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nachher südwestlich. ‘Bei’mäfsigen veränderlichen Westwinden wurde später
der gröfste Theil des noch‘ vorliegenden Reisenbschnitts zurückgelegt. Am
6.‘ September beobachtete man‘ in‘ 38,3° N-Br und 47° W-Lg einen kurzen
Sturm; ‚ie: dem’ der: Wind ‘seine Richtung‘ von Ost nach SW veränderte. Sonst
wurde die Reise von stürmischem Wetter fast gar nicht beunruhigt. Nachdem
30° N-Br:' in‘ 63,7% W-Lg am 26. August‘ und 40° N-Br'‘in 39° W-Lg am
10.' September; ferner der Meridian von 60° West in 34° N-Br am 29, August,
der von 50° West: in 37,5° N-Br: am 4. September, wie der von 30° West in
42,8° N-Br am 13. September gekreuzt worden war, erreichte, das Schiff am
30. September die Mündung der Gironde. Die Dauer dieser Reise betrug
43 Tage. ©
"Am: 8. November befand sich der, nun nach St. Pierre auf Martinique
bestimmte,‘ Schoner wieder auf offenem Meere. Der Anfang dieser Fahrt ver-
lief bei leichten, “sehr veränderlichen, meist östlichen Winden, die das Schiff
pach 37,5° N-Br in‘ 19,5° W-Lg führten. Hier holte der Wind südwestlich, und
unweit 36° N-Br’ in. 20° W-Lg wurde .ein heftiger Nordsturm beobachtet. Im
späteren Verlaufe der Reise herrschten für längere Zeit sehr unbeständige,
abwechselnd * stürmisehe- und wieder unerwünscht schwache Winde, und erst
uachdem am 8. Dezember, in der Nähe von 19° N-Br in 29° W-Lg, der Passat
angetroffen worden“ war, nahm die Reise einen rascheren Fortgang. Man schnitt
40° N-Br in 17° W-Lg am 18.' November, 30° N-Br in 22,5° W-Lg am
25: November und 20° N-Br in 27° W-Lg am 7. Dezember; ferner den Meridian
von‘ 30° West: in! 18,3° N-Br am 8. Dezember und den von 50° West in
15,2° N-Br am 19. Dezember. Am 23. Dezember, nach 45tägiger Reise,
aukerte ', Franz“ im Hafen von St. Pierre.
u Nachdem der, Schoner hier eine, hauptsächlich aus Rum bestehende
Ladung eingenommen hatte, trat er am 3. Februar 1880 die Retourreise nach
Havre an.‘ Bei stürmischem Passat wurde zuerst leewärts in geringer Ent-
fernung der Kleinen Antillen nach Norden gesegelt; am 5. Februar befand man
sich in der Nähe der Insel Sombrero, von wo aus, voll und beim Winde haltend,
ein Nordkurs gesteuert werden konnte. Unweit 24,5° N-Br in 64,5° W-Lg
verlor man den Passat, auf ihn folgte zuerst kurze Stille, bald nachher aber
wieder frischer SE-Wind, der das Schiff nach 31° N-Br in 60° W-Lg führte.
Auf dem ferneren Theil der Reise traten noch wiederholt für längere Zeit
hoch südliche Winde auf, und westliche Winde kamen erst durch, nachdem
man in die Nähe von 42° N-Br in 39° W-Lg gelangt war. Am 3. und 4. März
überstand „Franz“ in 45° N-Br und 27° W-Lg einen sehr heftigen Sturm, in
welchem der Wind, nachdem das Barometer seinen niedrigsten Stand erreicht
hatte, von SW nach NW ausschofs. Bei östlichem Winde erreichte man am
14. März die Mündung des Kanals. Die Reise hatte 40 Tage gedauert, und
war während dieser Zeit 30° N-Br in 61,2° W-Lg am 14. Februar und 40° N-Br
in 44° W-Lg am 26. Februar; ferner 60° W-Lg in 31,2° N-Br am 15. Februar,
50° W-Lg in 34,8° N-Br am 22. Februar und 30° W-Lg im 43,8° N-Br am
3. März geschnitten worden.
2. Reise des Bremer Vollschiffes „Hedwig“, Kapt. Th. Minssen.
Das Vollschiff „Hedwig“, welches am 15. Februar 1879 von Bremen aus
eine Reise nach New- York angetreten hatte, befand sich am 23. Februar un-
weit Lizard. Von hier aus wurde die Reise auf der direkten Route zurück-
gelegt und dort im Allgemeinen eine ganz günstige Gelegenheit angetroffen.
Im östlichen Theile des Atlantischen Oceans hielten die Winde sich vor-
herrschend in nördlicher Richtung, während westlich von 30° W-Lg häufiger
westliche und südliche Winde auftraten; die überall einen befriedigenden Fort-
gang nach Westen erlaubten. Durch erwähnenswerthe Stürme wurde die Fahrt
nicht beunruhigt. Man kreuzte 30° W-Lg in 46° N-Br am 4. März, 50° W-Lg
in 42° N-Br am 15. März, 60° W-Lg in 41,7° N-Br am 18. März und 70° W-Lg
in 40,3° N-Br am 21. März. Am 23. März, nach günstiger 26tägiger Reise von
Lizard ab, ankerte „Hedwig“ in der Bai von New- York.
Von New-York, wo das Schiff mit einer Ladung Petroleum in Kisten
beladen worden war, trat es am 21. Mai eine Reise nach Java an. Der Anfang