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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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26. Dezember das Ziel erreicht. Die Zurücklegung der Reise hatte 9 Tage 
erfordert. Starker Strom war nur am ersten und zweiten Tage der Reise 
beobachtet worden; er versetzte in der Nähe der Küste die Bark in zwei 
Etmalen 47 Sm nach Süd. 
Von Zanzibar versegelte „Amanda & Elisabeth“ am 10. Januar 1880 
nach Mozambique. ; 
Begünstigt von vorherrschend aus nordnordwestlicher Richtung wehenden 
Winden wurde die Reise dahin in 6 Tagen ausgeführt. Am 25, Januar ging 
die Bark abermals in See, um die Heimreise nach Hamburg anzutreten. Auf 
derselben wurden im Kanal von Mozambique leichte unbeständige Ostwinde, 
bei denen, da auch die Strömung stark nach südwestlicher Richtung setzte (in 
Zeit von drei Etmalen. 149 Sm), ein befriedigender Fortgang nach Süden zu 
erzielen war, In 22,5° S-Br und 36,9° OLg kam nordöstlicher Wind durch, 
welcher die Bark bis nach 32,5° S-Br in 30,5° O-Lg begleitete. Unweit dieses 
Punktes drehte sich derselbe im Laufe weniger Stunden nach West, um aus 
dieser Richtung bei der Umsegelung des Kaps der guten Hoffnung vorzuherrschen. 
Heftige Stürme wurden nicht angetroffen. Am 12. Februar wurde in 34,5° S-Br 
die Länge der Kapstadt und am 15. Februar in 12° O-Lg der Parallel von 
30° Süd überschritten. Auf dem bis dahin zurückgelegten Theil der Reise 
war 20° S-Br in 38,2° O-Lg am 28. Januar und 30° S-Br in 32,2° O-Lg am 
2. Februar gekreuzt worden. 
Von ungefähr 32,5° S-Br und 16° O-Lg ab herrschte kräftiger SE-Passat; 
derselbe entwickelte sich durch Drehung des vorher aus SW wehenden Windes 
durch Süd nach SE und hielt dann ununterbrochen, wenngleich nördlich von 
22° S-Br in geringerer Stärke auftretend, bis zur Linie hin an. Dieselbe wurde 
am 4. März, 18 Tage später als 30° S-Br verlassen und nachdem 20° S-Br ia 
1,3° W-Lg am 20. Februar und 10° .S-Br in 13,3° W-Lg am 27. Februar über- 
schritten worden war, in 24,6° W-Lg passirt. 
Der Stillengürtel dehnte sich von 0,8° N-Br in 25,4° W-Lg nach 
4,6° .N-Br in 26,2° W-Lg aus. In demselben war leichter südöstlicher Zug 
und Windstille vorherrschend, und gebrauchte die Bark sechs Tage, um ihn zu 
durchschneiden, Der NE-Passat wehte von 5,2° N-Br ab frisch und beständig; 
er wurde flauer, nachdem 20° N-Br erreicht worden war, und endete in 25° N-Br 
und 40,8° W-Lg. Bei fast nur aus westlicher Richtung wehenden nicht stürmischen 
Winden wurde der übrige Theil der Reise zurückgelegt... Nachdem 10° N-Br 
in 30,5° W-Lg am 13. März, 20° N-Br in 39° W-Lg am 17. März, 30° N-Br 
in 38,2° W-Lg am 23, März und 40° N-Br in 30° W-Lg am 30. März über- 
schritten worden war, befand „Amanda & Elisabeth“ sich'am 6. April in Sicht 
von Lizard. Die Dauer der ganzen Reise betrug 72 Tage. 
16. Reise der Bremer Bark „Göthe“, Kapt. J. F. Diercks. 
Am 22. Dezember 1879 verliefs die auf einer Reise von Bremen nach 
Philadelphia bestimmte Bark „Göthe“ die Kanalmündung. Bei meist aus süd- 
westlicher Richtung kommenden, jedoch nicht stürmischen Winden nahm die 
Reise des die Passatroute einschlagenden Schiffes nur einen sehr langsamen 
Verlauf, In der Nähe von 23° N-Br und 21° W-Lg erreichte man das Passat- 
gebiet; doch wurde man auch hier nicht besonders begünstigt. Der Passat 
wehte nur in mäfsiger Stärke und an mehreren Tagen statt seiner sogar leichter 
westlicher Wind. Seine Grenze lag im westlichen Theile des Oceans, in 
24,8° N-Br und 65° W-Lg. Die Winde, welche man auf dem von hier aus 
noch zurückzulegenden Theile der Reise antraf, waren fast nur günstige, und 
am 18, Februar gelangte „Göthe“ nach 58tägiger, von keinem Sturme beunruhigter 
Reise zur Mündung des Delaware. Es war 40° N-Br in 18,8° W-Lg am 4. Januar 
1880, 30° N-Br in 23,5° W-Lg am 18, Januar und zum zweiten Male 30° N-Br 
in 70° W-Lg am 12. Februar; ferner 30° W-Lg in 23,1° N-Br am 26. Januar, 
50° W-Lg in 21,7° N-Br am 4. Februar, 60° W-Lg in 23,2° N-Br am 7, Februar 
und 70° W-Lg in 30° N-Br am 12. Februar überschritten worden. 
Am 17. März verliefs „Göthe“ die Mündung des Delaware, um nach 
Bremen zurückzukehren. Auf dem westlich von 50° W-Lg liegenden Theil 
dieser Reise, wo veränderliche östliche und westliche Winde herrschten, über- 
stand die Bark zwei Stürme; der übrige Theil verlief ruhiger und‘ wurde
	        
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