das Schiff nach 10° S-Br in 30,8 W-Lg
am 28, August, nach 20° S-Br in 36,4 W-Lg am 3. September und nach
30° S-Br in 30,8° W-.Lg am 5. September. In 22° S-Br und 36° W-Lg lag
die Grenze des SE-Passats; südlich derselben folgten zuerst kräftige nördliche
ınd von 34° S-Br ab vorherrschend westliche Winde, Am 14. September,