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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

524. 
durch Nord nach West, fafßfste aus letzterer Richtung kräftig durch und führte 
das Schiff in kurzer Zeit zu dem am 2. Oktober in 37,9° S-Br erreichten 
Meridian von Greenwich. Die Strecke zwischen Linie und diesem Punkte war 
in 18 Tagen zurückgelegt und dort 10° S-Br in 27° W-Lgy am 17. September, 
20° S-Br in 29,7° W-Lg am 20, September und 30° S-Br in 19° W-Lg am 
26. September gekreuzt worden. Beim Ablaufen der Länge hielt das Schiff 
sich zwischen 41° und 42° S-Br. Die hier zuerst angetroffenen Winde waren 
nicht gerade günstig, die Westwinde waren nicht sehr kräftig, und zu wieder- 
holten Malen wurden auch östliche Winde beobachtet. Krfreulicher waren die 
zwischen 30° und 70° W-Lg herrschenden Verhältnisse; ein ununterbrochen 
aus hoch nördlicher Richtung wehender Wind ermöglichte hier einen raschen 
Fortgang nach Osten. 
Bei kräftigem Nordwinde wurde am 25. Oktober, dem 23, in östlicher 
Länge zugebrachten Tage, in 37,1° S-Br auch der Meridian von 80° Ost 
überschritten. ; 
Auf dem Wege zum Passatgebiete fand „Elisabeth Rickmers“ frischen 
beständigen NW-Wind, welcher nördlich von 30° S-Br westlicher lief; unweit 
27,5° S-Br in 92° O-Lg drehte der Wind durch Süd nach SE und wurde zum 
Passat. Der während des Umlaufens durch Süd nur schwache Wind nahm, als 
er die südöstliche Richtung erreicht hatte, rasch an Kraft zu, und von sehr 
frischem Passate begünstigt, machte das Schiff in der nächsten Zeit raschen 
Fortgang nach Norden gut. Unweit 7° S-Br in 91,2° O-Lg wurde der Wind 
flauer und drehte gleichzeitig nach Süd zurück; nördlich von 4,5° S-Br war er 
schon südsüdwestlich geworden und bei mäfßsigem Westwinde ging das Schiff 
am 9, November in 91,8° O-Lg wieder in nördliche Breiten über. Auf dem 
jetzten südlich der Linie liegenden Reiseabschnitte hatte man 30° S-Br in 
91,3° O-Lg am 29. Oktober, 20° S-Br in 91,6° O-Lg am 2. November und 
10° S-Br in 90,9° O0-Lg am 5. November geschnitten. Nördlich vom Aequator 
wurde „Elisabeth Rickmers“ durch kräftigen, sich bis nach 3,8° N-Br in 
93,2° O-Lg erstreckenden, Westwind ganz aufsergewöhnlich begünstigt. Unweit 
dieses Punktes drehte der Wind nach NW und wurde schwächer, um schliefslich 
in der Nähe von 5° N-Br in 94° O-Lg in Windstille überzugehen. Am 
13. November befand sich das Schiff in Sicht von Pulo Brasse. 
Nach erfolgter Ankunft in Singapore und dortiger Entlöschung versegelte 
die „Elisabeth Rickmers“ nach Kangoon, wurde dort mit Reis beladen und trat 
dann die Rückreise direkt nach Bremen an. Am 11. Februar 1880 befand sich 
das Schiff in Sicht der Insel Narcondam, wo ganz leichter NE-Monsun herrschte. 
Am 14. Februar wurde bei demselben Winde der Zehn-Grad-Kanal durchsegelt, 
und am 20. Februar überschritt „Elisabeth Rickmers“ bei ganz leichtem Nord- 
winde in 89,5° O-Lg den Aequator. Eben südlich von demselben wurde Wind- 
stille angetroffen, die indessen bald von leichtem NW-Winde verdrängt wurde. 
Dieser NW-Wind, der Monsun, wehte südlich von 5° S-Br als heftiger, böiger 
Wind, und häufige Gewitter, starker Regen wie eine bedeutende Ostströmung, 
begleiteten denselben. Unweit 12° S-Br in 90° O-Lg beschrieb der hier nur 
schwache Wind wieder eine Drehung von NW durch Nord nach NE, und in 
14° S-Br und 88,5° O-Lg wurde endlich der SE-Passat angetroffen. Kräftiger 
Passat begünstigte für die ersten vier Tage nach dem Einsetzen desselben die 
Fahrt; als man jedoch in die Nähe von 19,5° S-Br in 76,5° O-Lg gekommen 
war, wurde der Passat ganz flau und unregelmäfsig, um in dieser Weise für 
lange Zeit hindurch anzuhalten, Nicht weit von 27,5° S-Br in 52° O-Lg 
erreichte „Elisabeth Rickmers“ die südliche Grenze des Passatgebiets; doch 
wurde sie südlich derselben zunächst noch für längere Zeit von leichten öst- 
lichen Winden begünstigt. Westlich von 31° O-Lg herrschten für einige Zeit 
stürmische Westwinde, bei denen indessen, da zur selben Zeit die Agulhas- 
Strömung das Schiff in solcher Weise begünstigte, dafs es einmal in 48 Stunden 
150 Sm nach der WSW-Richtung versetzt wurde, noch ganz guter Fortgang 
nach Westen hin erzielt werden konnte. Bei kräftigem SE-Winde, der am 
1. April einsetzte, passirte das Schiff am 3. April die Länge der Kapstadt und 
am 5. April bei mälßlsigem SW-Winde in 9,5° O-Lg den Parallel von 30° Süd. 
Auf der Fahrt durch den Indischen Ocean war 90° O-Lg in 13° S-Br am 
26. Februar, 60° O-Ley in 25,3° S-Br am 13. März und 30° O-Lgy in 32° S-Br
	        
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