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nordöstlich: um‘ dann für: längere Zeit aus dieser Richtung zu wehen. Zwischen
20° S-Br:in 28° W-Lg und 24,5°.. S-Br in 25,5° W-Lg herrschten sehr leichte
westliche Winde;- und. auf der.. zwischen letzterem Punkte und 33° S-Br in
15° W-Lg. liegenden Strecke traten zuerst frische nordöstliche, später kräftige
Südwinde auf. Der letzte Theil des Reiseabschnitts zum ersten Meridian konnte
schliefslich bei günstigen. Westwinden zurückgelegt werden. Am 23. November,
nach 24tägiger Reise. von der Linie ab, wurde in 37,9° S-Br in östliche Länge
übergegangen. Vorher war 10° S-Br in 32° W-Lg am 3. November, 20° S-Br
in 28° W-Lg am 9. November und 30° S-Br in 23° W-Lg am 15. November
gekreuzt worden. Der Mitsegler „Fürst Bismarck“ gelangte zum Meridian von
Greenwich in 39,5° S-Br am 25. November und „Eduard“ in 38,8° S-Br am
28. November. „Eduard“ bofand sich bis dahin nur 22 Tage südlich vom
Aequator. Beim Ablaufen der Länge berührte „Undine“ als südlichsten Punkt
42,3° S-Br in 55° W-Lg. Es wurden ununterbrochen aus westlicher Richtung
wehende Winde angetroffen, die kräftig aber nicht zu häufig stürmisch waren.
Am 12. Dezember, 18% Tag später als östliche Länge erreicht worden war,
befand das Schiff sich in 38,6° S-Br auf dem Meridian von 80° Ost. „Fürst
Bismarck“ erreichte dieselbe Länge in 35,2° S-Br am 16. Dezember und
„Eduard“ in 36,5° S-Br am 21. Dezember. Kräftiger, beständiger Westwind
führte „Undine“ nach der Ueberschreitung von 80° O-Lg in wenig Tagen zum
Passate. Unweit 32° S-Br in 85° O-Lg drehte sich der gerade hier nur flaue
Wind von SW durch Süd nach SE, frischte dann bald wieder auf und bewirkte,
dafs in der nächsten Zeit das Schiff einen sehr raschen Fortgang nach Norden
erzielen konnte. In 6,3° S-Br und 87,9° O-Lg wurde am 24. Dezember die
äquatoriale Passatgrenze angetroffen. Der zum ganz leisen Zuge herabgesunkene
Wind drehte in der Nähe dieses Punktes durch Süd nach West und wurde zum
NW-Monsun. Wie beim Uebergange vom Gebiete westlicher Winde in den
SE-Passat, kam auch jetzt bald nach erfolgter Drehung kräftiger Wind durch,
welcher, von ziemlich starker östlicher Strömung begleitet, sich ganz bis nach
4° N-Br in 93,8° O-Lg erstreckte. Am 27. Dezember überschritt „Undine“ in
91,8° O-Lg den Aequator, nachdem vorher 30° S-Br in 85,5° O-Lg am 15. De-
zember, 20° S-Br in 86,2° O-Lg am 18. Dezember und 10° S-Br. in 86,6 O-Lg
am 22. Dezember gekreuzt worden war.
„Fürst Bismarck“ passirte den Aequator in 92° O-Lg am 2. Januar 1880
und „Zduard“ denselben in 89° O-Lg am 6. Januar. Auch in nördlicher Breite
machte „Undine“ anfänglich raschen Fortgang. Nachdem unweit 4,5° N-Br der
westliche Wind ein Ende genommen hatte, kam südöstlicher Wind durch,
welcher anfänglich recht kräftig wehte, später abflaute aber doch ohne weitere
Störung in den Monsun überging. Weniger befriedigend war der Monsun selbst,
denn derselbe wurde wiederholt durch Windetille unterbrochen und trat durch-
weg auch nur sehr flau auf, Nachdem „Undine“ nördlich vom Aequator am
30. Dezember sich in Sicht von Pulo Brasse befunden, am 2. Januar 1880 in
97,2° O-Lg den Parallel von 10° Nord überschritten hatte, ankerte sie am
8. Januar in der Nähe des China Buckeer-Feuerschiffes, Die Dauer der ganzen
Reise vom Kanale ab betrug nur 95 Tage. „Fürst Bismarck“, welcher westlich
von den Andamanen nach Norden segelte, ankerte erst am 25. Januar in der
Nähe von Diamond Island, und „Eduard“, welcher wie „Undine“ sich östlich
von den Inseln hielt, erreichte einen Ankerplatz bei China Buckeer am
26. Januar,
Am 26. Februar, fünf Tage später als der auch schon während der
Ausreise mitsegelnde „Eduard“, ging die uach einem englischen Orderhafen
bestimmte „Undine“ von Rangoon aus wieder in See. Der in der Nähe der
Küste herrschende leichte NW-Wind ging unweit 13° N-Br in 94,8° O-Lg, wo
für kurze Zeit ganz leiser Zug herrschte, in den NE-Monsun über. Mit diesem
bald zur mäfsigen Briese zunehmenden Winde gelangte „Undine“ nach 3,4° N-Br
in 92,6° O-Lg. Hier endete derselbe, und Mallung, welche nördlich vom Aequator
vorherrschend östliche, südlich desselben aber westliche Richtung hatte, herrschte
für eine lange Zeit nachher. Am 9. März überschritt „Undine“, welche 10° N-Br
in 94° O-Lg am 29, Februar gekreuzt hatte, in 91,3° O-Lg den Aequator.
„Eduard“, welcher durch den Zehn-Grad-Kanal gesegelt war, hatte die nörd-
liche Halbkugel in 86,7° O-Lgy schon am 3. März verlassen.