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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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in 25,2° W-Lg am 30. März und 10° N-Br in 26,5° W-Lg am 2. April ge- 
kreuzt hatte, überschritt am 8. April, nach 22tägiger Reise, den Aequator in 
28,3° W-Lg. Ka 
Im Südatlantischen Ocean wurde die Bark vom Passate weniger be- 
günstigt, als in nördlicher Breite. Der Wind war dort im Allgemeinen nur 
leicht, und unweit 19,5° S-Br in 35,7° W-Lg, wo derselbe nach NE drehte, 
nahm derselbe schon ein Ende. Später lief der rechtdrehende Wind im Ver- 
laufe mehrerer Tage durch. alle Striche der Rose und herrschte schliefslich von 
24,5° S-Br ab für längere Zeit wieder frisch aus südöstlicher Richtung. Als 
dann zum zweiten Male, jetzt unweit 29,5° S-Br in 46° W-Lg, der Wind nord- 
östlich und weiter durch Nord nach SW holte, geschah dieser Rundlauf zwar 
eben so ‚wie. das erste Mal, bei regnerischem gewitterhaftem Wetter und 
bedeutender Luftdruckabnahme, doch hielt der Wind sich dann füuf Tage im 
südwestlichen Quadranten und wehte von daher für längere Zeit stürmisch. 
In der Nähe von 36° S-Br in 51° W-Lg nahm der Wind wieder südöstliche 
Richtung an, -und. benutzte Kapt. Wallis denselben dann, um sich der Küste 
wieder mehr zu nähern.. Südlich von 40° S-Br konnte anfänglich bei kräftigen 
NW- Winden. ein rascher Fortgang erzielt werden, nachdem man hier jedoch 
46° S-Br überschritten hatte, wurden die Verhältnisse ungünstiger, und stür- 
mischer. SW-Winde wegen konnte die Strecke von dort bis nach 50° S-Br nur 
in sieben Tagen zurückgelegt werden. Am 18. Mai stand „Aequator“ in 65° W-Lg 
auf dem letzteren Parallel, nach 40 bis dahin in südlicher Breite verbrachten 
Tagen, In dieser Zeit hatte die Bark 10° S-Br in 34,4° W-Lg am 13. April, 
20° -S-Br in 35,9° W-Lg am 18. April, 30° S-Br in 46,5° W-Lg am 26. April 
und. 40° S-Br in 57,8° W-Lg am 8. Mai überschritten. 
..... Stürmischer NE-Wind führte „Aeguator“ in wenig mehr als einem Tage 
von 50° S-Br .zum Eingange der Strafse von le Maire. Anhaltendes Nebelwetter 
verhinderte jedoch das Durchsegeln der letzteren, und erst am 23. Mai gelang 
es, bei nun herrschendem leichtem Westwinde dieselbe zu passiren. Die Um- 
segelung des Kap Horn wurde durch anhaltend stürmische Westwinde anfäng- 
lich sehr erschwert. Die Bark, welche als südlichsten Punkt 60,3° S-Br in 
68° W-Lg erreichte, von dort durch Südwinde aber wieder nach 55,7° S-Br in 
71° W-Lg, also nahe der SW-Küste Feuerlands, gedrängt worden war, erhielt 
am letzteren Orte am 8. Juni östlichen Wind, der, kurze Unterbrechungen 
abgerechnet, für eine Woche anhielt und „Aequator“ nach 46° S-Br in 85,7° W-Lg 
führte. Am 13. Juni, 26 Tage später, als derselbe Parallel im Atlantischen 
Ocean geschnitten worden war, erreichte die Bark 50° S-Br in 85,6° W-Lg. 
Günstige Verhältnisse wurden zwischen der letzteren Breite und 30° S-Br 
angetroffen, und schien man unweit 28,5° S-Br in 80° W-Lg, wo der vorher 
aus SW wehende Wind durch Süd nach SE drehte, auch ohne weiteren Aufent- 
halt das Gebiet des Passats erreicht zu haben. Nicht weit von 26° S-Br in 
85° W-Lg hörte der südöstliche Wind aber wieder zu wehen auf, und ganz 
leichte Mallung, die mehrere Tage anhielt, trat an dessen. Stelle. Den eigent- 
lichen Passat, der indessen nur nördlich von 18° S-Br kräftig auftrat, fand die 
Bark erst in 23° S-Br und 87° W-Lg. Am 14. Juli konnte in 120,8° W-Lg 
der Aequator überschritten werden, nachdem vorher, während der 31 Tage, 
welche man auf der Strecke zwischen 50° S-Br und Linie verbrachte, 40° S-Br 
in 83,3° W-Lg am 18, Juni, 30° S-Br in 79,7° W-Lg am 22. Juni, 20° S-Br 
in 91° W-Lg am 1. Juli und 10° S-Br in 108° W-Lg am 9. Juli gekreuzt 
worden war. 
In nördlicher Breite lief der allmählich ganz flau gewordene Passat hoch 
südlich, und schliefslich ging derselbe unweit 3° N-Br in 121° W-Lg durch Süd 
nach SW, frischte dann wieder auf und begleitete die Bark bis nach 11,5° N-Br 
in 121,4°. W-Lg. In der Nähe dieses Punktes herrschte an einem Tage Wind- 
stille und ganz leiser Zug und dann Nordwind, aus dem sich nach einiger Zeit 
unweit 15° N-Br und 127° W-Lg der NE-Passat entwickelte. Entsprechend 
diesem Umlaufen des Windes waren auch die Strömungen, welche von „Aequator“ 
beobachtet wurden. So lange, wie sich in geringer Entfernung nördlich von 
der Linie der Wind östlich von Süd hielt, lief auch der Strom mit etwa 20 Sm 
Fahrt im Etmale nach Westen. Dagegen wurde während der drei Tage, an 
denen westlicher Monsun herrschte, eine Gesammtversetzung nach Osten von
	        
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