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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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Breite angetroffenen NW-Winden gemacht werden. Dieselben gingen nicht, wie 
es hier sonst gewöhnlich geschieht, durch Rechtsdrehen in den Passat über, 
sondern nachdem der Parallel von 30° Nord schon überschritten war, erfolgte 
unweit 29° N-Br noch ein Krimpen des Windes nach SSW und erst in 
27,2° N-Br und 18,5° W-Lg kam nach kurzer Windstille Passat durch. Dafs 
der nördlich von 30° N-Br wehende NW-Wind noch nicht direkt in den Passat 
übergehen würde, zeigte schon das Verhalten des Barometers, Dasselbe fiel, 
sowie die Bark weiter nach Süden vorrückte, anstatt, wie es gewöhnlich 
geschieht, zu steigen, und als das Barometer den niedrigsten Stand von 
760,2 mm erreicht hatte, erfolgte das Umlaufen des Windes von NW nach SW. 
Die östlich von der Kap Verde-Gruppe nach Süden segelnde Bark fand nur auf 
der Strecke zwischen 25,5° und 16° N-Br frischen Wind und erreichte die 
Grenze des Passats in 12,1° N-Br und 20,7° W-Lg. In 11,8° N-Br und 
20,8° W-Lg kam leichter zuweilen von Windstille unterbrochener nördlicher 
Wind durch, auf den in 7,5° N-Br und 21,1° W-Lg leichter, beständiger und 
von starker östlicher Strömung begleiteter SW-Monsun folgte. „Amanda & 
Elisabeth“ segelte über B. B.-Bug bis 15,4° W-Lg in 2° N-Brj hier wurde am 
7. Oktober gewendet und zwei Tage später in 19,7° W-Lg der Aequator über- 
schritten. Die Reisedauer vom Kanal bis zu diesem Punkte betrug 38 Tage, 
und war in dieser Zeit 40° N-Br in 11,4° W-Lg am 13, September, 30° N-Br 
in 19,5° W-Lg am 18. September, 20° N-Br in 21° W-Lg am 23. September 
und 10° N-Br in 20,7° W-Lg am 29. Soptember gekreuzt worden. 
Im Südatlantischen Ocean herrschte bis nach 15,5° S-Br ziemlich frischer 
Passat. Nachdem diese Breite überschritten worden war, traf man den Passat 
schwächer an, und seine südliche Grenze wurde in 20,3° S-Br und 27,7° W-Lg 
erreicht. Bei sehr veränderlichen Winden durchsegelte die Bark die Strecke 
bis 29,5° S-Br und 16,5° W-Lg und gelangte dann mit westlichen Winden 
nach 10° W-Lg. Nördliche und östliche Winde führten „Amanda & Elisabeth“ 
von hier zum ersten Meridian, welcher am 3. November in 38,7° S-Br erreicht 
wurde, Auf der Strecke von der Linie bis zu diesem Punkte waren 25 Tage 
zugebracht und 10° S-Br in 25,6° W-Lg am 13. Oktober, 20° S-Br in 27,7° W-Lg 
am 17. Oktober und 30° S-Br in 15,8° W-Lg' am 27. Oktober geschnitten 
worden. 
. Beim Ablaufen der Länge hielt die Bark sich in der Nähe von 38° S-Br, 
wo aufser westlichen Winden vorherrschend östliche Winde angetroffen wurden. 
Von Stürmen wurde die Reise hier ebenso wenig beunruhigt, wie es im Süd- 
atlantischen Ocean auf westlicher Länge geschehen war. Die Bark, welche den 
Meridian der Kapstadt in 36,8° S-Br am 11. November und den von 30° Ost 
in 37,9° S-Br am 16. November überschritt, steuerte von letzterem Punkte 
einen derartigen Kurs, dafs 30° S-Br in 42,7° O-Lg geschnitten wurde. 
In 32° S-Br und 42,1° O-Lg war der SE-Passat angetroffen worden, der 
kräftig wehend sich bis nach 24° S-Br erstreckte. Hier, nördlich der Süd- 
spitze Madagaskar’s, dessen Breite man in 43,1° O-Lg gekreuzt hatte, flaute 
der Passat ab und unweit 22,8° S-Br und 42,6° O-Lg drehte sich der Wind 
nach Süd, Auf der Strecke zwischen 20,1° S-Br in 42,6° O-Lg und 17,7° S-Br 
in 42,8° O-Lg wurde leichte Mallung und mehrere Male kurze Windstille an- 
getroffen, und von letzterem Punkte bis zum Bestimmungshafen fand „Amanda 
& Elisabeth“ nur nordöstliche, zu Zeiten ganz frisch wehende Winde. Die im 
Kanal von Mozambique beobachtete Strömung war eine sehr veränderliche, doch 
hatte sie besonders zu der Zeit, als die unbeständigen Winde herrschten, vor- 
wiegend östliche Richtung, während die nordöstlichen Winde von regelmäfsiger 
Strömung nach Süd, bis zu 26 Sm im Etmale, begleitet waren. Die Bark, 
welche 30° S-Br in 42,6° O-Lg am 22. November und 20° S-Br in 42,6° O-Lg 
am 27. November überschritten hatte, ankerte am 6. Dezember auf der Rhede 
von /bo. Die Reisedauer war 96 Tage. 
Am 17. Dezember verliefs „Amanda & Elisabeth“ den Hafen von Ibo 
wieder, um nach Zanzıbar zu versegeln. Auf den leichten südöstlichen Wind, 
der am ersten und zweiten Tage dieser Reise wehte, folgte in 12° S-Br und 
41,3° O-Lg nordnordwestlicher Wind, der für längere Zeit kräftig und ziemlich 
beständig wehite. Die Bark gelangte damit nach 7,4° S-Br in 44,1° O-Lg; 
hier wurde am 24. Dezember gewendet und bei nordnordöstlichem Winde am
	        
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