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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

Vor westlichen, auffallend mässigen Winden legte die Bark die erfurder- 
liche Länge zurück. Man hielt sich in der Nähe des 43sten Breitenparallels 
und erreichte dann am 8. Dezember in 39,3° S-Br den Meridian von S0° Ost. 
Der 8. Dezember war der 21., in östlicher Länge zugebrachte Tag. 
Mit leichten westlichen Winden nordwärts segelnd, kreuzte „Armin“ am 
16. Dezember 30° S-Br in 91,6° O-Lg und erreichte drei Tage später in 27,1° 
S-Br und 91,2° O-Lg das Gebiet des Passats, in welchem 20° S-Br in 91,3° O-Lg 
am 22. Dezember und 10° S-Br in 91,0° O-Lg am 26. Dezember gekreuzt 
wurden. Nach Ueberschreitung der äquatorialen Passatgrenze, welche erst in 
3,4° S-Br und 89,5° O-Lg am 29. Dezember angetroffen wurde, erlitt „Armin“ 
einen Aufenthalt von vier Tagen durch ganz leisen Zug und Mallung, bevor in 
etwa 2° S-Br ein leichter NW-Monsun durchkam. In 1° S-Br frischte der 
Wind aus westlicher Richtung auf und führte die Bark am 4. Januar 1879 in 
92,3° O-Lg über den Aequator, Das Gebiet des Westmonsuns erstreckte sich 
bis nach 3,8° N-Br und 92,5° O-Lg. Nördlich von dieser Breite war NE-Monsun 
vorherrschend, der zum Kreuzen nöthigte. Am 10. Januar befand sich „Armin“ 
in Sicht von Pulo Way und am 27. Januar wurde auf der Rhede von Singapore 
geankert. Die Reisedauer von 50° N-Br bis zur Nordspitze Sumatra’s betrug 
112 Tage, bis Singapore 129 Tage. 
Am 27. Oktober 1878, als der jetzt auf einer Reise von Bremen nach 
Iquique begriffene „Armin“ sich in 44,4° N-Br und 19,3° W-Lg befand, wurde 
mit der Weiterführung des meteorologischen Journals begonnen. Die Bark 
segelte an diesem und den folgenden Tagen mit nordöstlichem Winde, traf dann 
aber für längere Zeit leichten Westwind und erreichte erst am 13. November 
in 23° N-Br und 22,7° W-Lg das: Passatgebiet. „Armin“ kreuzte 40° N-Br in 
20° W-Lg am 29. Oktober, 30° N-Br in 19,3° W-Lg am 6. November, 20° N-Br 
in 24° W-Lg am 14. November und 10° N-Br in 25,1° W-Lg am 18. November. 
Der Passat, welcher nur zwischen 14° und 8° N-Br recht frisch geweht hatte, 
endete in 7,6° N-Br und 24,4° W-Lg. Acht Tage hindurch musste „Armin“ 
sich dann in Windstille und Mallung abmüben, bevor es gelang, in etwa 5° N-Br 
und 24,3° W-Lg den SE-Passat zu erreichen. Am 30. November wurde in 
28,8° W-Lg der Aequator überschritten. 
Auf südlicher Breite kreuzte „Armin“ 10° Süd in 32° W-Lg am 4. De- 
zember; 20° Süd in 34,8° W-Lg am 7. Dezember; 30° Süd in 40,8° W-Lg am 
13. Dezember und 40° S-Br in 50,8° W-Lg am 20. Dezember. In 19,8° S-Br 
hörte der Passat zu wehen auf, der Wind beschrieb dann in den nächsten 
Wochen rechtdrehend zweimal einen Lauf durch alle Kompassstriche und wehte 
arst südlich vom 40° S-Br beständig aus westlicher Richtung. Lang anhaltende 
südliche Winde herrschten eben nördlich von 50° S-Br; sie bewirkten, dass 
erst am 1. Januar 1879 in 64,5° W-Lg dieser Parallel überschritten werden 
konnte. Die Bark befand sich bis dahin 32 Tage in südlicher Breite, 
Am 6. Januar umsegelte „Armin“ die Ostspitze der Staten-Insel und ver- 
suchte dann gegen mässige Westwinde nach Westen hinzuarbeiten. Man iraf 
bei der Umsegelung des Kap Horn keinen einzigen Sturm, aber wenige Wachen 
ausgenommen auch keinen östlichen Wind. Am 27, Januar, 26 Tage nachdem 
dieselbe Breite im Atlantischen Ocean verlassen worden war, überschritt „Armin“ 
in 81,5° W-Lg wieder den Parallel von 50° Süd. 
Mit westlichen Winden anfänglich, von 33° S-Br an mit hoch südlichen 
und von 23,5° S-Br in 71,8° W-Lg ab mit dom SE-Passat segelte „Armin“ 
darauf nach Norden. Es wurde 40° S-Br in 79° W-Lg am 31, Januar, 30° S-Br 
in 73,5° W-Lg am 6. Februar und 20° S-Br in 70,3° W-Lg am 12. Februar 
goschnitten. Am 13. Februar ankerte „Armin“ auf der Rhede von /quique. 
Am 6. April 1879 trat „Armin“ die Heimreise nach dem Kanal an. Mit 
den zu Anfang derselben angetroffenen leichten südlichen Winden wurde süd- 
westwärts gesegelt und in dieser Weise 30° S-Br in 89° W-Lg am 20. April 
erreicht. Hior etwa endete der Passat und bei umlaufenden, oft jedoch noch 
für längere Zeit aus ungünstiger Richtung wehenden Winden wurde die Reise 
fortgesetzt. Am 28. April überschritt man 40° S-Br in 93,5° W-Lg und am 
5. Mai 50° S-Br in 89,5° W-Lg. Südlich von der letzteren Breite wehten an- 
haltend günstige Winde, die „Armin“ bis zum 11. Mai zur Länge des Kap 
Horn führten. Die Reise dahin hatte eine Dauer von 35 Tagen.
	        
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