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Jängs der Südküste von Calabrien bis Messina auf Sicilien und von dort längs
der Ostküste von Sieilien bis südlich von Syracus; von hier aus wurde in einem
westöstlichen Schnitte das ionische Meere durchkreuzt, bis südlich von Zante,
Die Rückfahrt erfolgte auf der Route zwischen den jonischen: Inseln bis zum
Kap Glossa (Linguetta}) an der albanischen Küste und‘ von da ‚durch das
adriatische Meer und die dalmatinischen Kanäle bis Fiume. ‘
Die Zahl der Beobachtungsstationen während dieser Expedition beträgt 108;
an 28 derselben sind Temperaturreihen von 10 zu 10m bis zu etwa 160m, neben
einer entsprechenden Zahl von Wasserproben gewonnen worden; an den meisten
Stationen wurden Grundproben heraufgeholt und die Bodentemperaturen ge-
messen, und an denjenigen, wo die Tiefen sehr bedeutend waren, auch Zwischen-
temperaturen von 160m bis zum Grunde. Aufserdem ‚wurden an allen Stationen
und auch während der Aus- und Rückfahrt die Oberflächentemperaturen des
Wassers bestimmt und verschiedene meteorologische Daten gesammelt. Wir
werden später über die Ergebnisse dieser Expedition, sobald sie veröffentlicht
sein werden, ausführlich berichten.
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Uebersichtstafel des Unterschiedes zwischen der scheinbaren und
wahren Monddistanz.
Von Prof, Dr. G. D. E. Weyer in Kiel,
(Mit einer Kurventafel.)
Bei der Längenbestimmung aus Monddistanzen ist die erforderliche Re-
duktion der beobachteten Distanz auf den Mittelpunkt der Erde bekanntlich
der mühsamste Theil der nautisch-astronomischen Rechnungen. Hat man sich
dabei gewöhnt, nach einer einzigen Methode,zu rechnen, was oft der Sicherheit
wegen dem Navigateur empfohlen wird, so fehlt noch das Mittel einer Prüfung
der Rechnung, denn selbst die einfache Frage, ob die wahre Distanz kleiner
oder größer, als die scheinbare herauskommen müsse, ist im Allgemeinen nicht
zu beantworten, noch weniger die Frage, wie grofs etwa der Unterschied zwischen
beiden Distanzen zu erwarten sei, wenn man auch weifs, dafs die Distanz-
Korrektion die Summe der Höhen-Korrektionen nicht überschreiten darf. In
besonderen Fällen kann zwar der Geübtere aus der Form des sphärischen
Dreiecks zwischen dem Zenith und den beiden Gestirnen, wie auch aus der
Berechnung nach Näherungsformeln, welche die geometrische Bedeutung der
einzelnen Gröfsen leicht erkennen lassen, wenigstens die erste Frage, und unter
Umständen auch die zweite, mehr oder weniger sicher entscheiden; aber ganz
allgemein, oder bei der Berechnung nach anderen strengen Formeln, erlangt
man darüber gewöhnlich kein Urtheil. Es bleibt dann immer mifslich, eine
Rechnung führen zu müssen, wofür man keine, auch nur genäherte Kontrole
hat,!) aufser etwa dieser, dafs die gefundene Länge mit der genähert bekannten
ainigermalsen übereinstimmen müsse; und wenn sie nun nicht genügend überein-
stimmt, so ist es oft zeitraubend, zu untersuchen, ob der Fehler in der Rechnung
liege, oder durch ein Versehen in der Angabe der Beobachtung entstanden sei.
Unter diesen Umständen wird es angenehm sein, wenigstens eine genäherte
Kontrole in kürzester Form zur Hand zii haben; und das ist der nächste Zweck
der hier mitgetheilten kleinen Uebersichtstafel. Eine fernere Anwendung des-
selben Näherungswerthes in Verbindung mit einer leichten Rechnung zur Erlangung
genauer Resultate ist nachher weiter zu erörtern;
4) When the moon’s altitude is equal to, or less than that of the other body, the true distance
is less than the apparent distance; but the contrary does not always hold when the moon’s altitude
is greater than that of the other body. Raper’s „Practise of Navigation and Naut. Astron.“, 2. Edit,,
London 1842, pag. 268,