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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

44. 
Ein Lotse war zur Zeit meiner Anwesenheit in Quinhon nicht vorhanden. 
Für ein Schiff, welches nicht tiefor geht, als 4,2m (14 Fufs), und dessen 
Führer hier bekannt ist, ist die Möglichkeit vorhanden, dafs es den Hafen von 
See aus in zwei bis drei Tagen zur Zeit des NE-Monsuns erreicht, vorausgesetzt, 
dafs derselbe nicht zu steif weht. Bis innerhalb Sandspit kann man sehr wohl 
unter Segel gelangen. Man hat zu diesem Ende aufserhalb der Barre Segel zu 
setzen und gehörig nach Westen zu liegen, alsdann kann man über dem anderen 
Buge einen Kurs direkt über die Barre und bis innerhalb Sandspit beholen. 
Dort hat man zu ankern. Der weitere Weg mufs wieder durch Warpen zurück- 
gelegt werden.“ 
4. Port Campbell. Victoria, Südküste von Australien. Nach 
einer Bekanntmachung des „Department of Ports and Harbours“ zu Melbourne 
vom 28. Mai 1879 hat der Marine Surveyor J. M. T. Norgate nachstehende 
Segelanweisung für Port Campbell veröffentlicht. 
Port Campbell‘) liegt in 38° 37‘ S-Br und 143° 0‘ O-Lg, ungefähr auf 
der halben Strecke zwischen dem Kap Otway und Warrnambool und ist sowohl 
an der Spitze Hesse, welche sich 2'!/a Sm westlich befindet, als auch an einer 
steilen 61m hohen Insel, welche 1’ Sm östlich und 2 Kbilg von der Küste 
entfernt liegt, leicht zu erkennen. Nähert man sich Port Campbell, ganz gleich 
von welcher Seite, so scheint die Einfahrt durch Brandung geschlossen, erst 
wenn man näher herankommt, so dafs sich der Strand deutlicher abhebt, erblickt 
man eine Oeffnung in der Brandung, durch welche man mit Hülfe der in den 
Karten angegebenen Leitmarken sicher oinlaufen kann. An der Ostseite dieser 
Deffnung steht hohe Brandung, welche sich ununterbrochen bis zum Ufer 
erstreckt. 
Einsegelung. Wenn man die linke Kante der 10m hohen östlichen Ein- 
fahrtsspitze in Linie mit den Baken auf den Hummoks, in NOzO!/sO, hält, 
so gelangt man durch die Brandung in den Hafen. Sobald sich die beiden 
Baken auf dem Kap Napier in NzO’/sO decken, halte man auf diese zu, bis 
die Baken auf den Hummoks etwas westlich von der Festmachertonne zu 
sehen sind. 
Die Schiffe können sich an einer der daselbst befindlichen Tonnen be- 
festigen, müssen jedoch aufßserdem auch noch an Land festmachen, da an der 
Südseite der Tonnen kein genügender Raum zum Schwaien ist; denn es befindet 
sich daselbst ein Riff mit 1,8m Wassertiefe, auf welchem die See beinahe immer 
brandet. Dieses Riff schützt den Ankerplatz jedoch sehr. 
Die Gezeiten werden gröfstentheils durch die Winde beeinflufst und 
setzen meistentheils gegen SE oder über die Ostbrandung in den Hafen hinein. 
Die Fluthhöhe beträgt 1,2m. 
Mau beabsichtigt, am östlichen Ufer eine Landungsbrücke bis auf 3,6m 
und 4,3m Tiefe bei Niedrigwasser Springzeit zu erbauen. 
5. Flaschenpost. (D. S.) Durch Vermittelung des Deutschen Kon- 
sulats zu Bahia und des Seemanns-Amtes zu Bremerhaven ist der Seewarte ein 
Flaschenpostzettel zugegangen, welcher von der Deutschen Bark „Niagara“, 
Kapt. J. Kuhlmann, auf der Reise von Hamburg nach Hongkong am 18. April 
1880 auf 15° 27‘ S-Br und 34° 16‘ W-Lg über Bord geworfen und gegen Ende 
Juli d. J. an der Brasilianischen Küste (Barra de Carvalhos nahe bei Taparod) 
auf 13° 52‘ S-Br und 39° 0‘ W-Lg aufgefunden wurde. Der Zettel meldet: 
„An Bord Alles wohl.“ 
Unter der bekannten Voraussetzung hat die Flasche in etwa 100 Tagen 
290 Sm in der Richtung zw WNW!AW zurückgelegt. 
5 S. „Australia Directory“. Vol. I, 1876, pag. 253. 
Gedruckt und in Kommission bei E. S. Mittler & Sohn, 
Königliche Hofbuchhandlung, 
Kochstrafse 69/70.
	        
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