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Von Australien durch die Torres-Strafse nach Westen.)
Bemerkungen des Kapitän. Haje von der Bremer Bark „Beethoven“ nebst
Auszug aus dem Journal einer Reise von Sydney, N. S. W., nach Delagoa-Bai
; 2; im Juni, Juli und August. 1879: . Gi
(Mittheilung von: der: Deutschen: Seewarte.) |. 3.0
Jet ein Schiff von. der Ostküste Australiens nach Java, . Indien oder dem
Kap der guten Hoffnung bestimmt, so drängt sich, . besonders während der
Wintermonate. von April bis Ende November, die Frage auf, welche Route
am vortheilhaftesten zu wählen ist. Man kann. die südliche, durch, die Bass-
Strafse und südlich von Australien, oder die nördliche durch -die. Torres-Strafse
nehmen.
Auf der südlichen Route durch die Bass-Strafse und südlich von Australien
sind stürmische westliche Winde mit. schlechtem. Wetter vorherrschend, durch
welche die Reise oft sehr verzögert werden kann .und das Schiff. vielfachen
Gefahren ausgesetzt wird. Auf der nördlichen Route durch. die, Torres-Strafse
zu segeln, tragen viele Kapitäne Bedenken, da einestheils die meisten Ver-
sicherungs-Gesellschaften für diese Route eine Erhöhung der Versicherungsprämie
eintreten lassen, andererseits der Weg durch das Korallenmeer und durch die
Strafse, der vielen Klippen und Untiefen wegen, schwierig ist und zu aufser-
ordentlicher Vorsicht mahnt. Seitdem aber. die sogenannte Nordost-Passage
nach der Torres-Strafse entdeckt und genau untersucht worden ist und auf einem
breiten gefahrlosen Wege erreicht werden kann, ist diese Route in: den Winter-
monaten unter allen Umständen, vorzuziehen. .Im eigenen Interesse der Ver-
sicherungs-Gesellschaften sollten . die. Bestimmungen eines Prämienaufschlages
beseitigt werden, da die Gefahren auf der südlichen Route für Schiff und
Ladung eben so grofs, ja noch gröfser sind,. wie auf der neuen Route durch
die Torres-Straßse, : . . ;
In .den alten Segelanweisungen findet man bedeutende Autoritäten an-
geführt, welche für die Torres-Strafse die innere Route längs der Küste, andere
dagegen, welche diejenige durch das Barrier-Riff bei Ratne-Insel empfehlen.
Für beide Wege sind genaue Segelanweisungen gegeben.
Auf der kleinen Insel Raine, welche nur 2 bis 3m Höhe über dem
Wasserspiegel hat, wurde zur besseren Kennzeichnung von Kapt. Blackwood
im Jahre 1844 eine, an der Basis 9m im Durchmesser haltende Steinbake mit
einem hölzernen. Aufbau und einer Kugel errichtet. Nach einer Notiz in den
„Nachr. f. Seef.“, Jahrgang 1879, No. 1058, ist diese Bake verfallen, wodurch
das Einsegeln an dieser Stelle noch mehr erschwert wird; weiter nordwärts
sind noch verschiedene Einlässe, aber alle sind gefahrvoll.
Den grofsen Nordost-Kanal auf dem Wege längs dem Barrier-Riffe zu
erreichen, ist theils wegen der Strömung, welche mit der Fluth direkt über
das Riff und durch die Passagen desselben setzt, theils der vielen, eben nur
vom Wasser bedeckten Untiefen wegen sehr gefährlich. Alle diese Gefahren
werden vermieden, wenn man auf der äufseren Route den Nordost-Kanal an-
segelt und diesen zum Passiren durch die Stralse benutzt. Zu diesem Zwecke
steuere man beim Verlassen des Hafens direkt von der Küste ab, passire östlich
von Cato und Kenn-Riffen, westlich vom Bellona-Riff,. woselhbst die geringste
Breite des Seeraumes .noch. 130:Sın. beträgt, . dann ‚nördlich. und nordwestlich,
so dafs 15° S-Br auf etwa 150° O-Lg geschnitten. wird; von hier aus setze
man seinen Kurs direkt nach dem Golf von. Papua, so.dals man die Kasternfields
etwa 20 bis 30 Sm an B.B. behält; und dann. mit einem NWzW!/2W- Kurs
9° 15‘ S-Br in 145° O-Lg schneidet. Jetzt steuere man direkt nach der Insel
Bramble Kay, welche man mit vollkommener Sicherheit an beiden Seiten, in
1) Siehe auch „Ann. d. Hydr. etc.“, 1880, pag. 252 ff.