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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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Tafeln für die Reduktion der Monddistanzen zu verschaffen. wie solche für die 
Reduktion der Höhen vorhanden waren.‘ ‘So: entstanden die Tables for correcting 
the: Apparent ‘Distance of the: Moon and a Star from the effects of Refraction 
and Parallax. Published‘ by order of the Commissioners of Longitude, Cambridge 
1772; über 1200 Seiten in Folio,'): deren‘ Berechnung von Lyons, Parkinson 
und Williams nach‘ dem Plan des ’ersteren ausgeführt wurde. Sie werden als 
Jambridge Tables bezeichnet, oder als Shephard Tables, weil Prof: Shephard 
sich um, die Herstellung derselben verdient gemacht hat.‘ Wenn nun dies Werk 
für den nautischen Gebrauch zu umfangreich und theuer gerathen war, so läfst 
sich dasselbe sagen‘ von den daraus hervorgegangenen Longitude Tables for 
torrecting the Effect of Parallax and Refraction on the Distance observed between 
he Moon and the Sun or a fixed Star... found by inspection, welche zu London 
1794 in-gr. Fol: von George Margetts herausgegeben und zu dem Preise von 
5 Guineen zu kaufen waren.‘ Es sind Kupfertafeln, auf starkem Papier sorg- 
fältig ausgeführt, die den Unterschied zwischen der scheinbaren‘ und wahren 
Distanz etwa auf !/s Minute genau erkennen lassen, welches nicht mit Unrecht 
für den praktischen Gebrauch als genügend angesehen wurde.‘ Vorausgesetzt 
ist,‘ wie “bei den „Cambridger Tafeln“, eine. Horizontalparallaxe des Mondes 
=— 53“0“ mit einer Hülfstafel zur Reduktion für andere Werthe der Horizontal- 
parallaxe. , Bei der‘ Anfertigung der gegenwärtigen Uebersichtstafel habe ich 
mich gröfstentheils dieser Tafeln von Margetts bedient, da mir die Cambridger 
Tafeln nicht zugänglich waren.‘ 
” .. Neben-der Zablentabelle habe ich noch eine Lineartabelle oder Kurven- 
lafel. hinzugefügt, welche vielleicht die Mühe des Einschaltens etwas erleichtern 
ünd auch zur räumlichen Uebersicht der Gröfsen dienen kann. 
")"""\Man-übersieht ‘aus jeder der beiden Tafeln mit einem Blicke, dafs in 
allen‘ durchschnittlich vorkommenden Fällen die scheinbare Distanz am häufig- 
sten -kleiner als die wahre ist, denn es finden sich unter 589 berechneten Fällen 
dur -123 mit dem Zeichen plus; während die übrigen 455 alle das Zeichen minus 
haben und 11 Mal Null vorkommt, also‘ im Allgemeinen 3 bis 4 Mal häufiger 
minus als plus erscheint. Ungefähr war dies auch aus den Umständen zu 
erwarten, dafs schon in vier Richtungen, wo die Gestirne sich entweder in dem- 
selben Vertikale oder auf demselben Höhenparallele befinden, und der Mond 
entweder über oder unter dem Sterne resp. rechts oder‘ links von demselben 
steht, nur in einem einzigen Falle sich die Korrektion plus ergeben kann, wenn 
nämlich der Mond über dem Sterne ist, während die übrigen Fälle minus 
liefern.?) 
Die Tafel zeigt bei der gewählten Anordnung auch das eigenthümliche 
Verhalten der Distanz-Korrektion, dafs sie nämlich stationär werden kann, und 
zwar so, dafs der Unterschied zwischen der scheinbaren und wahren Distanz 
unabhängig von der Mondshöhe wird. Z.B. ist für 90° Distanz und 20° Stern- 
höhe die Reduktion auf die wahre Distanz immer — 15 bis 16 Minuten, wie 
zrofßs auch die Mondshöhe sein möge, In diesem Falle ist nämlich in dem, zwar 
mit der Mondhöhe veränderlichen, Dreiecke doch das Produkt cos H cos M eine 
Konstante, welches hier darauf hinauskommt, dafs die verschiedenen scheinbaren 
N Lalande, „Bibliogr. astron.“, pag. 528, verweist in Betreff der Beschreibung auf‘ die 
Conn. d. t. p. 1775. Eine sehr ausführliche Beschreibung der Einrichtung und des Gebrauchs dieser 
grofsen englischen Tafeln giebt auch J. H. van Swinden in seiner „Verhandeling over het bepaalen 
der lengte op zee...“, 4, Edit., Amsterdam 1802, pag. 110—138. Danach geben die Tafeln zunächst 
die Gesammt-Korrektion unter dem Namen „Reduktion für Parallaxe und Refraktion“, gültig für die 
Horiz.-Par. = 53‘ 0“ und für die Refr. bei 30” engl. Bar. und 56° F. Die übrigen Spalten der 
Tafel dienen zur Einschaltung für die Minuten und für die Mondparallaxe, indem die Höhen sowohl 
als die Distanzen von Grad zu Grad gegeben sind. ;:Direkt wurden die Tafeln von 4 zu 4 Graden 
berechnet, und bei kleinen Distanzen (sie beginnen schon mit 10°) für etwas engere Intervalle. Die 
Einschaltung für einzelne Grade ist durch einfache Proportionen bewirkt. Am Schlusse findet sich 
auch eine Korrektionstafel für den Barometer- und Thermometer-Stand. Die Sonnenparallaxe wurde 
in den Tafeln noch nicht berücksichtigt, wie auch der Titel mit Beschränkung auf Sterne andeutet, 
Bemerkt wird noch, dafs 4 bis 5 Seiten Verbesserungen vorn Druckfehlern vor dem Gebrauche der 
Tafeln zu berücksichtigen sind. Kleine Tafeln für. den Einflufs der Sonnenparallaze hat Lyons 
zpäter berechnet. © ; 
2) Die Frage, ob in den meisten Fällen die scheinbare Distanz gröfser oder kleiner als die 
wahre sein werde, ist früher wohl mitunter so beantwortet worden, dafs das eine eben so oft wie 
das andere stattünden könne,
	        
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