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Aüdwestliche und südöstliche Strömung begleitete. Bei mäfsigem Westwinde wurde
am 1. März in 36,5° O-Lg die Breite der Südspitze Madagaskars überschritten.
Südlich derselben herrschten für längere Zeit frische Süd- und von 29° S-Br ab
östliche Winde, die auch bei der Umsegelung des Kaps der guten Hoffnung nur auf
kurze Zeit durch Westwind unterbrochen wurden. Am 9. März kreuzte „Zanzibar“
bei stürmischem Südostwind die Länge der Kapstadt, und am 12. März gelangte
die Bark in 11,5° O-Lg wieder nördlich von 30° S-Br. Der Verlauf der Reise
bis dahin war der folgende: 10° S-Br war in 41,5° O-Lg am 21, Februar,
15° S-Br in 41,8° O-Lg am 24, Februar, 20° S-Br in 37,7° O-Lg am 27. Februar,
25° S-Br in 36,8° O-Lg am 1. März und 30° S-Br in 32° O-Lg am 6. März
überschritten worden.
Im Südatlantischen Ocean wurde unweit 28,8° S.Br in 10° O-Lg der
Passat angetroffen. Derselbe, welcher durch Drehen des mäfsigen Windes von
SW dureh Süd nach SE entstanden war, wehte für lange Zeit frisch und be-
ständig, begleitete die Bark jedoch nicht über den Aequator, sondern endete
schon, wie es im Februar und März nicht selten ist, in 1,4° S-Br und 25° W-Lg.
Am 1. April wurde in 25,6° W-Lg bei ganz leisem östlichem Zuge der Aequator
überschritten. „Zanzibar“ hatte die Strecke zwischen 30° S-Br und Linie in
20 Tagen zurückgelegt und dort 20° S-Br in 1,2° W-Lg am 19. März und
10° S-Br in 15,5° W-Lg am 25. März gekreuzt.
In’ 4,6° N-Br und 27,4° W-Lg kam am 4. April der NE-Passat durch,
der später zwischen 10° und 23° N-Br am kräftigsten herrschte und sich bis
nach 29° N-Br in 41,6° W-Lg erstreckte. Ein Gebiet leichter unbeständiger
Winde und der Stille, in dem „Zanzibar“ drei Tage verbrachte, lag nördlich
vom Passat. Nach Verlauf dieser Zeit kam unweit 31,7° N-Br.in 41° W-Lg
wieder frischer Südostwind durch, der für längere Zeit vorherrschte und die
Bark bis unweit 48° N-Br in 18° W-Lg begleitete. Die Strecke von diesem
Punkte bis zum Kanal mufste schliefslich bei nordöstlichem Winde zurückgelegt
werden. Am 5. Mai befand „Zanzibar“ sich in der Nähe von Lizard, nach
einer Reisedauer von 92 Tagen. Auf dem letzten Reiseabschnitte von der
Linie zum Kanal, der in 34 Tagen zurückgelegt worden, war 10° N-Br in
32,7° W-Lg am 8. April, 20° N-Br in 38,8° W-Lg am 12. April, 30° N-Br in
41,5° W-Lg am 16. April und 40° N-Br in 34,2° W-Lg am 21. April ge-
schnitten worden.
il. Reise des Bremer Vollschiffes „Wilhelm“, Kapt. M. W. Wilmsen,
Am 16, Januar 1880, sieben Tage später, als die Z!be-Mündung verlassen
worden war, befand sich das Vollschiff „Wilhelm“ in der Nähe von Lizard.
Der leichte westliche, hier zur Zeit herrschende Wind erstreckte sich bis nach
9° W-Lg in 47° N-Br. Unweit dieses Punktes kam östlicher Wind durch, der
mehrere Tage anhielt und von dem das Schiff bis zum 22. Januar nach 20° W-Lg
in 40° N-Br geführt wurde. Bei veränderlichen, meist jedoch aus hoch nörd-
licher Richtung kommenden Winden verfolgte von letzterem Punkte ab „ Wilhelm“
einen südwestlichen Kurs, auf welchem 29° N-Br in 49° W-Lg erreicht wurde.
Später kam wieder östlicher Wind, der Passat, durch, welcher anfänglich noch
leicht, später aber frischer auftrat und das, sich wenig südlich von der polaren
Passatgrenze haltende Schiff in rascher Weise nach Westen führte. Nachdem
wieder einige Zeit ein -nördlicher Kurs verfolgt worden war,. erhielt man in
31,8° N-Br und 69,5° W-Lg südwestlichen Wind, der auf dem letzten Theile
der Reise vorherrschend blieb. Bei südöstlichem Winde wurde am 17. Februar,
nach 32tägiger bequemer Reise, der Hafen von New- York erreicht. Auf dieser
Fahrt, welche ähnlich wie die des Mitseglers „Galatea“ verlief, nur dafs „ Wilhelm“
noch weiter südlich ging, als wie jenes Schiff, war 30° W-Lg in 33,8° N-Br
am 27, Januar, 50° W-Lg in 28,7° N-Br am 3. Februar, 60° W-Lg in 28,9° N-Br
am 9, Februar und 70° W-Lg in 31,8° N-Br am 12. Februar geschnitten
worden,
Am 7. April verließs der „Wilhelm“ den Hafen von New- York wieder,
um nach Hamburg zurückzukehren. Meistens aus westlicher Richtung kommende
Winde brachten das Schiff ziemlich rasch nach 31,5° West, In dieser Länge
setzte aber Ostwind ein, der zwar später noch wieder von Westwind unter-
brochen wurde, doch aber auf dem ganzen noch zurückzulegenden Theile der